© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

KURZ NOTIERT

Gegen US-Agenturen: Deutsche Politiker fordern immer lauter die Einführung einer europäischen Rating-Agentur. Die US-Agenturen, die Griechenlands Bonität zuletzt auf „Müll“-Status gedrückt hatten, seien unzuverlässig und betrieben zudem womöglich US-amerikanische Interessenpolitik. (siehe Kommentar, Seite 8).         H.H.

Fünf Prozent Inflation: Infolge von Bankenkrise, Griechenhilfe und Staatsverschuldung erwarten Finanzexperten eine Teuerung in Deutschland zwischen drei und fünf Prozent, meldet die „Thüringer Allgemeine“ mit Berufung auf die Commerzbank. Die Inflation werde einsetzen, sobald die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme. Sie sei, hieß es von anderer Stelle, schon wegen der hohen Staatsverschuldung unvermeidbar.       H.H.

Erbschaftsrecht verhindert Kapitalverkehrsfreiheit: Der Europäische Gerichtshof hat einen Aspekt des deutschen Erbschaftsteuerrechts gekippt. Die bestehende Regelung würde die Kapitalverkehrsfreiheit verletzen, so die Luxemburger Richter. Es könne nicht sein, dass beispielsweise der Erbe eines Verstorbenen, der im Ausland wohnt, nur einen Freibetrag von 2000 Euro, sein in Deutschland lebender Miterbe je nach Verwandtschaftsgrad jedoch einen Freibetrag von 20000 bis 500000 Euro habe. Alle bei Erbschaften und Schenkungen beteiligten Parteien müssten Freibeträge haben, die vom Wohnort unabhängig seien.        Bel

Radikale Abwertung: Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) plant, alle offenen Immobilienfonds um zehn Prozent abzuwerten. Da die meisten Fonds ihre Immobilien nicht mehr zu den einst geschätzten Werten veräußern könnten, sollen diese nun angepasst werden. Dagegen wehren sich jedoch nicht nur die Fonds. „Statt alle Immobilien nach der Rasenmähermethode um zehn Prozent abzuwerten, wäre es besser, durch eine Sonderprüfung den wahren Marktwert jedes einzelnen Objekts zu ermitteln“, sagt Verbraucherschützer Nils Nauhauser.    Bel