© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

Gegen Gewalt
CDU-Aktion in Kreuzberg am 1. Mai

Dieses Jahr hat Kurt Wansner, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und örtlicher Kreisvorsitzender der CDU, Ernst gemacht. Am 1. Mai baute er einen CDU-Infostand mitten in dem „Problemkiez“ auf, um gegen Rechts- wie Linksextremismus und Gewalt zu demonstrieren.

Vor einem Jahr hatte Innensenator Ehrhart Körting (SPD) dem Volksvertreter untersagt, in Kreuzberg am 1. Mai einen Infostand aufzubauen, wo linke Gewaltexzesse zu befürchten waren. Er könne für die Sicherheit nicht garantieren.

Dieses Jahr ließ sich Wansner davon nicht mehr abhalten. Mit rund einem Dutzend Parteifreunden baute er am 1. Mai seinen CDU-Stand auf und verteilte Flugblätter gegen extremistische Gewalt. Viele alteingesessene Kreuzberger Deutsche und arrivierte türkische Geschäftsleute sprachen ihm dabei Mut zu. Ein angejahrter Linker beschimpfte Wansner indes als „Bonzen“. Das ließ der gelernte Maurerpolier Wansner aber nicht auf sich sitzen. Ein junger Orientale ließ sich freundlich die CDU-Postkarte mit dem abgebrannten Auto und dem Spruch „Provokant geparkt?“ aushändigen. Als er jedoch erfährt, dass auch das Auto der Linkspolitikerin Evrim Baba – vermutlich von Autonomen – angesteckt wurde, findet er das hingegen lustig. Als Türke habe er nichts für Kurden übrig.

Junge deutsche „Antifaschisten“ besuchten nur vereinzelt den CDU-Stand, um zu pöbeln: „Verpisst euch, scheiß Splitterpartei!“ Andere forderten das „Verbot aller rechtsextremen Parteien einschließlich der CDU“ und wieder andere zeigten sich akut gewalttätig, bewarfen CDU-Mitglieder mit deren Zeitungen. Ein Linksextremist entleerte sogar seinen Pappbecher im Gesicht eines Helfers und ergriff sodann die Flucht. T.M.