19.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
24.07.10 / Hohle Symbolpolitik / Gesundheitsminister Philipp Rösler greift Apotheken an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 29-10 vom 24. Juli 2010

Hohle Symbolpolitik
Gesundheitsminister Philipp Rösler greift Apotheken an

Die aktuellen Veränderungen im Gesundheitswesen laufen vor allem auf Mehrkosten für die Versicherten, aber auch auf Einsparungen bei den Ärzten, Krankenhäusern und bei den Pharmakonzernen hinaus. Nicht nur der Opposition fiel bei der Streichliste auf, dass eine Gruppe von Beteiligten im Konzept von Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) im Grunde nicht berücksichtigt wird: die Apotheker.

Vor diesem Hintergrund ist nun auch die geplante Verordnung des Gesundheitsministeriums zu sehen, die die Geschäftstätigkeit der Apotheken angeblich beschränken will. So soll die Fläche, auf der Kosmetika, Hygieneprodukte und andere Waren aus dem „apothekenüblichen Ergänzungssortiment“ angeboten werden, auf maximal 30 Prozent der Gesamtfläche beschränkt werden. Inwieweit dies jedoch die Qualität der Versorgung verbessert oder der Finanzierung des Gesundheitswesens dient, wird nicht begründet. Fakt ist, dass Rösler unter Druck geraten ist, weil er, so die Kritik, die Apotheker schone: Da etwa 40 Prozent der Apotheker FDP wählten, betreibe er Klientelpolitik. Rösler, als Arzt den Apothekern gegenüber skeptisch, nehme seiner Partei zuliebe Rücksicht auf die Branche. Gerüchten zufolge soll interessanterweise jedoch auch  Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) verhindert haben, dass Apotheker einen größeren Beitrag zur Finanzierung des Gesundheitswesens leisten.

Dass die Branche durchaus in der Lage ist, sich stärker einzubringen, ist bekannt. „In deutschen Apotheken stecken gewaltige Effizienzreserven. Wir leisten uns teilweise eine luxuriöse Apothekendichte. Es gibt mit 21500 Niederlassungen zu viele Apotheken, und die verursachen viel zu hohe Kosten“, so der Düsseldorfer Apotheker Lothar Schenck gegenüber der „FAZ“. Bel


Artikel per E-Mail versenden
  Artikel ausdrucken Probeabo bestellen Registrieren