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17.07.10 / Die perfekte Rolle / Bad Pyrmont zeigt Fotos der Fürstin Gracia Patricia von Monaco

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-10 vom 17. Juli 2010

Die perfekte Rolle
Bad Pyrmont zeigt Fotos der Fürstin Gracia Patricia von Monaco

Es ging ein Aufatmen durch den Blätterwald der Boulevardpresse, als Fürst Albert von Monaco nach der Hochzeit der norwegischen Kronprinzessin Victoria endlich auch seine Verlobung bekanntgab. Lange hatten die Klatschreporter darauf gewartet, dass der Sohn von Fürst Rainier und Fürstin Gracia Patricia seine Traumfrau findet. Der mittlerweile 52-Jährige hat mit der 20 Jahre jüngeren Charlene Wittstock eine Frau ausgewählt, die seiner Mutter verblüffend ähnelt. Beide verkörpern die klassisch-elegante Schönheit mit blondem Haar, blauen Augen, einem makellosen Teint, beide haben dasselbe anmutige Auftreten. Beide Frauen wuchsen diszipliniert in sportbegeisterten Familien auf. Und beide haben deutsche Wurzeln: Grace Patricia Kellys Mutter Margret Majer entstammte einem württembergischen Adelsgeschlecht, Charlenes Urgroßvater Gottlieb Wittstock war 1861 von Hamburg nach Südafrika ausgewandert. Ob Charlene allerdings das Zeug hat, eine Legende zu werden wie ihre künftige Schwiegermutter, bleibt dahingestellt.

Eine Ausstellung im Museum Schloss Bad Pyrmont zeigt derzeit mehr als 100 Fotografien der legendären Grace Kelly und zeichnet die Stationen ihres Werdeganges nach. Geboren 1929 als Tochter eines Millionärs in Philadelphia machte sie am Theater und vor allem in Hollywood Karriere. Grace Kelly hatte sich nach ihrem Schulabschluss gegen den Willen ihrer Eltern an der renommierten Schauspielschule „American Academy of Dramatic Art“ in New York beworben. Nebenher arbeitete sie als Fotomodell. Für ihr erstes Engagement erhielt sie 7,50 US-Dollar pro Stunde. Nach einem Jahr waren es 400 Dollar pro Woche. Sie erschien auf den Titelseiten von „Cosmopolitan“ und „Ladies Home Journal“ und hatte Werbeauftritte für Haushalts- und Konsumartikel wie Schreibmaschinen, Waschmittel, Zigaretten und Bier. In Hollywood verdiente sie später bis zu 50000 US-Dollar pro Film. Von ihrem Durchbruch 1952 mit dem Western „High Noon“ bis zu ihrem letzten Film, der Gesellschaftskomödie „High Society“ vergingen nur vier Jahre. Sie wurde zweimal für den Oscar nominiert und gewann ihn 1955 für ihre Rolle in „Country Girl“. Vor allem aber war sie in drei von Alfred Hitchcocks besten Filmen die kühlste seiner Blondinen.

Sie war 26 Jahre alt, als sie ihre Hollywoodkarriere aufgab, um Fürstin Gracia Patricia zu werden. Als Gracia Patricia schuf sie den Mythos von Monaco, sie gab dem kleinen Fürstentum Glanz, durch sie avancierte es zum Jet-Set-Magneten. Der Schock war groß, als sie nach einem Autounfall 1982 ihren schweren Verletzungen erlag. Auch wenn sie ein glanzvolles Leben an der Seite Rainiers führte, so soll sie doch ihrer Zeit als Hollywood-Star nachgetrauert haben, wissen Insider. Ihre durch geradezu preußische Disziplin geprägte Erziehung aber versetzten sie in die Lage, ihre Aufgaben als Fürstin gewissenhaft zu erfüllen. Silke Osman

Die Ausstellung im Schloss Bad Pyrmont ist bis 5. September dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu sehen.


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