26.04.2024

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15.05.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 19-10 vom 15. Mai 2010

Leserforum

Redaktionsteam wurde erwähnt

Zu: Leserbrief „Jubiläum ohne Redakteure“ (Nr. 17)

Leserbriefschreiber üben Kritik daran, dass die Angehörigen der Redaktion bei der Jubiläumsfeier in Berlin nicht in Erscheinung getreten seien. Der Chefredakteur sei namentlich nicht erwähnt worden. Entweder waren die Kritiker bei der Veranstaltung nicht anwesend oder sie waren unaufmerksam.

Der Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen hat in seiner Begrüßung den Chefredakteur namentlich erwähnt und ihn sowie das anwesende Redaktionsteam begrüßt. Er hat festgestellt, dass die Angehörigen der Redaktion bewährte Mitarbeiter der LO seien. Darüber hinaus hat v. Gottberg in seinem Rückblick zwei Redaktionsmitglieder durch namentliche Nennung hervorgehoben.

Im Übrigen war es ein Geburtstag der Zeitung. Die Zeitung soll im Mittelpunkt stehen, nicht die Personen. Dies ist in einer hervorragenden Veranstaltung gelungen. Dafür sei dem Bundesvorstand der LO gedankt.

Gertrud Röttger, Lübeck

 

 

Fehlerteufel

Zu: „Die bessere Lösung“ (Nr. 17)

Ich habe gestern erst erfahren, dass es diese Zeitung überhaupt gibt – und sie sofort am Kiosk bekommen.

Sie schreiben im Aufmacher-Beitrag: „Da Griechenland pleite ist, müssen die Gläubiger auf einen Teil ihrer Schulden verzichten.“ Muss es nicht heißen: „... ihrer Forderungen verzichten.“?

Hans Olbrich, Berlin

 

 

Ungerechtfertigte Kritik am Harz − Sehenswerte Ziele

Zu: „Har(t)zer Mentalitäten“ (Nr. 16)

Mit dem kritischen Urteil über den Harz und seine Urlaubsgebiete können wir uns nicht einverstanden erklären. Wir wohnen seit über 50 Jahren in der wunderschönen Stadt Wernigerode. Man muss suchen, um schäbige Häuser und verlassene Geschäfte zu finden. Jeder Einwohner ist bemüht, sein Haus und Garten zu pflegen, und wer die Möglichkeit hat, Urlauber unterzubringen, der tut es.

Auch wir haben eine wunderschöne Ferienwohnung in unserem Haus ausgebaut, die modern und hübsch eingerichtet ist. Der schöne Ausblick auf Wernigerode und das Schloss überrascht jeden. Wir bewirten (auf Wunsch mit Frühstück) Gäste aus ganz Deutschland (50 Prozent aus Westdeutschland, 40 Prozent aus Mitteldeutschland und etwa zehn Prozent ausländische Gäste). In dem oben genannten Artikel liest man nur Negatives. Wer den Harz nicht kennt, wird ihn nach dem Lesen des Textes nicht im Urlaub aufsuchen. Hier in Wernigerode fühlen sich die Gäste wohl, ein gemütliches Zentrum mit vielen wunderschönen Fachwerk-häusern und natürlich das einmalig schöne Rathaus tragen dazu bei. Viele sehenswerte Ziele kann man zu Fuß, mit dem Bus, Bahn, Auto oder Bimmelbahn erreichen und muss bei diesen Ausflügen immer wieder feststellen, mit wie viel Fleiß die Ortschaften instand gesetzt wurden.

Die Brockenhexen sind nun mal ein Souvenir des Harzes (Walpurgis). Wenn sie den Gästen nicht gefallen, brauchen sie diese nicht zu kaufen. Zur Kurtaxe kann ich noch ergänzen, die muss man überall, wo Urlaubszentren sind, zahlen, da macht der Harz keine Ausnahme. Das Wernigeroder „Harzer Urlaubs-Ticket“ mit vielen günstigen Angeboten hat sich ab 2010 was Neues einfallen lassen. Man kann gegen Vorlage des Tickets bis Blankenburg, Halberstadt, Quedlinburg und in viele andere Ortschaften kostenlos hin- und zurückfahren. Wenn das nicht urlauberfreundlich ist, was dann?  

Fam. Hans Geller, Wernigerode

 

 

Partei für bürgerliche Rechte

Zu: „Partei gesucht“ (Nr. 11)

Die Verfasserin der lesenswerten Analyse der politischen Defizite von Regierungs- und Oppositionsparteien wünscht sich mit Fug und Recht eine neue „bodenständige, bürgerliche Partei, die den Ist-Zustand bilanziert, zugleich eine Zukunftsvision hat und dann überlegt, wie sie ihre Ziele erreichen kann, ohne ausufernde Schulden zu machen ...“

Diesen wohlbegründeten Wunsch möchte ich durch eine Aufforderung an die ostdeutschen Landsmannschaften ergänzen, hinsichtlich der Neugründung einer Partei rechts von der CDU zur Tat zu schreiten und selbige unverzüglich in die Wege zu leiten. Die politisch heimatlos gewordenen Wähler der bürgerlichen Rechten würden es ihnen mit entsprechenden Sitzen im Parlament danken.

Zugleich damit könnten die Landsmannschaften mit einer solchen Initiative den historischen Fehler von 1957 wiedergutmachen, als sie damals ihre eigene Partei auflösten und bei der CDU „unterkrochen“. Von Stund an hatten die Vertriebenen keine eigenständige Stimme mehr im politischen Konzert einflussschaffender Kräfte. Der Weg in die politische Bedeutungslosigkeit war damit vorgezeichnet.

Ob sich die wohl noch einmal ins Gegenteil verkehren lässt?

Dr. Siegfried Pelz, Wyk auf Föhr

 

 

Der Wahrheit verpflichtet

Zu: Leserbrief „Die Wahrheit stirbt mit uns“ (Nr. 8)

Leider gibt es neben der PAZ nur noch wenige Medien, welche sich so konsequent der Wahrheit verpflichtet fühlen. Die Kenntnis über die Geschichte ist einseitig und mangelhaft, jedoch sind die jungen Publizisten unbefangener und fragen eher nach. Die Dokumentation bei Phoenix im Februar über den Bombenterror in Dresden war ein positives Beispiel.

Ich versuche seit Jahrzehnten, einseitigen Darstellungen im Sinne der Sieger bei Medien und Parteien entgegenzutreten. Obwohl meine Briefe oft im Papierkorb landeten, war mein Bemühen nicht ergebnislos. Dann hatte ich daran gedacht, den Schriftverkehr zu veröffentlichen, woraus dann eine Zeitzeugenbiografie geworden ist. Ein Verleger schreibt: „Ihre Themen sollten in weite Kreise dringen.“ Und ein anderer Verleger: „Eine Facette mehr, um die gesamte Epoche des letzten Jahrhunderts besser begreifen zu können.“

Zum Leserbrief „Vertriebene taten viel für die Versöhnung“ muss noch einiges ergänzt werden: Die Vertreiber haben die Drecksarbeit gemacht, wofür sie von unseren westlichen Feinden Rückendeckung erhalten hatten, denn Deutschland war ihnen schon immer zu groß. Gleichzeitig vergrößerte sich die Distanz zum Kommunismus im Interesse der Westmächte. Weitere Informationen in meinem Buch: „Ich glaubte ihnen allen nicht“. Zu beziehen auch beim Preussischen Mediendienst.

Martin Schröder, Detmold

 

 

Frieden bedarf ehrlicher Geschichtsaufarbeitung

Zu: „Rothäute an Neumanns Lagerfeuer“ (Nr. 12)

Der 11. Februar war ein finsterer Tag für uns Vertriebene. Was würde Peter Glotz, der Mit-Initiator des „Zentrums gegen Vertreibungen“ zu dieser Entwicklung sagen? Denn mit dem Verzicht von Erika Steinbach als Stiftungsratsmitglied haben SPD, FDP, Grüne und „Die Linke“ die Möglichkeit, die Gestaltung eines den Vertriebenen und Zwangsarbeitern sowie den zirka zwei Millionen Toten gewidmeten Denkmals zu hintertreiben. Denn von allen vier Parteien habe ich bisher nur Unverständnis und Ablehnung, aber nie Zustimmung vernommen. Um geschichtliche Zusammenhänge hat man sich scheinbar, und ganz offenbar, nicht bemüht.

Weil Ostpreußen, Schlesien, Pommern und das Sudetenland vom Deutschen Reich 1945 abgetrennt wurden und nicht Bayern, Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg, Niedersachsen, Nordrheinwestfalen, Hessen oder Baden-Württemberg, mussten wir Vertriebene den höchsten Preis mit dem Verlust der Heimat zahlen, für einen Krieg, der schließlich alle Deutschen etwas angeht.

Die CDU/CSU, vor allem die Kanzlerin, hat vor der Wahl im September 2009 signalisiert, auf Seiten der Vertriebenen und Erika Steinbach, zu stehen. Nach der Wahl muss dieses Versprechen in Vergessenheit geraten sein, denn Kulturstaatsminister und Außenminister haben gleich nach der Wahl den „Kopf“ von Erika Steinbach einer gewissen Klientel in Polen zu Füßen gelegt. Nachgetreten wurde durch die Meldung, dass es in den 50er Jahren im Vertriebenenverband „ehemalige Nazis“ gegeben hätte. (Wer dabei Schlechtes denkt?)

Diese Weigerung der scheinbaren Mehrheit der Deutschen gemeinsame Geschichte anzunehmen und Solidarität mit den Betroffenen zu üben, wirft ein trauriges Bild auf unser Volk. Nicht nur wir Vertriebene sind betroffen, sogar an den Opferzahlen zum Beispiel in Dresden vom 13./14. Februar 1945 wird korrigiert, um eine möglichst kleine Zahl von Opfern (deutschen Opfern) festzustellen.

Die drei jungen Herren – Dorrmann, Kossert und Kittel – mögen studierte Historiker sein und guten Willens, aber reicht das? Hier müssten auf Seiten der Vertriebenen Schwergewichte wie Arnulf Baring und Alfred de Zayas, der Verfasser der „50 Thesen zur Vertreibung“, mitwirken.

Allen Vertreiberstaaten (und allen Mitwirkenden an diesem Vorhaben) sei gesagt: „Nur ehrliche Geschichtsaufarbeitung bringt uns allen dauerhaften Frieden.“   

Doris Richter, Berlin

 

 

Churchill nahm die Unrechtmäßigkeit der Vertreibung durchaus zur Kenntnis

Zu: Leserbrief „Nachbarstaaten  voller Eifersucht“ (Nr. 13)

Ohne jeglichen Grund, einen ehemaligen britischen Premierminister in Schutz zu nehmen, muss ich leider bezweifeln, dass Winston Churchill in seiner 1946er Rede in Fulton erklärt habe, im Zweiten Weltkrieg sei es auch „um die Erringung der deutschen Absatzmärkte“ gegangen, wie der Leserbriefschreiber schreibt.

Sein angeführtes Zitat mag eine andere Quelle haben – im Internet, wo der Fulton-Text anscheinend ungekürzt nachlesbar ist, habe ich die fragliche Passage nicht gefunden, wohl aber eine Bemerkung, die gerade die Leser der Preußischen Allgemeinen Zeitung interessieren dürfte.

Unter Hinweis auf das Expansionsstreben der Sowjetunion unter Stalin sagte Churchill (ob mitfühlend oder nicht) am 5. März (nicht Mai) 1946: „Die russisch beherrschte polnische Regierung ist zu riesigen unrechtmäßigen Übergriffen auf Deutschland ermutigt worden, und da finden jetzt Massenvertreibungen von Millionen Deutschen in einem schlimmen und bisher unvorstellbaren Umfang statt.“

Zuvor hatte er übrigens geäußert, dass es bis 1933 oder gar 1935 möglich gewesen wäre, Deutschland ohne einen einzigen Schuss vor seinem Schicksal zu bewahren, und „es wäre heute mächtig, wohlhabend und angesehen“.   

Helge Jan Schmodde, Bad Soden/Ts.

 

 

Germanen: Eingewanderer oder Produkt einer Völkerverschmelzung

Zu: „Über die Herkunft der Deutschen“ (Nr. 14)

In der Rezension des Buches „Sprache und Herkunft der Germanen“ von Euler/Badenheuer wird dem nicht ausdrücklich genannten Prähistoriker Gustaf Kossina etwas unterstellt, was er so gar nicht behauptet hat: Kossinna hatte keineswegs „Skandinavien“ als Urheimat der Germanen postuliert; in seinem Kasseler Vortrag 1895 stellte er vielmehr fest: „Wir werden nicht fehl gehen, wenn wir ihre (= der Germanen) älteste Heimat in Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Jütland, den dänischen Inseln und Südschweden erkennen. Dieser Urzustand der germanischen Verbreitung reicht bis in den Anfang des 3. Jahrtausends vor der Zeitrechnung hinauf.“

1941, also zur Zeit der angeblich großen Skandinavien-Ideologie, fasste Prof. Hans Reinerth zusammen: „Es herrscht bei allen maßgebenden Forschern Übereinstimmung darin, dass die Germanen in ihre ältesten Sitze an der Ost- und Nordsee nicht eingewandert, sondern dort aus der Verschmelzung der Nordleute der Großsteingräber und des schurkeramischen Volkes der Einzelgräber am Ende der Steinzeit entstanden sind ... Als Raum der Entstehung nehmen wir mit Gustaf Kossinna das deutsche, dänische und schwedische Land zwischen Ems und Oder, Harz und Mittelschweden an. Vielleicht gehören noch weitere Teile Hollands, Westfalens, Mitteldeutschlands und Pommerns dazu.“

Gegenüber dieser Verortung nimmt sich die – zwangsläufig auch nicht so ganz spekulationsfreie – erhebliche Korrektur, von der der Rezensent Sebastian Sigler spricht („Mitteleuropa“ / „mitten im heutigen Deutschland“) doch recht bescheiden aus.

Bei aller gewiss verdienstvollen akribischen Forschung sollten die Linguisten sich vielleicht einmal wieder der Ausführungen Oswald Spenglers erinnern: „Ebenso wenig wie diese (= die Völkernamen) beweisen die Sprachen, ihre Wanderungen, Änderungen, Siege und Niederlagen etwas auch nur für das Vorhandensein zugehöriger Völker.“ Dies sei „ein Grundirrtum vor allem der indogermanischen Forschung“, weswegen Spengler entschieden der Überzeugung war, man könne aus dem Schicksal von Sprachen und Namen nicht auf das von Völkern und Rassen schließen.

Holger Bremhorst, Remscheid

Anm. d. Buchautors Wolfram Euler: Bis um 1880 vertraten fast nur skandinavische Forscher die Ansicht, Südschweden, Dänemark und Teile Norddeutschlands seien die Urheimat der (späteren) Germanen gewesen. Es war der deutsche Arzt Ludwig Wilser, der ab 1880/85 – zunächst gegen den Widerstand Kossinas – diese Position übernahm, obwohl schon damals starke Argumente dagegen sprachen. Kossina änderte später, mit dem angeführten Vortrag von 1895, seine Position und verhalf damit der „Skandinavien-Theorie“ zum Durchbruch. Sie dominiert teilweise in der wissenschaftlichen und jedenfalls in der populärwissenschaftlichen Literatur bis heute, obwohl neue Argumente eine Rückkehr zur bis 1880 mehrheitlich vertretenen Position, wonach die germanische „Ethnogenese“ in Mitteleuropa geschehen sei, nahelegen. Übrigens vertrat diese Position Leibniz bereits im Jahre 1710 unter Hinweis auf das bis heute gültige Argument der Gewässernamen. Der Namensforscher Jürgen Udolph/Leipzig hat in den letzten Jahren den dafür wahrscheinlichen Raum anhand von Flussnamen weiter eingegrenzt auf das Gebiet zwischen der Aller im Norden, der Elbe im Osten und dem Erzgebirge im Süden, also auf das südöstliche Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und das westlichen Sachsen, wofür in dem in Rede stehenden Buch neue Argumente angeführt werden. Die im Zitat von Hans Reinerth erwähnte „Verschmelzung der Nordleute der Großsteingräber und des schurkeramischen Volkes“ als Grundlage des (späteren) germanischen Volkstums entspricht dem damaligen Forschungsstand und nimmt insbesondere Bezug auf die linguistischen Arbeiten von Sigmund Feist. Dessen sogenannte „Substrat-hypothese“ von 1932 ist allerdings aus einer ganzen Reihe von Gründen seit längerem überholt, Näheres dazu ist bei Wikipedia nachzulesen. Oswald Spengler, der sich in der Tat dezidiert im angeführten Sinne geäußert hat, war selbst kein Sprachwissenschaftler.

 

 

Gleichmacherei

Zu: „Frauen an den Hochofen?“ (Nr. 14)

Goethe meint: „Im Ähnlichfinden und Unterscheiden ist zweierlei.“ Wie wahr! Ich denke, die Geschlechter vergleicht man nicht. Das verletzt nur die persönlichen Eitelkeiten. Es schadet der Sympathie und Liebesfähigkeit auf beiden Seiten. Leistung bedarf keiner Quoten. Wozu diese Krücken? Ich habe schon lange den Verdacht, dass diese schwierige Gemengelage künstlich mit dem Kampf der Geschlechter befrachtet wird. Wer hat ein Interesse an der Zerstörung der intakten, harmonischen Ehe?

Die Frau ist unsere Schicksalsgefährtin auf dem Raumschiff Erde. Ich bin heilfroh, dass es sie überhaupt gibt. Nicht zuletzt deshalb, weil wir Männer ohne Frauen die Menschheit längst ausgerottet hätten. Mir graust vor der törichten Manie der Gleichheitssucht.

Horst Ernst Zarbock, Kassel


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