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10.07.10 / Moralisch versagt

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-10 vom 10. Juli 2010

Moralisch versagt
von Hans Heckel

Wut und Fassungslosigkeit durchdringen einen bei dieser Nachricht: Mit schroffer Zurückweisung haben SPD und Linkspartei, Grüne und FDP im Berliner Abgeordnetenhaus den Antrag der CDU-Fraktion abgeschmettert, den Huntertausenden 1945 vergewaltigten Berliner Frauen endlich ein Denkmal zu setzen.

Die Frauen stehen wie nur wenige andere Opfergruppen für die düsterste Zeit in der Geschichte Berlins, die mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten begann und erst mit dem Mauerfall endete. Die Gründe, ihnen ein Denkmal zu verweigern, schwanken zwischen zynischen Spitzfindigkeiten und himmelschreiender Geschichtsblindheit, zwischen ideologischer Verblendung und schlichter Verachtung der eigenen Nation, die für manche nie Opfer, sondern stets nur Täter sein darf und daher keines Gedenkens würdig sein dürfe.

Atemberaubend ist es mit anzusehen, wie gerade jenes politische Spektrum, dass eine Vorreiterrolle beim Thema Frauenrechte beansprucht, in dieser konkreten Frage moralisch versagt. Beschämend, wie die Grünen sogar versuchen, den Spieß gegen die CDU umzudrehen.

Erhellend hingegen der Vorwurf der SPD an die Denkmal-Befürworter: „Antikommunismus“ treibe sie. Da haben wir es: Die Täter passen nicht ins Täterschema, weil sie als Rotarmisten, also als Soldaten eines linken Regimes nach Berlin kamen. Es ist die gleiche Propagandmaschine, auf der die Vertriebenen von Ulbricht zu „Revanchisten“ gestempelt wurden, weil die Vertreiber die eigenen Genossen waren.   (Siehe S. 3)


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