29.03.2024

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10.07.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 27-10 vom 10. Juli 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Unbeliebte Funktionäre

Peking − Die staatliche Zeitung „China Daily“ nimmt ihren Arbeitgeber aufs Korn. Nachdem eine Umfrage in der chinesischen Bevölkerung ergeben hatte, dass das Ansehen von staatlichen Partei-Funktionären unter dem von Prostituierten liegt, meinte die Zeitung, immerhin seien die Funktionäre nicht auf dem letzten Platz gelandet. Angesichts der vielen Beamtenskandale sei das Ergebnis doch gar nicht so schlecht.         Bel

 

Lenin vom Sockel gerissen

Rena/Gebiet Odessa − In der Nacht zum 29. Juni zerstörten Unbekannte ein Lenin-Denkmal im ukrainischen Rena nahe Odessa. Die Polizei ermittelte, dass ein Geländewagen im Einsatz war. Die Täter banden ein Tau um die Statue, befestigten es am Auto und rissen so das Denkmal vom Sockel. Ukrainische Politiker verdächtigen moldauische Nationalisten. Moldau hatte den 28. Juni zum „Gedenktag an die sowjetische Okkupation“ erklärt.   MRK

 

Der »liberale« Präsident

Er sei „proeuropäisch“ und „deutschfreundlich“, so orakelte es aus dem deutschen Blätterwald. Die Presse im In- und Ausland bewertet Bronislaw Komorowskis Wahl zum polnischen Präsidenten unisono positiv. Der 58-jährige Kandidat der liberal-demokratischen Regierungspartei Bürgerplattform (PO) gewann am 4. Juli mit 53 Prozent der Stimmen die Stichwahl, Gegenkandidat Jaroslaw Kaczynski von der konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) musste sich mit 47 Prozent geschlagen geben.

Komorowski entstammt einem litauischen Adelsgeschlecht, die Familie wurde während der sowjetischen Besatzung 1940 vertrieben. Vater Zygmunt schloss sich einem Partisanenverband an, der gegen die Bolschewiki kämpfte. Auf Umwegen gelangte er nach Schlesien, wo sich die Familie niederließ.

Am 4. Juni 1952 kam Bronislaw in Obernigk (Oborniki Slaskie) bei Breslau in einem Haus zur Welt, aus dem Deutsche vertrieben worden waren. Der studierte Historiker unterstützte ab 1979 die demokratische Opposition, trotz Verhaftungen war er Mitbegründer der Gewerkschaft „Solidarnosc“.

Nach der Auflösung des Ostblocks trat er in den Staatsdienst ein. 1991 war Komorowski Berater des ersten Ministerpräsidenten Tadeusz Mazowiecki, von 2000 bis 2001 Verteidigungsminister.

Bronislaw Komorowski will sich für das „Weimarer Dreieck“ für die Zusammenarbeit Frankreichs, Deutschlands und Polens, sowie für einen versöhnlichen Kurs gegenüber Russland einsetzen. Seine Biographie mag dazu beigetragen haben, dass er sich um die Beilegung des Streits mit Berlin wegen des „Zentrums gegen Vertreibungen“ bemühte. Doch Erika Steinbach wird er kaum die Hand reichen, denn 2011 finden in Polen Parlamentswahlen statt. Da könnte sich zu große Offenheit gegenüber dem BdV negativ auswirken.    MRK


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