19.04.2024

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05.06.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 22-10 vom 05. Juni 2010

In Kürze

Grüne Oasen in Betonwüsten

Während in Hongkong illegale Hausbesetzer auf den Dächern der Wohnmaschinen aus Beton ihre Bretter- und Wellblechbuden errichten, boomt in New York das „Rooftop Farming“. Staatliche Unterstützung durch Bürgermeister Michael Bloomberg sichert steuerliche Entlastung jenen zu, die auf den Dächern ihrer Bauten Gärten anlegen, Hecken pflanzen, Gemüse oder Blumen züchten oder sogar Bäume pflanzen. Die Stadt selbst will als neue grüne Lunge eine Million Bäume pflanzen und so das Klima der Millionenmetropole verbessern. Die „Vinegar Factory“ auf Manhattans Ostseite etwa hat auf ihren Dächern Gewächshäuser angelegt, die sie mit der Abwärme umliegender Bäckereien beheizt und verkauft Tomaten und Küchenkräuter, am Morgen frisch geerntet, auf den Nachmittagsmärkten der Stadt. Ungefähr 600 solcher Dachgärten existieren bereits und das sogenannte „Urban Farming“ oder „Rooftop-Farming“ entwickelt sich mehr und mehr zu einem Insidertrend.

Auf Randall Island im Osten der Stadt testet das Park und Recreation Department der Stadt gegenwärtig 16 verschiedene Vegetationstypen, die auf Schuldächern, Krankenhäusern und anderen öffentlichen Bauten angepflanzt werden können und im Sommer als Nebeneffekt die Aufheizung der Gebäude bremsen, zudem überflüssiges Regenwasser binden und für eine gleichmäßigere Gebäudetemperatur sorgen. Bloomberg verweist auch auf einen weiteren Effekt: Schädliches Kohlendioxyd wird absorbiert und Sauerstoff produziert, Singvögel und Schmetterlinge werden angelockt und geben den Stadtmenschen in ihren Betonwüsten wieder etwas Natur zurück. Joachim Feyerabend

 

Jedes Kind ist ein Geschenk

Leandro war ein Jahr alt, als ihm sein Vater das linke Bein abtrennte, um auf den Straßen von São Paulo mehr Geld beim Betteln zu verdienen. Heute ist Leonardo 25, spielt leidenschaftlich gerne Klavier, studiert und will Lehrer werden. Dass sich sein Leben zum Guten gewendet hat, verdankt Leandro – wie 31 andere Kinder aus ähnlich ausweglosen Verhältnissen – einer besonderen Frau: Elisabeth Stenmans. Neben zwei leiblichen Söhnen hat sie 32 Kinder großgezogen, die meisten von ihnen geistig oder körperlich beeinträchtigt und traumatisiert (die PAZ berichtete). In einem neuen Buch erzählt Stenmans auf berührende Weise, wie sie die Kinder kennenlernte, mit welchen Schwierigkeiten sie bei den Adoptionen zu kämpfen hatte, wie das Leben in einer so großen Familie funktioniert und nicht zuletzt davon, wie Kinder – und gerade solche Kinder – das Leben bereichern können. C.W.

Elisabeth Stenmans: „Jedes Kind ist ein Geschenk“, Irisiana Verlag, Haldenwang 2010, gebunden mit Schutzumschlag, 224 Seiten, 16,95 Euro


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