25.04.2024

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17.07.10 / Zum 20. Juli 1944

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-10 vom 17. Juli 2010

Wilhelm v. Gottberg:
Zum 20. Juli 1944

Friedrich Julius Stahl, ein anerkannter Staatsrechtslehrer Preußens im 19. Jahrhundert, nannte es Staatsterrorismus, wenn der absolutistische Staat seinen Untertanen bestimmte Berufe oder Tätigkeiten aufzwingt, ihnen die Erziehung ihrer Kinder entzieht, das Recht auf Eigentum beschneidet, die freie Meinungsäußerung einschränkt oder aufhebt und vorgibt, was als gut und böse zu gelten hat.

Die Abwehr solcher Bestrebungen werde gelingen, so Stahl, wenn das öffentliche Bewusstsein an eine höhere Ordnung gebunden ist. Damit meint er die lebendige Gesittung und die religiöse Gesinnung des Volkes.

Die sittliche Gesinnung könne sich aber nirgends ohne die religiöse erhalten. Der Verfall des Glaubens führe darum in seinem letzten Ergebnis zum Staatsabsolutismus.

Aber Gewöhnung und Entschlossenheit, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen, das sei der Schutzschild zur Abwehr aller unangemessenen staatlichen Machtansprüche. Welch beklemmende Aktualität haben diese Sätze aus dem 19. Jahrhundert.

Die Männer und Frauen des 20. Juli 1944 wurden zu Rebellen, weil für sie das „Üb immer Treu und Redlichkeit“ des Glokkenspiels der Potsdamer Garnisonkirche eine Lebensleitlinie war. Sie wurden zu Blutzeugen des wirklichen und wahren Preußentums in unserer Vätergeneration.

Siehe auch: Hans-Joachim  Schoeps: „Abschied von Deutschland“, Seite 54, Hase & Koehler, Mainz 1973


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