28.03.2024

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07.08.10 / Einbahnstraße

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-10 vom 07. August 2010

Einbahnstraße
von Sverre Gutschmidt

Den Ingenieur soll es dem Namen nach nicht mehr geben, sondern nur noch einen Bachelor oder Master, so will es die EU. Auch sonst macht die es ihm im Studium schwerer als nötig. Grund ist der Bologna-Prozess, nach dem die EU schablonenhaft alle Studiengänge vereinheitlicht. Das besondere Erfolgsmodell deutscher Ingenieursausbildung blieb dabei mit rot-grüner Unterstützung auf der Strecke. In der Praxis heißt das: seit zehn Jahren gleiche Anforderungen wie zuvor, aber weniger Semester, Bachelor-Kurzstudium statt praxiserfahrener „Dipl.-Ing.“.

Wie die enorme Verdichtung der Lehre von den Studenten bewältigt werden soll, dafür fühlen sich die Universitäten kaum zuständig. Sie verweisen auf die EU. Die Folge ist ein Qualitätsverlust, und seit Einführung von „Bologna“ übersteigt die Studienabbrecherquote sogar die traditionell hohe der Geisteswissenschaftler. Nicht mehr, wie von der Wirtschaft gefordert, sondern weniger und schlechter ausgebildete Ingenieure stehen am Ende der Bologna-Einbahnstraße. Das wollen mehrere Technische Universitäten mit gutem Ruf nun beenden – und sie haben recht damit!


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