20.04.2024

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03.07.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 26-10 vom 03. Juli 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Kein Besuch in Buchenwald

Weimar − Die Stadt Weimar hat ihre Partnerschaft mit dem iranischen Schiras nur ein Jahr nach deren Begründung offiziell auf Eis gelegt. Grund: Die Iraner hatten sich bei ihrem ersten Besuch in Weimar geweigert, die KZ-Gedenkstätte Buchenwald zu besuchen. Schiras war die Heimat des iranischen Dichters Hafis (1326–1389), der Goethe zu dessen „West-Östlichem Diwan“ inspiriert hatte.             H.H.

 

»Ghetto-Ungeist ist schuld«

Paris − Der bekannte französische Philosoph Alain Finkielkraut gibt dem Ungeist der Immigranten-Ghettos die Schuld am blamablen Auftritt seiner Nationalmannschaft bei der Fußball-WM. Ein Großteil der Spieler stammt aus diesem Milieu. Nicht mehr der Trainer, sondern „Bandenchefs“ führten das Team, schreibt Finkielkraut im „Focus“. In einer arroganten „Leck-mich-Attitüde“ forderten die Spieler „Respekt“, wollten selbst aber auf keinen Fall die Form wahren. Die Franzosen sollten sich das nicht mehr gefallen lassen, fordert Finkielkraut.       H.H.

 

Litauischer Nationalheld tot

Als „aufrichtigen Menschen und vorausschauenden Politiker“ bezeichnete Staatschefin Dalia Grybauskaite den früheren litauischen Staatspräsidenten Algirdas Mykolas Brazauskas, der am vergangenen Sonnabend im Alter von 77 Jahren einem Krebsleiden erlag. Er gilt als eine der Symbolfiguren für die litauische Unabhängigkeit. Brazauskas begann seine politische Karriere nach einem Ingenieurstudium in der Kommunistischen Partei und hatte in der Regierung der Litauischen SSR verschiedene Posten inne. In den 80er Jahren war er auch für Energiefragen zuständig. Als in Litauen Proteste gegen den Ausbau des Kernkraftwerks Ignalina laut wurden, in dem Reaktorblöcke vom Typ des Unglücksreaktors von Tschernobyl verwendet wurden, erwarb Brazauskas sich den Ruf als Reformer und moskaukritischer Politiker.

1988 nahm er am Gründungskongress der Unabhängigkeitsbewegung „Sajudis“ teil. Ende 1989 setzte er mit einer Verfassungsänderung der führenden Rolle der KP ein Ende und Litauen erhielt als erste Sowjetrepublik ein Mehrparteiensystem. Die Annexion Litauens durch Stalin vom August 1940 verurteilte er als „unrechtmäßige Besetzung“ und führte im Januar 1989 Litauisch wieder als Amtssprache ein. Während seiner Präsidentschaft schob er die EU- und Nato-Mitgliedschaft Litauens an. Von 2001 bis 2006 war Brazauskas litauischer Regierungschef, eine verlorene Vertrauensfrage brachte ihn zum Fall.

Der charismatische Politiker wird auch als Befürworter des „Gesetzes zur Wiederherstellung der Eigentumsrechte“ vom 18. Juni 1991 zitiert, das auch für Deutsche die Rückgabe enteigneten Vermögens an frühere Eigentümer oder deren gesetzliche Erben ermöglichte, wenn sie die litauische Staatsbürgerschaft annahmen.   MRK


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