29.03.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
22.05.10 / Ostpreußische Impressionen / Ausstellung zeigte Malerei- und Grafiken von Karl Leo Herbert Guttmann

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 20-10 vom 22. Mai 2010

Ostpreußische Impressionen
Ausstellung zeigte Malerei- und Grafiken von Karl Leo Herbert Guttmann

Das Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf widmete dem bekannten ostpreußischen Künstler Karl Leo Herbert Guttmann eine aufschlussreiche Retrospektivausstellung.

Der 1907 in Memel / Ostpreußen geborene und 1978 in Düsseldorf verstorbene Maler und Grafiker ist im Laufe der Jahre leider in Vergessenheit geraten. Mit der Präsentation „Ostpreußische Impressionen“ wolle man – so Dr. Jörn Barfod vom Ostpreußischen Landesmuseum Lüneburg und Dr. Winfrid Halder, Direktor des Gastgeberhauses, anlässlich der Ausstellungseröffnung – durch eine repräsentative Bilder- und Grafiken-Auswahl das Leben und Werk Guttmanns erneut etwas näher in den Fokus der Aufmerksamkeit rücken.

Der Landschaftsmaler Prof. Karl Storch hat schon früh das künstlerisches Talent des jungen Guttmann erkannt und gefördert. Und weil seine Heimat, die Kurische Nehrung, zu jener Zeit ein beliebter Aufenthaltsort bedeutender Maler war, ergab sich für den erst 13-Jährigen die Gelegenheit, mit den Künstlern auf das Haff hinauszurudern. Es ist bekannt, dass Guttmann in seinem „fahrbaren Atelier“ arbeitete und dass das in dieser Periode entstandene Bild „Alte Fischerfrau“ entscheidend für seine Aufnahme in die ehrwürdige Königsberger Kunstakademie war. Dort studierte Guttmann von 1935 bis 1941 bei den renommierten Professoren Eduard Bischoff, Franz Martens und Alfred Partikel.

Der Künstler wurde zum Kriegsdienst einberufen und war bis 1948 in russischer Gefangenschaft. Er fand in Düsseldorf eine neue Heimat, wo er bis 1973 als Technischer Zeichner und Grafiker im Nordrhein-Westfälischen Wirtschaftsministerium tätig war.

Seine künstlerischen Arbeiten erhielten durch seine zahlreichen Reisen durch Deutschland, nach Italien, Jugoslawien, Holland und Frankreich eine besondere Prägung. Doch die Kurische Nehrung und ihre Menschen hatten es ihm angetan. In den meisten seiner Bilder kehrte er immer wieder zu Erinnerungen an seine ostpreußische Heimat zurück.

Guttmann beteiligte sich bis 1941 an verschiedenen Ausstellungen in Königsberg und Berlin. Vor dem Zweiten Weltkrieg kaufte die Stadt Königsberg Bilder und Aquarelle, in den 1980er Jahren erwarb die Stadt Düsseldorf einige Arbeiten.

Guttmanns Gemälde und Aquarelle, die Bildnisse, die ausdrucksvollen Figurenbilder und die Landschaften zeichnen sich alle durch großzügige, klare Formen und eine gedämpfte Farbigkeit aus.             Dieter Göllner


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren