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26.06.10 / In Freundschaft verbunden / Partnerschaft zwischen dem Landkreis Bentheim und der Elchniederung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-10 vom 26. Juni 2010

In Freundschaft verbunden
Partnerschaft zwischen dem Landkreis Bentheim und der Elchniederung

Überaus erfolgreich verlief ein Besuch von Mitgliedern des Fördervereins zur Partnerschaft der Landkreise Grafschaft Bentheim / Kreis Elchniederung in Heinrichswalde.

Vorausgegangen waren mehrere vorbereitende Gespräche mit der dortigen Stadt- und Kreisverwaltung bezüglich möglicher Einbindung des Fördervereins. Es war zu erfahren, dass derzeit die Nachfrage nach Kindergartenplätzen für Kinder ab zwei Jahren nicht gedeckt werden kann, weil es an der Ausstattung fehlt.

Von Renate Grzmehle und Galina Möllering ging die Initiative aus, eine weitere Kindergartengruppe zu ermöglichen. Im Gebäude des Kindergartens „Lastotschka“ in der Neuen Straße sind zwar Räume dafür vorhanden, diese müssten jedoch zuvor renoviert werden. Dies könne womöglich aus Zuwendungen der Gebietsverwaltung in Königsberg bestritten werden. Nur könne die Verwaltung in Heinrichswalde (Slawsk) die Ausstattung mit Möbeln nicht finanzieren, so war von dortiger Seite zu erfahren.

Um das Projekt im Einzelnen zu besprechen, sich auch an Ort und Stelle zu informieren und die Entscheidungsträger in der Verwaltung persönlich kennen zu lernen fuhren Helga und Jürgen Stoßberg, Renate und Eberhard Grzmehle sowie Albert Paul mit einem Kleintransporter in den Patenkreis. An Bord befanden sich diverse Kleidung für Kleinkinder und ältere Menschen und Spielzeug.

In Heinrichswalde traf sich die Gruppe dann mit Galina und Ralf Möllering, welche die Gruppe mit Nadeshda Busdik bekannt machten. Sie leitet das Alten- und Therapiezentrum in der Stadt. Sie ermöglichte auch den Besuch eines Kinderheimes in Insterburg. Da die Gruppe nicht angemeldet war, ergab sich ein unverfälschter Einblick in das Geschehen dort. Die Kinder dort im Alter bis zu 18 Jahren leben in kleinen Gruppen, die Schlafräume sind für je vier Plätze eingerichtet. Die Aufenthalts- und Wohnräume sind in hellen freundlichen Farben gestrichen. Eine Betreuerin gab bereitwillig zu jeder Frage Auskunft und bat darum, den Kontakt zu ihr mittels E-Mail beizubehalten. Die Kinder freuten sich sehr über kleine mitgebrachte Geschenke der Gruppe.

Für den nächsten Tag war dann ein Treffen mit der Verwaltungsspitze des Patenkreises vorgesehen. Auf Seiten der Verwaltung nahmen daran teil: Landrat Anatoli G. Malzew, Verwaltungschef Alexander A. Kotschkow sowieder  Pressereferent Wjatscheslaw Kent.

Das Gespräch mit der Verwaltungsspitze verlief in einer betont freundschaftlichen Atmosphäre. Die Gruppe übergab jedem ein kleines persönliches Geschenk. Nachdem sich alle Teilnehmer gegenseitig bekannt gemacht hatten zeigte Verwaltungschef Kotschkow mehrere Möglichkeiten für die weitere Zusammenarbeit auf. Zum einen die bereits angesprochene Förderung für den Kindergarten, Intensivierung der Beratung für die Landwirtschaft sowie Betreuung älterer und behinderter Menschen.

Im Anschluss an das Gespräch wurde der Kindergarten in der Neuen Straße besucht. Die Kinder der dort bereits vorhandenen drei Gruppen freuten sich über Süßigkeiten, Spielzeug und Stofftiere. Diese Stofftiere hatten Schüler einer Schule für Behinderte gestiftet.

Auch hier im Kindergarten fiel die freundliche Gestaltung der Räume auf. Die Leiterin, Elena A. Matwejewa führte die Besuchergruppe durch die noch zu renovierenden Räume der neu einzurichtenden Kindergruppe. Die Arbeiten sollen Ende September beendet sein, so dass die neue Gruppe sodann eingerichtet werden kann. Frau Matwejewa betonte, dass sie mit der angedachten Spende für Möbel die neue Gruppe vollständig ausstatten kann.

Am darauffolgenden Tag besuchte die Gruppe das Heimatmuseum in Breitenstein. Diese ist in der dortigen Schule eingerichtet und wird von Schuldirektor Juri Userzow seit nunmehr fast 30 Jahren mit sehr viel Engagement geleitet und stetig ausgebaut. Es ist nicht nur eine Ausstellung von Fundstücken und Dokumenten, nein, über jeden früheren Landkreis, jedes Kirchspiel sind Exponate vorhanden, oft sogar vollständige Einwohnerlisten. Für jeden Besucher des Gebietes eigentlich ein unabdingbares Muss. Selbst der Patriarch der russisch-orthodoxen Kirche war zweimal dort.

Am Nachmittag hatte die Stadt- und Kreisverwaltung noch einmal in das Verwaltungsgebäude eingeladen. Diesmal war auch der Ansprechpartner für internationale Angelegenheiten und Fremdenverkehr, Iwan Malachow zugegen. Am Vortag war er leider verhindert. Landrat Malzew nutzte die Gelegenheit, sich bei den Mitgliedern des Fördervereins für das Engagement zu bedanken und setzt auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als Zeichen der besonderen Wertschätzung überreichte er den Besuchern jeweils ein persönliches Geschenk.

Im Anschluss daran erwartete die Leiterin des städtischen Krankenhauses, Dr. Lilia J. Schischljannikowa die Gruppe zum gemeinsamen Abendessen im Krankenhaus. Sie führte die Besucher durch alle Abteilungen. Die Renovierungsarbeiten sind bis auf die Kinderstation weitgehend abgeschlossen. Üblich sind zwei-Bett-Zimmer, lediglich ein Raum ist noch mit vier Betten ausgestattet. Insgesamt machte alles einen sehr gepflegten Eindruck. Die Hilfslieferungen der Vergangenheit haben sehr zur Verbesserung der Lage beigetragen, wie Dr. Schischljakowa betonte. Es wurde vereinbart, auch mit ihr ständig im Gespräch zu bleiben. Hilfslieferungen eventuell über den Malteserdienst können für Krankenhaus und Sozialstation gebündelt werden.     Ralf Möllering


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