20.04.2024

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03.07.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-10 vom 03. Juli 2010

In Kürze

Requiem für eine Königin

Am 19. Juli jährt sich der Todestag von Königin Luise von Preußen, der wohl beliebtesten deutschen Königin, zum 200. Mal. Der vollkommen unerwartete Tod der erst 34-jährigen Monarchin löste damals eine Schockwelle aus, die sich wohl am ehesten noch mit der vergleichen lässt, welche 1997 der Tod von Lady Diana hervorrief. Zahllose Musiker, Dichter, Höflinge, Beamte, aber auch einfache Berliner Bürger drückten damals ihren Schmerz und ihre Bestürzung über Luises frühen Tod in Liedern, Gedichten und Texten aus und trugen diese öffentlich vor. Friedrich Wilhelm III. persönlich schrieb einen Text zu den genauen Umständen des Todes seiner Frau. Hofprediger Sack verfasste eine landesweit verlesene Trauerpredigt. In Kooperation mit der Stiftung Paretz präsentieren die Höfischen Festspiele Potsdam eine Auswahl der Texte und Musiken zu Luises Tod und stellen daraus eine zeitgemäße Gedenkfeier zu Ehren dieser ungewöhnlichen Herrscherpersönlichkeit zusammen, die Einblick gewährt in die wunde Seelenlage der eben erst den napoleonischen Kriegswirren entkommenen Preußen, deren ganze Hoffnungen auf der früh Verstorbenen geruht hatten.           PAZ

Musiken und Texte zum Ableben der Königin Luise, 18. Juli, 16 Uhr, Kulturscheune Paretz; 19. Juli, 19.30 Uhr, Friedenskirche Potsdam, Eintritt 18 / 12 Euro. Am

18. Juli findet außerdem um 14 Uhr ein Festgottesdienst an der Dorfkirche Paretz statt. Schloss Paretz, im Juli geschlossen, bietet an diesem Tag eine Sonderöffnung von 12 bis 17 Uhr an.

 

Ehrungen in Mecklenburg

Die Wiedererstehung der Gedenkstätte für Königin Luise von Preußen im Schloss Hohenzieritz gleicht einer Auferstehung nach langen Jahren krankhafter, eifersüchtiger Geschichtszerstörung und fortschreitenden Identitätsverlustes. Nun steht eine Kopie der „schlummernden“ Königin von Christian Daniel Rauch wieder im Sterbezimmer der Monarchin. Der Schlossverein Hohenzieritz besteht seit 1993. Insgesamt arbeiten heute 60 Ehren- und Vereinsmitglieder an der Pflege des historischen Erbes. „Damit das Mögliche entsteht, mussten wir das Unmögliche wagen“, erläutert Vereinsvorsitzender Hans-Joachim Engel. Durch Spendenmittel konnten die in der Nachkriegszeit zerstörte Wandmalerei und ein Teil der Deckenmalerei im Sterbezimmer der Königin wieder hergestellt werden. Wertvolle Kunstwerke, Bilder und Porzellan wurden mit Hilfe von Sponsoren erworben. Seit zehn Jahren ist die Gedenkstätte nun wieder geöffnet. Die jährlich über 10000 Besucher beweisen, dass es dem Verein gelungen ist, ein überregional beachtetes, touristisches Markenzeichen zu schaffen.

Auf einer Fachtagung gehen am 17. Juli in Neustrelitz die Professoren  Thomas Stamm-Kuhlmann, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald, und Luise Schorn-Schütte, Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt am Main, der Frage nach, warum Luise von Preußen so beliebt war. Mitglieder des Schlossvereins Hohenzieritz werden am 18. Juli 200 Rosen in das Sterbezimmer der Königin legen. Am nächsten Tag erfolgt eine Ehrung durch die Landesregierung und ein festliches Konzert. Hans-Joachim Nehring


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