25.04.2024

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31.07.10 / Deutsche Sparer als Gefahr

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-10 vom 31. Juli 2010

Deutsche Sparer als Gefahr

Schaffe, spare, Häusle baue und net nach den Madle schaue“, zitiert der Deutschlandkorrespondent der „Los Angeles Times“ Barzou Daraghi das schwäbische Motto und erhebt die Frage, ob es überall in Deutschland gelte. Denn die momentan offenbar weitverbreitete Unlust, Geld auszugeben, würde die gesamte europäische Wirtschaft hemmen, wie es zu Beginn der Wirtschaftskrise in den USA der Fall war. Bei seinen Recherchen stieß der Journalist in der Tat auf alles andere als Konsumfreudigkeit. Nicht etwa weil die Deutschen, wie die Schweizer, den Ruf hätten, geizig zu sein, sondern weil sie gebrannte Kinder sind. „Ein Land, das durch zwei Weltkriege und zwei Inflationen gegangen ist, muss notwendigerweise risikoscheuer sein als andere Länder“, bestätigt der Berliner Professor Jörg Rocholl die momentane Kaufzurückhaltung. Zudem hätten die Wirtschaftskrise und die Krise des Euro eine neue Gefahr heraufbeschworen. Kritiker meinten dennoch, dass die deutsche Regierung zu wenig tue, um den Konsum anzuheizen, so Daraghi weiter. Auch seien die Löhne zu niedrig und das Sparen zu verbreitet. Ökonomen wenden ein, dass eher die USA zu wenig sparten. Gesamtwirtschaftlich reduziere das Sparen die Nachfrage nicht, da die nicht konsumierten Beträge investiert würden.          L. Millauer


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