18.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
26.06.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 25-10 vom 26. Juni 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Weltanschauung nicht geschützt

Frankfurt an der Oder – Laut einem Urteil des Landgerichts Frankfurt an der Oder durfte ein Hotelier in Bad Saarow NPD-Chef Udo Voigt aus weltanschaulichen Gründen Hausverbot erteilen.     Voigt wollte dort privat ein Wochenende mit seiner Frau verbringen. Das Gleichstellungsgesetz gelte nicht, um Rechtsextremen Zugang zu „Geschäften“ zu verschaffen, so die Richter.          H.H.

 

Laute Rache für Kolonialismus

Johannesburg – Der Präsident des Südafrikanischen Kirchenrats, Tinyiko Maluleke, verteidigt die Vuvuzela als Reaktion auf den Kolonialismus. Mit der rund einen Meter langen Plastiktrompete produzieren Fans bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika eine anhaltende eintönige Lärmkulisse. Von „Tröten-Terror“ ist die Rede. Das ist gut so, meint Maluleke. Als Erinnerung an die Leiden der Afrikaner unter dem Kolonialismus sollten der Welt die Ohren dröhnen.    Idea

 

Kampf ums Medienimperium

Der vorige Woche 89-jährig verstorbene Hans Dichand war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Österreich der Nachkriegszeit. 1959 hatte er mit einem kaufmännischen Partner – dessen Hälfteanteil später an die WAZ-Gruppe ging – die Rechte an der 1944 eingestellten „Kronen-Zeitung“ erworben. Mit einer Mischung aus Sensation und hochwertigen Kolumnen, Information und Polemik, Sex und Religion, Tierschutz und Sentimentalität konnte er das Kleinformat zur auflagenstärksten Tageszeitung Österreichs machen – mit einer Reichweite von 40 Prozent.

Bei Dichand in Gnade oder in Ungnade zu stehen bedeutete bei Wahlen oder Volksabstimmungen  etliche Prozentpunkte. Die „Krone“ war ausschlaggebend für die Gesetze gegen Kernkraft und Gen-Technik, und sie trug maßgeblich bei zu Kurt Waldheims Wahl zum Bundespräsidenten 1986, zum anfänglichen Aufstieg Jörg Haiders oder zum Beitritt Österreichs zu EU und Euro. Aber man konnte leicht wieder in Dichands Schusslinie kommen, so etwa Haider, der frühere Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und zuletzt die EU.

Die Patt-Stellung der beiden Eigentümer hatte bereits früher zu Zwistigkeiten geführt. Doch als Geschäftsführer konnte Dichand alle wichtigen Fragen allein entscheiden, so auch die Einsetzung seines Sohnes als Chefredakteur. Schon einen Tag nach Dichands Ableben meldete die WAZ-Gruppe ihr Interesse an, Dichands Anteile zu übernehmen. Die Erben wollen ihrerseits ein Angebot für die WAZ-Anteile vorlegen. In Österreich fragen sich jetzt viele, ob die „Krone“ auch ohne den „Alten“ selbständig bleiben oder im linken Einheitsbrei der WAZ oder im politisch korrekten Medienreich der ÖVP-nahen Raiffeisen-Gruppe aufgehen werde. Nicht zuletzt entscheidet das auch über das Schicksal von Konkurrenzblättern.    RGK


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren