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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-10 vom 31. Juli 2010
Falscher Schluss Heute gibt es kaum mehr Katastrophen, vor denen nicht vorher jemand gewarnt hätte, das gilt auch für die Katastrophe in Duisburg. Selbst die im Rückblick unheimliche Vorhersage in einem Internetforum („Ich sehe Tote“) ist so erstaunlich nicht, wenn man bedenkt, dass jede Massenveranstaltung ein Risiko von großen Unfällen birgt und auch die Veranstalter um den Tunnelzugang als schwächsten Punkt für die Sicherheit wussten. Internetblogs speichern jede kleine Wortmeldung, und irgendeine Prognose passt immer zum später tatsächlich eingetretenen Ereignis. Es ist auch normal, dass Polizei, Feuerwehr, Notärzte und Behörden jegliche Risiken vorab erörtern und auch schriftlich festhalten – schon um sich abzusichern, falls doch etwas passiert. Neben Zigtausenden Beweismitteln haben die Staatsanwälte nun stapelweise solche frühen Warnungen in den Händen und müssen genau prüfen, wo das erkannte Risiko so groß war, dass Konsequenzen hätten gezogen werden müssen. Bisher ist nur eine einzige Konsequenz gezogen worden, die aber keinem Menschen hilft: Die Loveparade, irgendwie doch ein Forum moderner Volksmusik, soll nie wieder stattfinden. Das ist schade. |
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