20.04.2024

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14.08.10 / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-10 vom 14. August 2010

Von Mullahs und Maikäfern / Wie Ernst und Ackermann sich reimen, warum Spender unverschämte Kerle sind,  und wo die Gefahr wirklich lauert
Der Wochenrückblick mit Hans Heckel

Wenn man gute Leute will, dann muss man die auch ordentlich bezahlen, sagte der Mann im Fernsehen. Erinnern Sie sich? Wer war das noch gleich? Ja! Das ist doch die Parole, mit der Josef Ackermann die Traumgehälter von Bankmanagern auf dem Gipfel der Finanzkrise rechtfertigte, richtig?

Falsch. Mit diesen goldenen Worten hat der Thüringer Linke-Fraktionschef Bodo Ramelow das Luxusleben seines Parteichefs Klaus Ernst mit rund 17000 Euro Monatssalär verteidigt. Es ist immer wieder faszinierend, wie umstandslos sich Linke in die (vermeintlichen) Gepflogenheiten eines „Kapitalisten“ einfinden, sobald sie auf die Geldverdiener-Seite gewechselt sind. Angestellte von Gewerkschaftsbetrieben wissen davon ein schaurig’ Lied zu singen.

Für den Genossen Ernst läuft’s im Moment dennoch nicht gut. Sein Auto ist für einen Reichenfresser zu nobel, sein Einkommen zu hoch, vor allem aber sind seine Tricks zu billig. Die Sache mit dem Alpen-Chalet war ja nun wirklich ein Lacher. Lässt der sich vor so einer spartanischen Blockhütte sommerinterviewen, wo er doch voraussehen musste, wie schnell auffliegen würde, dass das gar nicht seine ist, dass er ein weit nobleres Anwesen mit phantastischem Alpenpanorama bewohnt – nur einen Fußmarsch von der Fernseh-Kulisse Marke „Was-bin-ich-doch-bescheiden“ entfernt.

Nun geistern die Bilder von seinem schicken Gipfeldomizil durchs Land. Linke-Politiker bis in die Spitzen von Landesverbänden schmeißen hin, weil sie sich schämen für den Genossen Ernst. Der Bayer hat ohne Zweifel alles falsch gemacht. Schlimmer geht’s nimmer. Oder? Und ob!

Statt als lebenslanger Funktionär hätte er sein Geld auch als Unternehmer, also Ausbeuter in der freien Wirtschaft machen können. Und um der kapitalistischen Frechheit die Krone aufzusetzen, hätte er am Ende noch 80 Prozent seines Vermögens spenden können. Dann wär’s um ihn endgültig geschehen gewesen.

Die astronomische Sammelspende, für die gerade etliche US-Milliardäre unter Führung von Bill Gates und Warren Buffett zusammenlegen, hat in Deutschland für erhebliche Irritationen gesorgt. Der Autor einer großen deutschen Tageszeitung lässt seinem sozialneidischen Ekel über die joviale Gönnergeste der Superreichen freien Lauf, speit sogar das Unwort von den „armen Negern“ aus, für die was abfallen müsse, damit sich glamouröse „Charity-Ladies“ im Glanz ihrer Güte spreizen dürfen.

Zudem rechnet er nach, dass die ganze Operation am Ende gar nichts bringe, weil die Reichen trotz der Milliardenspenden immer noch reich blieben. Soll wohl heißen: Wenn sie schon spenden, dann bitte in Form einer totalen Selbstenteignung, auf dass sie sich danach bei den Bronx-Pennern an diesen brennenden Mülltonnen wiederfinden, die wir aus den US-Krimis kennen.

Also hätten sie das Spenden in den Augen ihrer deutschen Kritiker lieber lassen sollen? Das nun auch wieder nicht. Unsere Medien vermelden mit einem Unterton von „Ist ja wieder typisch!“, dass sich Deutschlands Superreiche noch nicht dazu durchringen wollten, dem amerikanischen Vorbild zu folgen. Vermutlich ahnen die, was auf sie zukommen würde. Vor Jahren verstieg sich ein deutsches Millionärsehepaar dazu, der beengten Universität ihrer Heimatstadt zwei Flügelbauten zu stiften, um endlich mehr Platz für Lehre und Forschung zu schaffen. Selbst als die Gebäude längst standen, wollten die hass­erfüllten Attacken auf die beiden kein Ende nehmen. Ganz so hätten sie sich das nicht vorgestellt, erzählte das Paar später etwas bedröppelt.

Sowas schreckt dann schon ein wenig ab, weshalb die meisten deutschen Großspender ihre Gaben anonym ausreichen. Während ein Dieb seine Tat mit der „sozialen Ungerechtigkeit“ salonfähig erklären kann, hat der Großspender in Deutschland keine Chance vor dem Tribunal der guten Gesinnung.

Das einzig Positive an der Milliardenspenderei ist, dass wir mal wieder sehen, wie unanständig viel Geld in den Händen der Falschen liegt. In welchen Händen es denn richtig läge? Abgesehen von meinen eigenen, natürlich in denen des Staates! Höhere Steuern, „Reichtum begrenzen“, dröhnt die immer lauter werdende Forderung. Der Staat bekommt nämlich erst die Hälfte unseres Bruttoinlandsproduktes ab. Wenn wir ihm nicht auch die andere Hälfte hinterherwerfen, kann er sich gute Leute wie Klaus Ernst bald vielleicht nicht mehr leisten. Wollen wir das riskieren?

Nie und nimmer, zumal unsere Welt schon so voller Risiken ist. Denken Sie nur an den islamistischen Terror! Da können wir doch froh sein, dass wir einen starken, jederzeit handlungsfähigen Staat haben, der schnell und beherzt zugreift, sobald Gefahr im Verzuge ist.

Da haben ein paar finstere Gesellen, von denen etliche ihr ideologisch-religiöses Rüstzeug in einer wohlbekannten Hamburger Moschee erhalten haben, 3000 New Yorker in einen grausigen Tod geschickt, und – Zack! – keine neun Jahre später schon sperren die Hamburger Behörden die Terrorhöhle zu. Vermutlich hatten es die Hanseaten auf die „Terroristen der nächsten Generation“ abgesehen und wollten daher erstmal eine Generation verstreichen lassen, bis sie einschreiten.

Tatsächlich konnte, nachdem die erste Riege der braven Schüler in den Zwillingstürmen verpufft war, schon eine neue Staffel von frommen Mördern herangezüchtet werden. Einige von denen wagten sich indes in Länder, wo man sie nicht so freundlich agieren lässt wie in Hamburg, woraufhin sie im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet geschnappt wurden.

Muss das den Hamburgern nun peinlich sein? Aber nicht doch: Erstens ist Hamburg eine „weltoffene und tolerante Stadt“, wie der scheidende Bürgermeister Ole von Beust in seiner neunjährigen Amtszeit nicht müde wurde zu betonen. Da muss auch für fremde Kulturen Platz sein, selbst wenn wir ihre Vorstellungen und Handlungsweisen nicht immer gleich verstehen.

Zweitens stimmt es gar nicht, dass Hamburg viel zu spät auf heikle Gefährdungen von Sicherheit und Ordnung reagiert. Als unlängst die Anwohner der Kindertagesstätte „Maikäfer“ eben diesen Laden als Bedrohung ihrer Gartenruhe ausmachten und auch ein Gericht davon überzeugen konnten, reagierten die hanseatischen Behörden umgehend und machten den Gefahrenherd sofort dicht: Der Rechtsstaat lässt sich  nicht auf der Nase herumtanzen!

Es sei denn, die Tänzer machen einen irgendwie gewalttätigen Eindruck. Ein „autonomer Treffpunkt“, aus dem seit den frühen 90er Jahren Leute herausströmen, um Autos abzufackeln oder Polizisten anzugreifen, blieb bislang unangetastet. Um Entschlossenheit zu demonstrieren, hält man sich doch lieber an Maikäfer.

Dass von Kindertagesstätten eine nicht zu unterschätzende Gefahr für unsere freiheitlich-demokratische Ordnung ausgehen kann, wird der Politik ohnehin zunehmend bewusst. Nicht allein der terroristische Lärm ist es, der uns das Fürchten lehrt. Viel bedenklicher ist, dass sich die scheinbar harmlosen Krabbelkammern zu Kaderschmieden menschenverachtender Ideologien mausern.

Die Regierung von Mecklenburg-Vorpommern hat darauf endlich reagiert und einen Gesinnungstest für Kita-Betreuer eingeführt, in welchem diese nachweisen müssen, dass sie fest auf dem Boden des Grundgesetzes stehen und nicht etwa extremistischen Gruppierungen zuneigen. Glück­licherweise ist niemand so borniert, solche Tests auch für die Imame der hiesigen Koranschulen zu fordern.

Ginge ja auch gar nicht, werden die meisten von denen doch von der türkischen Religionsbehörde oder anderen ausländischen Institutionen ausgewählt. Da haben wir uns nicht einzumischen. Schließlich gehört dieses Land doch allen, die darin herumfuhrwerken wollen.


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