© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-10 vom 15. Mai 2010

In Kürze

Luise, ach Luise

Sie hätte ihre helle Freude daran gehabt, die Königin der Herzen, hätte sie erleben können, wie das „Volk“ auch 200 Jahre nach ihrem Tod noch an sie denkt. Nach Zeiten höchster Verehrung kamen Jahre, in denen weder Forscher noch das „gemeine Volk“ sich mit der preußischen Königin be-

fassten. Nun scheint ein Wandel stattzufinden, das jedenfalls stellt der Historiker Hartmut Boockmann im Vorwort zur Sonderausgabe ihrer Briefe und Aufzeichnungen von 1786 bis 1810 fest. Die Briefe zeigen eine temperamentvolle und geistreiche Frau und öffnen den unverstellten Blick auf das Leben am preußischen Hof. Nicht minder lesenswert ist das  Bändchen mit den Tagebuchaufzeichnungen der Prinzessin über eine Reise an den Niederrhein.

Wer schließlich einen ganz anderen Blick auf Luise werfen möchte, kann das dieser Tage in Berlin (nächste Termine 20. Mai, 19. Juli). Dort wird im Opernpalais Unter den Linden ein vergnügliches Kabinettstückchen gezeigt. „Audienz bei Luise“ ist ein nicht ganz ernstzunehmender Beitrag zum Luisen-Jahr. os

Königin Luise von Preußen: „Briefe und Aufzeichungen 1786–1810“, Nachdruck der Ausgabe von 1995, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2010, 632 Seiten, gebunden, 24,90 Euro

Pinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz: „Die Reise an den Niederrhein und in die Niederlande 1791 – Tagebuch der späteren Königin von Preußen“, Nachdruck der Ausgabe von 1987, Deutscher Kunstverlag, Berlin 2010, 84 Seiten, gebunden, 14,80 Euro