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31.07.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-10 vom 31. Juli 2010

Leserforum

Der Unfreiheit muss die Freiheit folgen, sonst handelt es sich nicht um Befreiung

Zu: „8. Mai bald Gedenktag?“ (Nr. 28)

Es grenzt schon an Sophistik, in der Kapitulation des Deutschen Reiches eine „Befreiung“ erkennen zu wollen. Sicherlich kann man sagen, dass alle braune Staatsideologie, die vielen Menschen zwangsweise auferlegt war, von uns genommen wurde, aber das ist nur eine Teilbefreiung von einem großen Übel, so wie man ein übles Geschwür endlich los wird mit der Chance einer Heilung des ganzen Körpers, in diesem Falle Heilung der Nation. Heilung gleich Befreiung tritt aber erst ein, wenn sich zum Wegkommen von Unfreiheit ein Hinzukommen von Freiheit gesellt. Diese Bedingung war in der DDR bis zur Wende nicht gegeben, in der BRD und im wiedervereinigten Deutschland zunehmend nur bedingt. Bedingt deswegen, weil wir mehr und mehr durch den Parteienstaat entmündigt werden, siehe Lissabon-Vertrag, der unser freiheitliches Grundgesetz gerade in Bezug auf die staats- und individualrechtliche Freiheit in Frage stellt. Es hat, mit wenigen Ausnahmen, nur noch keiner bemerkt.

Kant hat die Freiheit in einen unauflösbaren Zusammenhang mit dem kategorischen Imperativ, einem sittlichen Imperativ, gestellt. Diesem verweigern sich die neoliberalen Strömungen in der Wirtschaft und der Parteienlandschaft zunehmend. Das innere Sittengesetz für den einzelnen Bürger sollte sich immer nach außen in den allgemeinen bürgerlichen Prinzipien einer Republik widerspiegeln, wie dies in Art. 2 Abs. 1 GG noch seinen Ausdruck fand. Der dem GG zugrundeliegende Freiheitsbegriff wird jedoch mehr und mehr von unseren Politikern, insbesondere von den Neoliberalen, pervertiert in Richtung der Finanz- und Bankenlibertinage, aber auch in Richtung von Wirtschaftsoligarchien.                          

Michael Wiesemann, Hitzacker

 

 

Das Böse besiegen

Zu: „Strafe“ (Nr. 25)

Der aufschlussreiche Wochenrückblick führt einmal mehr zur Selbsterkenntnis, nicht aus der Geschichte gelernt zu haben, dass die Welt in der Macht dessen steht, der böse ist. Wir werden immer wieder auf die Intrigen des Bösen hereinfallen, uns zerstreiten lassen, statt geschlossen Front zu machen und das Böse mit dem Guten zu besiegen und zwar mit Jesus Christus, unserer einzigen Chance!       

Wolfgang Hüttner, Baden-Baden

 

 

Für die Ideologie

Zu: „Beusts Volksfront“ (Nr. 27)

Die vitalen Interessen der Schüler werden hier der Ideologie der Einheitsschule für den linksgestrickten Einheitsmenschen geopfert. Auf so eine Art von CDU, die so etwas mit macht, können wir gut verzichten.   

Mathias Wagener, Mannheim

 

 

Die Quallenmacht der Pofallas

Zu: „Die Sackgasse des ,Gärtner-Konservatismus‘“ (Nr. 28)

Gestern standen wir kurz vor dem Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter: Dieser Artikel hätte vielleicht vor 20 Jahren noch Sinn gehabt, inzwischen ist der Gedankengang von der Realität längst überholt. Wer ernsthaft glaubt, diesen durch und durch korrumpierten Machterhaltungsverein immer noch „konservativ unterwandern“ zu können ist – Entschuldigung – ein Traumtänzer. Es dürfte in unserem Lande doch wohl kaum noch ernsthafte Nationalkonservative, Traditionsprotestanten wie -katholiken, freiheitlich Denkende und so weiter geben, die für diesen abstoßenden Club noch einen alten Hosenknopf, geschweige denn eine Wählerstimme geben. Wie lange sollte denn eine solche „Unterwanderung“ überhaupt dauern, bis sie (vielleicht) gegen die geballete Quallenmacht der Pofallas ein paar marginale Ziele erreicht? Haben wir etwa noch drei Jahrzehnte Zeit? Das ist absurd. Die einzige Chance, die von dort überhaupt noch kommen könnte, sehe ich in einer möglichst raschen Auflösung der Fraktionsgemeinschaft mit einer bundesweit antretenden CSU, die noch nicht so vollständig korrumpiert ist wie die Merkelunion. Was gäbe es da noch groß zu verlieren, die absolute Mehrheit in Bayern ist sowieso hinüber – aber gut 30 Prozent ohnmächtig zornbebende Nichtwähler rechts von der Mitte warten darauf, endlich von irgendjemandem abgeholt zu werden!          

Rene Hoffmann, Essen

 

 

Weiße beuten Schwarze immer noch aus

Zu: „Afrika wird armregiert“ (Nr. 27)

Während der Apartheid in der Republik Südafrika und danach verbrachte ich mehrere Jahre beruflich in Südafrika, in Südwest (Namibia), im ehemaligen Rhodesien (Simbabwe), Botswana und Mosambik. Gewiss muss man die Dinge beim Namen nennen und Herr Seitz sagt es hierzu treffend in punkto „Entwicklungshilfe“. Leider hat er das eigentliche Problem, nämlich das afrikanische Dilemma hierzu im jetzigen Neo-Kolonialismus mit all seinen Auswirkungen für die dortigen Bantu-Völker, nicht erwähnt. Mit anderen Worten: Die immense Ausbeutung der Bantu-Völker im südlichen Afrika durch die immer noch herrschenden Weißen hat sich trotz Unabhängigkeitserklärungen der jeweiligen Länder kaum verändert. Die Zulu, Xhosa, Nama, Schona und Matabelle schuften wie eh und jeh auf den Ländereien der weißen Großfarmer für einen miserablen Lohn. Trotz der Abwanderung weißer Farmer bleibt deren Farmland fest in weißer Hand. So blieb bis jetzt die Landfrage in Simbabwe ungelöst. Im westlichen Namaland in Keetmanshoop (Namibia) schwingt der weiße Baas (trotz Unabhängigkeit) nach alter Sitte noch die Peitsche, um seine Zwarten (Schwarzen) zu züchtigen nach dem Motto: Liefde is God! (Afrikaans, Liebe ist Gott!). Letztlich schlägt die Ausbeutung der weißen Monopolindustrie dem Fass den Boden aus. Diamanten, Gold, Kupfer, Kobalt, Mangan, Chrom, Uranerz und mehr werden ausgebeutet. Wirtschaftsinteressen sind vordergründig. Entsprechend wird in der Politik gekaspert. Die Bantu-Völker bleiben auf der Strecke. Das Elend kennt keine Grenzen.           

Egon Klammt, Bad Salzuflen

 

 

8. Mai: Feiertag für alle Beteiligten

Zu: „8. Mai bald Gedenktag?“ (Nr. 28)

Schön wäre es, wenn der 8. Mai ein Feiertag für alle damaligen Teilnehmer des Zweiten Weltkriegs würde, dass die Deutschen die Gedenkfeier anlässlich dieses Datums nicht mehr mit Gram und Verbitterung betrachten, denn alle beteiligten Völker haben unter diesem Krieg gelitten und sein Ende war eine Befreiung für alle, auch wenn man gut einsehen kann, dass es für die Deutschen nicht so leicht ist, die Dinge unter diesem Gesichtspunkt zu betrachten. Machen wir aus dem 8. Mai ein großes Fest, Symbol der Versöhnung und der Freundschaft unter den Völkern, das man in Berlin sowie in Moskau, London, Washington und Paris feiern könnte!      

Linaïk Capelle, Bordeaux, Frankreich

 

 

Befreiung? Meine Mutter wurde vor meinen Augen vergewaltigt

Zu: „Gedenkort verweigert“ (Nr. 27)

Die Fraktion der CDU im Abgeordnetenhaus Berlin unter der Leitung von Michael Braun hat einen Antrag zur Errichtung eines Denkmals für die ab Frühjahr 1945 in Berlin geschändeten Frauen eingereicht, der abgelehnt wurde. Wenn Brigitte Lange von der SPD von einem „reflexhaften Antikommunismus“ bei Herrn Braun spricht, so zeugt es davon, dass sie keine Ahnung hat, wie der Kommunismus in den von den Sowjettruppen besetzten Gebieten eingeführt worden ist. Eine „empörende Unbedarftheit“, wie sie den Antrag von der CDU bezeichnete, bezieht sich wohl auf ihre eigene geschichtliche Unkenntnis.

Ich selbst habe die schreckliche Zeit von 1945 bis Ende 1947, von der heute kaum jemand von der jüngeren Generation noch etwas weiß, als 15-jähriges Mädchen in Ostpreußen erlebt. Kaum eine Frau in Ostpreußen ist verschont geblieben. Ich selbst musste erleben, wie meine Mutter vergewaltigt worden ist. Sie hat nie darüber gesprochen, auch in ihren Lebenserinnerungen nicht darüber geschrieben. Zu sehr hat sie das Geschehene belastet, das sie durch Verdrängen zu bewältigen versuchte. Meine 14-jährige Cousine ist an den Folgen zahlloser Vergewaltigungen in Königsberg gestorben.

Das liegt schon alles sehr lange zurück. Es war ein Tabuthema, weil es vielen Frauen unmöglich war, darüber zu sprechen, geschweige denn, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Aber ist es nicht gerade deshalb ein Grund, dieses Schweigen zu brechen und der Wahrheit endlich den Weg zu bahnen? Der Wahrheit, die auch darin liegt, dass der 8. Mai 1945 nicht als „Tag der Befreiung“ angesehen werden kann, obwohl der seinerzeitige Bundespräsident Richard von Weizsäcker diesen Tag so benannte.

Was geschah denn eigentlich nach dem sogenannten „Tag der Befreiung“? Ging es den Menschen nach der bedingungslosen Kapitulation besser?

Wurden die Sieger gar mit Blumen und Hurra empfangen? Erinnert sei hier an das US Dokument ICS-1067 vom April 1945: „Deutschland wird nicht zum Zwecke der Befreiung, sondern als besiegter Feindstaat besetzt.“

Herrschte dann nicht vielmehr vielerorts eine rechtlose Zeit, ein Chaos? Durften die Bauern, sofern sie nicht als Soldat in Kriegsgefangenschaft geraten waren, auf ihren Hof zurückkehren und ihr eigenes Land wieder bestellen? Oder wurden sie als „Kapitalisten“ erschossen oder nach Sibirien zur Sklavenarbeit verschleppt? Durfte jeder in seinem eigenen Haus, in seiner eigenen Wohnung bleiben? Oder bekamen die Einwohner ganz plötzlich den Befehl, alles stehen und liegen zu lassen und, nur mit dem Nötigsten versehen, sich ein neues Obdach zu suchen? Wurden die Geschäfte wieder geöffnet und die Lebensmittelkarten und andere Marken abgeschafft, da es für alle genügend zu Essen gab? Oder begann dann das Hungern?

Das sind nur einige von vielen Fragen, die weitgehend mit „Nein!“ beantwortet werden müssen! Und zu dieser Art von „Befreiung“ gehörten auch die unzähligen Vergewaltigungen – nicht nur in Berlin – im fernen Ostpreußen war es diesbezüglich nicht weniger schlimm. Hinzu kam noch die äußere Not – der Kampf ums Überleben, die Nahrungssuche, die Typhusepidemie ab Frühjahr 1945 ohne die notwendige, sondern nur sehr dürftige ärztliche Hilfe und Versorgung.

Wie schwierig es ist, darüber zu sprechen, was unschuldige Frauen und Kinder erdulden mussten, diese oft diese Zeit nicht überlebt haben, sieht man daran, dass das vor rund zehn Jahren in Angriff genommene Zentrum gegen Vertreibungen noch immer nicht erstellt worden ist. Haben Menschen, gleich was vorher geschehen ist, nicht ein Recht darauf, ihrer eigenen Schmerzen und Verluste zu gedenken? Sind deutsche Politiker nicht souverän genug, auf eigenem Boden – in Berlin – eine Gedenkstätte für ihre Mitmenschen nach eigenen und nicht nach Vorstellungen der Siegermächte zu errichten? Ein Gedenken an das unsägliche Leid, das durch die Vertreibung über sie gekommen ist? Darf nur von der eigenen Schuld gesprochen werden? Muss nicht gleiches Recht für alle Länder gelten?

Kann eine vertrauensvolle Nachbarschaft bestehen, wenn man nicht die Wahrheit sagen darf?    

Inge Keller-Dommasch, Jonen/Schweiz

 

 

Politiker verletzen unsere Rechte

Zu: Leserbrief „Zum letzten Mal Merkel gewählt“ (Nr. 22)

Ich habe persönlich einen Brief an unsere Bundeskanzlerin geschrieben und ihr meine eigenen Erlebnisse am Kriegsende 1945 als 18-jährige Ostpreußin, damals wohnhaft in Neukloster bei Wismar, übermittelt. Die Engländer hatten bereits Wismar besetzt und in den Vororten stauten sich die Truppen der Roten Armee. Auf den Straßen sah man nur Russen herumlaufen, in Siegerstimmung, oft schon betrunken, sie drangen in Häuser ein und suchten nach Frauen. Wir waren nun die Beute dieser Sieger, wie ein Schriftsteller das ja schon angekündigt hatte. Es gab für uns kaum ein Versteck, diese stinkenden, betrunkenen Horden fielen über uns her. Auch alte Frauen blieben nicht verschont, es war die Hölle, unvorstellbar vor allem für Frauen, die das Glück hatten, im Westen unseres Landes zu wohnen. Dieser rechtlose Zustand dauerte wochenlang, wir versuchten uns immer zu verstecken. Alte Männer versorgten uns mit Essen und Trinken, es war kein Leben mehr, es kamen auch Selbstmordgedanken auf. Wir haben es trotzdem geschafft zu überleben, aber vergessen konnte man es nie.

Deshalb klingen die Worte unserer Kanzlerin, die zu der großen Siegesfeier nach Moskau reiste, wie ein Hohn für die Zeitzeugen. Dankesworte an die Befreier nach 60 Jahren und das für ewig von allen Deutschen. Für uns unfassbar, vor allem nach den Erlebnissen. Man kann den Politikern nur die Frage stellen, warum spricht man so viel über Verletzung der Menschenrechte, gilt das nicht für Deutsche? Oder waren wir damals alle nur „Kriegsverbrecher“ und keine Menschen?

Meine Eltern und ich kamen aus Ostpreußen, wir sind leider in der DDR geblieben. Mein Vater war Bauer, er hat alles verloren, Haus, Hof, alle Tiere und sein Land, da wohnen jetzt Russen. Er hat nicht einen Pfennig Ausgleich für seinen Besitz erhalten, das gab es in der DDR nicht. Ich selbst durfte nie über meine Erlebnisse mit den Russen spreche, es waren ja unsere Freunde. Es gab für mich dann gleich den Hinweis – ihr seid selbst schuld daran. Dass es diesen Zustand in der DDR gab, müsste unsere Kanzlerin auch noch wissen.

Ursela Maertin, Rostock

 

 

Auch Sozialministerin Özkan bedauert, dass der Transrapid nicht in Deutschland fährt

Zu: „Zur Sprengfalle mutiert“ (Nr. 17)

Nach verschiedenen berechtigten kritischen Kommentaren in der PAZ haben wir inzwischen nun auch eine Möglichkeit der allgemeinen Zustimmung zu einem Vorschlag von Aygül Özkan. Die neue niedersächsische Sozialministerin hat sich nämlich laut „Hamburger Abendblatt“ sehr positiv und hoffnungsvoll zu einer Anwendung der deutschen Magnet-Schnellbahn-Technologie geäußert und hat sogar konkret für eine Transrapid-Strecke geworben. „Es ist bedauerlich, dass wir aus dieser Technik noch kein Produkt gemacht haben, das hier zu erleben ist!“ Hinter der Unterstützung von Frau Özkan steht auch ein tieferer Sinn: Der Umgang mit Innovationen in unserer Gesellschaft und unserem Lande. Wenn wir forschen und entwickeln, sollten wir die gelungenen Produkt-Ergebnisse auch sinnvoll im eigenen Lande selbst anwenden und dem Ausland Sicherheit geben.

Dazu merke ich an: 1) Wir haben sehr wohl „aus dieser Technik und Technologie ein Produkt gemacht, das man erleben kann“. In Niedersachsen selbst – und zwar in Lathen im Emsland – fährt der Transrapid auf der Versuchsanlage-Emsland. Allerdings fehlt aus der Landesregierung Hannover – nach dem schrecklichen Betriebsunfall – immer noch die allgemeine Betriebserlaubnis für Besucherfahrten. Richtig ist aber, dass uns in Deutschland immer noch eine kommerzielle Anwendung im Tagesbetrieb fehlt, um auch das Ausland und die dortigen Investoren zu überzeugen. Die bisherigen Projekte sind bisher systematisch verhindert worden.

2) Wir haben aber in Shanghai eine erlebbare Transrapidstrecke im kommerziellen Tagesverkehr  realisiert.

3) Wir haben anwendungsreife Patente für einen Modularen-MagnetBahn-Fahrweg (MMF), um die Investitions-Kosten maßgeblich zu reduzieren und zur Rentabilität entscheidend beizutragen.

4) Wir brauchen dringend Hilfe der Politik für das neue Projekt Brasilien, daher biete ich der Ministerin weitere Informationen und eine Erlebnis-Probefahrt auf der TVE im niedersächsischen Emsland an.            

Heinz-Werner Schwarz,    ehemals Geschäftsführer der ehemaligen „Magnet-Schnell-Bahn-Hamburg-Berlin-GmbH (MSB)“, Hamburg


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