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08.05.10 / Fesselnde Geschichte Ostpreußens / Auszeichnung: Der Gumbinner Heimatpreis ging dieses mal nach Konz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 18-10 vom 08. Mai 2010

Fesselnde Geschichte Ostpreußens
Auszeichnung: Der Gumbinner Heimatpreis ging dieses mal nach Konz

Mit dem Gumbinner Heimatpreis werden jährlich Schülerarbeiten zu ostpreußischen Themenkomplexen ausgezeichnet.

Die Mitglieder des Geschichtsleistungskurses der Stufe 13 ließen sich auf den Stuhlreihen nieder, um dabei zu sein, wenn einer der ihren mit dem wertvollen Gumbinner Heimatpreis ausgezeichnet werden würde. Als Oberstudiendirektor Weirich das Wort zu seiner Begrüßungsansprache ergriff, hatten auch die Gäste sowie die Vorstandsmitglieder des Gumbinner Schulvereins ebenfalls bereits Platz genommen. Es sei eine Ehre für seine Schule und für die ganze Stadt Konz, dass ein so namhafter Preis an einen Schüler des Gymnasiums verliehen werde. Er dankte ausdrücklich den Gumbinner Vorstandsmitgliedern, dass sie die weite Anreise aus Flensburg, Hamburg und Hannover auf sich genommen hätten, um den Gumbinner Heimatpreis 2009 persönlich dem Preisträger Fabian Grünheid darzureichen.

Dieser jährlich zu vergebende Preis für Schülerarbeiten zu ostpreußischen Themen wird von der „Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e.V.“ veranstaltet und finanziert. In diesem Jahr wurde er nach Konz, der rheinland-pfälzischen Kreisstadt an der Einmündung der Saar in die Mosel, vergeben. Fabian Grünheid, der Preisträger, hatte sich als Thema die Geschichte seiner Familie von ihrer Zuwanderung im 17. Jahrhundert   ins ostpreußische Ermland bis in die Gegenwart gewählt. Dabei stellte er in seiner akribischen Darstellung die einzelnen Phasen seiner Familiengeschichte immer in Verbindung mit ihrem ermländisch-ostpreußischem Umfeld dar, so dass als Nebeneffekt  Epochen der ostpreußischen Geschichte sichtbar wurden.  

In seiner dann folgenden Ansprache verglich der Zweite Vorsitzende der Gumbinner Schülervereinigung, Dieter Dziobaka, zunächst die beiden Städte miteinander. Während bereits der römische Kaiser Valentinian an der Einmündung der Saar in die Mosel einen Sommerpalast errichten ließ und somit Konz zu einer langen Vorgeschichte verhalf, geht die Siedlung Gumbinnen erst auf eine Gründung des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. aus dem Jahr 1724 zurück. Beide Städte liegen 1400 Kilometer voneinander entfernt an den Grenzen des Deutschen Reiches. Dann nutzte Dziobaka die Gelegenheit, den Teilnehmern dieser Veranstaltung seine Heimatstadt Gumbinnen vorzustellen. Und so erfuhren seine Zuhörer u.a., dass Gumbinnen, trotz seiner oder gerade auch wegen seiner randlichen Lage in Deutschland Eingang in die Literatur gefunden hat. So droht in Zuckmayers „Hauptmann von Köpenick“ dem Bürgermeister dieses Berliner Vorortes eine Strafversetzung nach Gumbinnen und Kurt Tucholsky lässt in seiner Satire „Wo kommen die Löcher im Käse her“ die im Hause der Gastgeber als Hausmädchen beschäftigte „Perle“ aus Gumbinnen stammen. Die Zuhörer hat es amüsiert, und der Kreisbeigeordnete und Stellvertreter des Bürgermeisters Manfred Wischnewski meinte in seiner dann folgenden Rede, er habe noch nie so eine unterhaltsame Geschichtststunde erlebt. 

Der Erste Vorsitzende Harald Tanck zeichnete dann den Abiturienten Fabian Grünheid mit dem Gumbinner Heimatpreis aus und überreichte dem Gewinner das Preisgeld in Höhe von 750 Euro und dazu die Verleihungsurkunde. Des weiteren erhielt der Preisträger aus der Hand des Ersten Vorsitzenden eine goldene Alberte, eine Anstecknadel für die Revers, wie sie in Ostpreußen den Abiturienten von Verwandten und Bekannten zum Abitur geschenkt wurden.

Nachdem sich der Preisträger, dessen Eltern mit seiner Schwester auch an der Veranstaltung teilnahmen, bei den Gumbinner Vertretern bedankt hatte, überbrachte der Vertreter des Landrates, Joachim Weber, die Grüße des Landkreises, gratulierte dem Preisträger für seine Auszeichnung und hob in seiner Ansprache die Bedeutung des Preises auch für die Region hervor.  Auch der Bundesvorsitzende der Kreisgemeinschaft Gumbinnen, Eckard Steiner, hatte es sich nicht nehmen lassen, an diesem Ereignis teilzunehmen. In seiner kurzen Ansprache gratulierte auch er dem Abiturienten und hob die Bedeutung dieses Preises für alle Ostpreußen hervor, weil er junge Menschen dazu anregt, sich mit der Geschichte und Kultur unserer Heimat zu beschäftigen. D.D.


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