© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-10 vom 31. Juli 2010

KURZ NOTIERT

Doch kräftiger Aufschwung? Die aktuellen Konjunktursignale in Deutschland bleiben uneinheitlich. Nach eher moderaten Zahlen zu Monatsbeginn hat zuletzt der Geschäftsklimaindex des ifo-Instituts mit einem frappierenden Anstieg überrascht, er sprang von Juni auf Juli von 101,8 auf 106,2 Punkte. In der 38-jährigen Geschichte dieser als Konjunkturbarometer besonders zuverlässigen Kennzahl gab es erst zweimal ein noch größeres Plus, 1972 und 1983. Mehrere Dax-Unternehmen überraschten zudem mit guten Auftrags- und Ertragszahlen.       K.B.

Abgucken bei Washington: Die von US-Präsident Barack Obama initiierte Regulierung der US-Finanzmärkte gilt zwar als nicht auf Europa übertragbar, trotzdem blickt auch Berlin gespannt auf die Details. So wird in den USA ausgearbeitet, wie genau eine insolvente Bank abgewickelt werden soll. Auch soll der Handel mit hochspekulativen Derivaten nur noch über eine Börse möglich sein.          Bel

Die Schweiz zahlt drauf: Um die Aufwertung des Franken zu begrenzen, hatte die Schweizer Nationalbank in den letzten eineinhalb Jahren massiv Fremdwährungen aufgekauft: Die Bestände stiegen von 26 auf 45 Milliarden Dollar und sogar von 16 auf 120 Milliarden Euro. Da seitdem der Euro kräftig sank, hat die Notenbank nun Kursverluste von 14 Milliarden Franken erlitten. Für das erste Halbjahr 2010 ergibt sich ein Reinverlust von vier Milliarden Franken.     RGK

Angst um Privilegien: Die Neugestaltung der europäischen Flugsicherung hat unter französischen Fluglotsen Streit ausgelöst. Ab 2012 sollen in der EU neun „Funktionsblöcke“ die 27 bisherigen Nationalgebiete der Flugaufsicht ablösen. Damit würden die Fluglotsen zu Europabeamten. Was Lohn und Arbeitsbedingungen betrifft, wäre es für sie nützlich, erklärt die größte französische Fluglotsen-Gewerkschaft SNCTA. Aber die anderen, marxistisch-orientierten Gewerkschaften haben aus Angst um ihre Privilegien mehrfach dagegen gestreikt.    J.-P. P.