19.04.2024

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29.05.10 / Alles Rassisten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 21-10 vom 29. Mai 2010

Alles Rassisten
von Harald Fourier

Kevin Boateng, ein Fußballer aus Berlin-Wedding, hat „unseren“ Mannschaftskapitän Michael Ballack umgehauen. Ballack fährt nicht zur WM, seine Fans beschimpfen deswegen Boateng, der in die Nationalmannschaft Ghanas gewechselt ist, im Internet. So weit, so hässlich und abstoßend, doch leider auch: so normal.

Denn solche Beschimpfungen sind im Fußball keine Seltenheit. Trainer, Spieler oder Schiedsrichter müssen sich leider immer wieder üble Dinge anhören. An sich wäre das auch im Falle Boatengs höchstens eine kleine Meldung im Sportteil wert, aber bei ihm ist alles anders. Er ist ein Farbiger.

Deswegen werden Fußballfans, die sich abwertend über ihn äußern, sogleich unter den Verdacht gestellt, Ausländerfeinde zu sein. „Mit Erschrecken“ habe man erfahren müssen, dass Boateng im Internet von der „mundschäumenden Fußballnation rassistisch beschimpft“ werde, schrieb Berlins größtes Tageblatt, die „Berliner Zeitung“, vorige Woche und schlug gleich rundum auf alle Deutschen ein: „Wenn es je einen entspannten Patriotismus gegeben hätte, dann müsste man ihm am heutigen Tag einen Nachruf widmen.“

Mit anderen Worten: Wenn so und so viele im Internet pöbeln, war gleich die ganze „Fußballnation“ am Werk und einen „entspannten Patriotismus“ hat es nie gegeben. Der ausländerfeindliche Rassismus und Faschismus, der hinter jeder Deutschlandfahne steckt, hat sich nur einige Jahre lang gut getarnt. So ungefähr sieht das Weltbild jener Zeitung aus. Sie hat gleich zweimal hintereinander auf ihrer Titelseite über den „aufgebrachten deutschen Internetmob und seine menschenverachtenden Parolen“ berichtet.

Komischerweise ist selten etwas in dieser Zeitung zu lesen, wenn Linksradikale im Internet zur Gewalt aufrufen oder tatsächlich menschenverachtende Parolen gegen Banker, Vertriebene, Katholiken oder andere politische Gegner skandieren. „Schlagt die Faschisten, wo ihr sie trefft“, heißt einer der Sprüche, die im Internet gerne verbreitet werden. Dass die Gewaltaufrufe der Linksextremen keine Theorie bleiben, zeigt die steil ansteigende Zahl linker Gewalttaten nicht nur in Berlin. Aber nie hat die Zeitung so einen Wirbel darum gemacht wie im Falle Boatengs.

Diese Art der Berichterstattung über bestimmte, politisch inkorrekte Themen wirft einen Schatten auf das frühere SED-Bezirksblatt. Gerade ist das Blatt 65 Jahre alt geworden und hat seine erste Ausgabe zum Jubiläum nachgedruckt. Von Stalins „großer Menschlichkeit“ wurde da im Mai 1945 geschwärmt und die Ausrottung des „nazistischen Untermenschentums“ gefordert. Die „Berliner Zeitung“ war jahrelang Moskaus Sprachrohr. Da wäre es an der Zeit, sich von den alten Mustern endgültig zu trennen.


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