28.03.2024

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17.07.10 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 28-10 vom 17. Juli 2010

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Mordaufruf gegen Zeichnerin

Seattle – Der jemenitisch-US-amerikanische Imam Anwar al-Awlaki hat zum Mord an der US-Karikaturistin Molly Norris aufgerufen. Die amerikanische Bundespolizei FBI spricht von einer „sehr ernsten Bedrohung“. Morris hatte als Reaktion auf Selbstzensur in US-Medien einen „Zeichne-Mohammed-Tag“ ins Leben gerufen und dazu eine eigene Zeichnung des Religionsstifters publiziert. Eingeschüchtert von der Drohung hat sie dies mittlerweile öffentlich bedauert. H.H.

 

»Europäerin des Jahres 2010«

Berlin – Die dänische „Europabewegung“ hat Bundeskanzlerin Angela Merkel zur „Europäerin des Jahres 2010“ gekürt. Damit würdigt die Bewegung ausdrücklich die Grundlinie der deutschen Europa-Politik, die vor allem kleineren Ländern nütze. In den Vorjahren zählten Joschka Fischer und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso zu den Ausgezeichneten.H.H./Bel

 

Ein Clown am Abgrund

Als linker Politclown bleibt Fritz Teufel in Erinnerung. Der mit erst 67 Jahren an der Parkinsonschen Krankheit verstorbene Mitbegründer der 1967 gebildeten „Kommune 1“ war unter den Alt-68ern und ihren Nachkommen ein absoluter, seine Respektlosigkeit gegenüber Autoritäten und den Sitten des bürgerlichen Lebens galten als Vorbild, das nachzuahmen sich viele mühten. Doch die wenigsten brachten die Dreistigkeit und Abenteuerlust des 1943 in Ludwigsburg als jüngstes von sechs Kindern geborenen Teufel auf.

In den 70er Jahren glitt der „Spaßguerillero“ in den Terrorismus ab, ging 1975 für fünf Jahre in U-Haft, verdächtig, an der Entführung des CDU-Politikers Peter Lorenz beteiligt gewesen zu sein. Bei seiner Verhaftung trug er eine Pistole und eine abgesägte Schrotflinte bei sich. Erst 1980 legte Teufel überraschend ein Alibi vor und wurde freigesprochen.

Fritz Teufel steht für jene Generation, die im gutbürgerlichen Habitus ihrer Elterngeneration nichts als die Tünche des Alt-Nazis erkennen wollten. Für sie waren die Deutschen kollektiv das „Tätervolk“.

Dabei ignorierte Teufel den rabenschwarzen Schatten, den er und seine „Bewegung“ ihrerseits hinter sich herzogen: den Ungeist linker Gewaltherrscher von Lenin über Mao bis Pol Pot. Indes: Hätten er und seine Genossen die erhoffte „Revolution“ tatsächlich erreicht, wäre einem wie Teufel gewiss schon bald selber Verfolgung, Verhaftung oder Schlimmeres zuteil geworden. Denn es sind zwar die Teufels, die einer „Revolution“ die bunte Fassade geben. Doch dahinter triumphierten stets andere, die kalten Machtzyniker aus dem Stamme Stalin. Einer wie Teufel hätte das eigentlich wissen müssen. Oder wusste er es? Dann war er ein anderer, als viele ihn sich heute malen.              H.H.


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