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08.05.10 / Euro verliert gegen Gold / Erstmals über 900 Euro pro Unze – Signal der Verunsicherung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

Euro verliert gegen Gold
Erstmals über 900 Euro pro Unze – Signal der Verunsicherung

In Reaktion auf die Nachricht der EZB, griechische Staatsanleihen ungeachtet ihrer miserablen Bonitätsnoten als Sicherheit zu akzeptieren, ist der Euro weiter unter Druck geraten. Der Verfall der Gemeinschaftwährung ist nicht nur am Dollarkurs zu ermessen, sondern auch an dem für Gold.

Erstmals in der Geschichte übersprang der Preis für eine Unze des Edelmetalls (31,1 Gramm) die Marke von 900 Euro. Darin spiegelt sich Anlage-Experten zufolge  das schwindende Vertrauen in den Euro. Im Unterschied zu früher stehen jedoch weitaus weniger Anlage-Alternativen zur Verfügung. US-Dollar, Britisches Pfund oder Japanischer Yen stehen ebenso unter dem Druck unsolider Staatsfinanzen wie der Euro. Staatsanleihen, die bis vor kurzem als zwar niedrig verzinste, aber absolut sichere Anlage in schwierigen Zeiten galten, haben massive Kratzer abbekommen. Und dies betrifft nicht mehr nur die bereits ausgemachten Problemstaaten.

Anhänger des Goldes, die das Metall als „das eigentliche Geld“ sehen, fühlen sich von der derzeitigen Entwicklung bestätigt und prophezeien einen langen, weiteren Aufstieg des Metalls, ja womöglich sogar seine Rückkehr als offizieller Währungsanker, der es bis 1971 war. Angesichts der anschwellenden Geldmengen in den Weltwährungen streichen sie heraus, dass Gold nicht beliebig vermehrbar sei und daher auch nicht „inflationiert“ werden könne.

Skeptiker wenden ein, dass auch der Goldwert, Papierwährungen zumindest darin nicht unähnlich, vor allem aus Psychologie bestehe. Im Unterscheid zu Platin oder Silber, die reichlich Verwendung in der Industrie fänden, erfülle Gold kaum praktische Zwecke. Daher sei es ganz den Stimmungen von Anlegern ausgesetzt, die schnell drehen könnten.        Hans Heckel


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