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26.06.10 / Jetzt »Krieg« in Polen? / Medien hoffen auf eine schlagzeilenträchtige Wahlschlacht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-10 vom 26. Juni 2010

Jetzt »Krieg« in Polen?
Medien hoffen auf eine schlagzeilenträchtige Wahlschlacht

Die polnischen Medien haben der Zeit, in der die Zwillingsbrüder Lech und Jaroslaw Kaczynski Präsident und Ministerpräsident Polens waren, nachgetrauert. Besonders Jaroslaw Kaczynskis Äußerungen waren immer für eine Schlagzeile gut. Die erste Runde der nach dem tragischen Flugzeugabsturz von Lech Kaczynski notwendig gewordenen Präsidentenwahl verlief eher harmlos. Doch: „Nun also Krieg!“, titelte das Boulevardblatt „Fakt“ und freut sich auf eine spannende Stichwahl am 4. Juli zwischen den beiden Erstplatzierten des ersten Wahlgangs. Bronislaw Komorowski von der regierenden liberalkonservativen Bürgerplattform PO startet eher schwächer als erwartet mit 41,5 Prozent in die zweite Runde, während Jaroslaw Kaczynski von der nationalkonservativen Recht und Gerechtigkeit (PiS) überraschende 36,4 Prozent erreichte.

„Politisch gesehen ist das eine sehr wichtige Wahl ... Entweder wir bleiben in einem entsetzlichen Konflikt erstarrt oder wir können weiter voranschreiten“, orakelt Ministerpräsident Donald Tusk, dessen Gesetze bereits mehrfach vom Präsidenten blockiert worden waren. Zudem kennt Tusk Komorowskis Lage: Er selbst startete 2005 als Präsidentschaftskandidat ähnlich gut in eine Stichwahl gegen einen Kaczynski, unterlag dann aber überraschend.

Der farblose Komorowski hat jedoch ein Ass im Ärmel: den Drittplatzierten Grzegorz Napieralski vom Bündnis der demokratischen Linken (SLD). Dieser fordert für eine Wahlempfehlung staatlich subventionierte Invitro-Befruchtungen und den Abzug aus Afghanistan. Kaczynski, der die SLD hatte verbieten wollen, kann ihm das nicht geben, seine stramm katholischen und US-freundlichen Unterstützer würden ihm das nicht verzeihen. Komorowski könnte es.    Bel


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