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15.05.10 / Klimakatastrophe in NRW

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-10 vom 15. Mai 2010

Klimakatastrophe in NRW
von Wolfgang Thüne

Es ist nicht zu leugnen: In des Wortes wahrer Bedeutung erlebte die CDU in Nordrhein-Westfalen mit einem Verlust von nahezu einem Viertel der Stimmen bei der Landtagswahl, von satten 10,2 Prozentpunkten – eine wahre Klimakatastrophe. Das Wort Klima ist dem Griechischen entlehnt und heißt Neigung. Wenn sich derart viele Wähler von der CDU abneigen und anderen Parteien zuneigen, dann ist der Ausdruck Klimakatastrophe berechtigt. Eine noch größere Katastrophe hatte die CSU in Bayern bei den letzten Landtagswahlen erlebt, mit einem Stimmenverlust von etwa 17 Prozent.

Rüttgers Debakel ist ein Klima-Debakel. Der „Möchtegern-Arbeiterführer“, wie ihn der „Spiegel“ bezeichnet hat, war ganz auf der Linie seiner Parteivorsitzenden, die sich gerne als Vorreiterin beim Schutz des Globalklimas sieht und als Finalziel die „globale Klimagerechtigkeit“ ausgegeben hat. Sie will dies erreichen mit einer global einheitlichen jährlichen Pro-Kopf-CO2-Emissionsquote von zwei Tonnen Kohlenstoffdioxid. Zur Verbesserung des Handlungsklimas nach dem gescheiterten 15. Klimagipfel in Kopenhagen wurde dieses Ziel vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung auf fünf Tonnen pro Kopf angehoben.

Doch Vorsicht vor Manipulation. Klima ist nicht gleich Klima, wenn es sich auch so anhört. Das Klima, von dem in Politik und Wissenschaft die Rede ist, ist ein abstrakter Begriff, ein „abstraktes Gespenst“, wie es so zutreffend Al Gore, der Klimafriedensnobelpreisträger von 2007, umschrieb.

Doch was soll da eigentlich bekämpft werden? Ängste kann man sich einreden und einbilden und von ihnen gefangen werden. Das „Globalklima“ ist ein Abstraktum, ein Synonym für die „Globaltemperatur“, doch diese ist eine fiktive über Raum und Zeit gemittelte Größe. An dem Klima als errechnetem „mittleren Wettergeschehen“ an einem Ort über 30 Jahre hinweg ist nichts natürlich und auch nichts zu schützen. Es kann auch nicht verändert werden, denn das Wetter gehört zu den irreversiblen Naturvorgängen, die, einmal geschehen, nicht rückgängig zu machen sind. Zudem macht das Wetter, was es will. Wetterschutz bedeutet daher Schutz vor dem Wetter, nie „Schutz des Wetters“, wie es beim Klimaschutz suggeriert wird.

Jeder Klimawert ist ein statistisch von Wetterdaten abgeleiteter Wert. Der Schutz eines Klimawertes ist unmöglich. Wer die Transformation der Industriegesellschaften − und dazu gehören auch Brasilien, China, Indien, Mexiko und Südafrika − im Aberglauben an den Schutz des Globalklimas bis zur „CO2-freien Gesellschaft“ vorantreiben will, der legt die Axt an die Wurzeln der Schöpfung. Das heutige Leben auf der Erde inklusive Pflanzen- und Tierwelt beruht auf der Existenz von Kohlenstoffdioxid in der Luft. Wer das CO2 aus Angst vor der eingebildeten Klimakatastrophe eliminieren will, der betreibt nicht Schöpfungsschutz, sondern Schöpfungsvernichtung. Gott bewahre uns vor solchen Klimaschützern!

Merke: Jeder Klimawert ist eine aus gemessenen Wetterdaten berechnete abstrakte Größe. Die Klimavielfalt der Erde ist eine Folge der unendlichen Wettervielfalt. Eine Folge kann aber nicht zugleich Ursache sein. Logisch? Hätte Rüttgers nicht auf dem Gespensterklavier gespielt und sich stattdessen der Nöte und Sorgen der Arbeiter angenommen, sie zahlen mit hohen Subventionen die Zeche für die Illusion „Klimaschutz“, dann wäre der Neigungsabfall der Wähler nicht ganz so groß ausgefallen.

Der Autor ist stv. Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen.


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