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17.07.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-10 vom 17. Juli 2010

In Kürze

Mozartfest in Würzburg

Über den Rahmen und die Qualität der Mitwirkenden dieses einzigartigen Musikfestes – alles Mozart, aber nicht nur – muss man kaum mehr etwas sagen. Absoluter räumlicher Mittelpunkt des Geschehens ist natürlich die Würzburger Residenz. Wohl kaum ein anderer Festspielort Europas verfügt über einen derartigen Prunkbau – Pracht und Macht in einem. Die Eingangshalle mit Tiepolos berühmten Großfresko, der Kaisersaal und der Hofgarten – besonders, wenn bei Dämmerung die Fackeln entzündet werden – versetzen die Besucher schon vor Beginn der Veranstaltung in eine andere Welt.

Erstmals gab es in diesem Jahr einen Festakt zur Eröffnung. Der renommierte Musikkritiker Joachim Kaiser, geboren in Lyck, sprach in diesem Rahmen über „Mozarts noble Ferne“. Neben den großen Formen Sinfonie und Solistenkonzert sind Kammermusik und Sonatenabende für Soloinstrumente die klassischen Interpretationen. Sie sind das Rückgrat eines Musikfestivals wie dem in Würzburg. Beim Studium des Programms aber fiel auf, dass sich so manche „Zwischenform“ eingeschlichen hatte und die klassische Strenge auflockerte. Für die Nachtmusiken drängt sich der Hofgarten der Residenz als unüberbietbarer Rahmen geradezu auf. Auch die Mozartnächte, bei denen in der ganzen Residenz Aufführungen stattfanden und man von Saal zu Saal wechseln konnte, beeindruckten. In den Weinkellern der Stadt wiederum fanden musikalisch-literarische Abende statt. Und am Eröffnungswochenende des Mozartfestes wurde in den Straßen der Würzburger Innenstadt erstmals ein Mozarttag begangen. Große und kleine Ensembles unterhielten mit Werken Mozarts und anderer Komponisten und feierten den Beginn des Festes.

Kinder und Jugendliche spielten in diesem Jahr eine besondere Rolle. So gab es „Die Hochzeit des Figaro“ in einer spannenden Fassung für Kinder, die Geschichte des Streichquartetts und Mozarts „Flötenzauber“ mit Meisterflötist Andras Adorjan, dazu auf der Festung Marienberg einen erlebnisreichen Kindertag mit einer Kurzfassung der „Zauberflöte“. In Schulprojekten wurden den Schülern und Schülerinnen zweier Würzburger Gymnasien Konzerte von Thomas Hengelbrock vorgestellt, sie besuchten Proben und führten Gespräche mit dem Dirigenten und den Musikern. Zum gelungenen Abschluss des Mozartfestes gehörte auch ein Benefizkonzert zugunsten sozial benachteiligter Kinder der Stadt, auf dem das Philharmonische Orchester Würzburg Stücke von Bizet, Mo-zart und Mahler spielte. Werner Dremel


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