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05.06.10 / Für eine saubere Heimat / Kulturzentrum Ostpreußen stellt Umweltkooperationsprojekte vor 

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-10 vom 05. Juni 2010

Für eine saubere Heimat
Kulturzentrum Ostpreußen stellt Umweltkooperationsprojekte vor 

Zahlreiche deutsch-russische Umweltkooperationsprojekte im Königsberger Gebiet werden derzeit im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen vorgestellt.

„Für interessierte Mittelständler im Bereich des Umweltschutzes ergäben sich zahlreiche Möglichkeiten, im Kaliningrader Gebiet tätig zu werden.“ – diese Feststellung traf Dr. Christoph Hinkelmann vom Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg bei der Einführung zur Ausstellung „Natur- und Umweltschutz verbinden“ im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen. Die einstige Kornkammer des Deutschen Reiches, so erläuterte Hinkelmann, habe bereits 1945 insgesamt 45 Naturschutzgebiete, darunter 16 in der Gegend um Königsberg besessen. Bekannt seien davon heute noch der Elchwald, die Rominter Heide und die Kurische Nehrung. Nach dem Kriegsende konnten diese Landstriche über 40 Jahre nicht von Fremden betreten werden. Bei der Grenzöffnung im Jahre 1991 fand man folgende Situation vor: Da sich niemand für das früher blühende Land verantwortlich gefühlt hatte, war das Land versumpft und versteppt. Durch die lange Unberührtheit hatte sich aber auch ein ökologisch wertvoller Zustand gebildet. Allerdings waren die Gewässer überfischt und durch Industrieabwässer sehr stark verschmutzt.

Hier hatte nun die „Deutsche Bundesstiftung Umwelt“ grenzüberschreitende Projekte angestoßen, um vor Ort das Umweltbewusstsein zu wecken und gleichzeitig die ökologischen Landschaften zu sichern, führte Hinkelmann weiter aus. Dies betrifft vor allem die Bereiche des umweltverträglichen Tourismus, der Landnutzung, der Wasserreinhaltung und der Umwelttechnik. Da die das Königsberger Gebiet umschließenden EU-Mitgliedsländer Polen und Litauen die Folgen der Umweltsünden über ihre Grenzen hinweg spüren, ist die Anhebung der Umweltstandards im genannten Gebiet auf EU-Niveau laut Hinkelmann das Ziel.

Wolfgang Freyberg, der Direktor des Kulturzentrums Ostpreußen, sieht in den Gemeinschaftsprojekten eine Chance für die hiesige Wirtschaft, um vor Ort tätig zu werden. Diejenigen, die es wagen würden, eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit aufzunehmen, könnten auf die schon gewonnenen Erkenntnisse der Umweltstiftung zurückgreifen. Zudem steht aber auch das örtliche Wissen vieler Aussiedler, die neben ihrer noch vorhandenen Ortskenntnis die heutige dortige Sprache sprechen, zur Verfügung.

Freyberg dankte bei der Ausstellungseröffnung vor allem den Mitgliedern des Bundes Naturschutz in Bayern, darunter dem Ortsvorsitzenden Wolfgang Federschmidt aus Weißenburg und dem Kreisvorsitzenden Erhard Bendig, für ihr Interesse.

Die Ausstellung über die im Königsberger Gebiet laufenden Umweltprojekte im Kulturzentrum Ostpreußen ist noch bis Ende Juni zu sehen. Mef


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