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28.08.10 / Kampf den Freiheitsgegnern / Ayaan Ali Hirsi ficht gegen Islamisten und Multikulti-Freunde

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-10 vom 28. August 2010

Kampf den Freiheitsgegnern
Ayaan Ali Hirsi ficht gegen Islamisten und Multikulti-Freunde

Seit Jahren kämpft Ayaan Hirsi Ali. Erst hat die 1969 in Somalia Geborene nur um ihre eigene Freiheit gekämpft, nun kämpft sie gegen bestimmte Formen des gelebten Islam. Seitdem ihre politische Karriere in den Niederlanden von politischen Feinden mit Hinweis auf Falschangaben bei ihrer Einwanderung beendet wurde, arbeitet Hirsi Ali inzwischen in Washington bei einer Denkfabrik. Doch glücklich ist die wegen Morddrohungen ständig von Sicherheitsleuten umgebene, von Vortrag zu Vortrag Reisende keineswegs. In „Ich bin eine Nomadin – Mein Leben für die Freiheit der Frauen“ erzählt sie von ihrem jetzigen Leben und wie sie zu der Person wurde, die sie heute ist. Vieles davon hat sie bereits in ihren vorherigen Büchern geschildert, trotzdem ist das aktuelle Buch die Lektüre wert, da sie dieses Mal mehr auf ihre Familie eingeht und berichtet, wie diese lebt.

Nachdem die Autorin aus ihrem privaten Umfeld und aus ihrer Zeit als Übersetzerin für die niederländische Einwanderungsbehörde die Folgen eines gelebten Islam geschildert hat, ereifert sie sich über jene, die meinen, dass alle Kulturen und Religionen gleich gut wären. „Eine Kultur, die die Weiblichkeit feiert und Frauen als Herrinnen über ihr Leben sieht, ist besser als eine Kultur, die Genitalien von Mädchen verstümmelt und sie hinter Mauern und Schleiern gefangen hält oder auspeitscht oder steinigt, nur weil sie sich verliebt haben. Eine Kultur, die von Gesetzes wegen die Rechte der Frauen schützt, ist besser als eine Kultur, in der ein Mann völlig legal bis zu vier Frauen gleichzeitig haben kann und den Frauen die Alimente und ihr halbes Erbe verweigern kann.“ Hirsi Alis Vater hatte auch drei Frauen, und die Autorin schildert, welche Auswirkungen es auf ihre Mutter, die zweite Frau, hatte, als sich ihr Vater eine weitere Frau nahm. Auch war der Vater überzeugt, stets Gehorsam von seinen Kindern einfordern zu können, während er sich selbst oft genug überhaupt nicht um sie kümmerte. Trotz allem fühlt sich Hirsi Ali ihrem Vater bis über seinem Tod hinaus verpflichtet, auch bedauert sie, ihn immer wieder enttäuscht zu haben, da sie sich unter anderem weigerte, den von ihm ausgewählten Mann zu heiraten. Zwar bereut sie nicht die Weigerung an sich, aber es schmerzt sie, ihrem Vater zuwidergehandelt zu haben.

Aber welche Wahl hatte sie? Gerade aus diesem Grund regt es sie auf, wenn Multikulti-Befürworter nur die wildromantische Seite der somalischen Kultur sehen wollen. Abgesehen davon, dass nach Jahren des Bürgerkrieges hiervon kaum noch etwas existiere, verschlössen jene Menschen die Augen vor den negativen Folgen dieser muslimisch geprägten Stammeskultur.

Außer sich ist die Autorin, wenn sie Aussagen wie jene der australische Feministin Germaine Greer liest: „Afrikanische Frauen, die Genitalverstümmelungen vornehmen, tun dies vor allem deshalb, weil sie glauben, dass es die Attraktivität der Frauen erhöht. Die junge Frau, die unerschrocken liegen bleibt, während der Beschneider ihre Klitoris zwischen zwei Steinen zermalmt, beweist damit, dass sie einmal eine gute Frau sein wird, die allen Qualen der Geburt und der täglichen Arbeit gewachsen ist … Westliche Frauen, in voller Montur mit Nagellack, hochhackigen Schuhen (katastrophal für die Haltung …) und Büstenhalter … kritisieren die Beschneidung von Frauen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass ihr Verhalten absurd ist.“ Angesichts solcher Ansichten im Westen, die all das, wofür Hirsi Ali kämpft, konterkarieren, kann man Mitleid mit der Autorin bekommen. Sie muss nicht nur gegen Fehlentwicklungen in der islamischen Welt anfechten, sondern findet oft auch im Westen, dem Hort der Freiheit und Aufklärung, kein offenes Ohr.           Rebecca Bellano

Ayaan Hirsi Ali: „Ich bin eine Nomadin – Mein Leben für die Freiheit der Frauen“, Piper, München 2010, gebunden, 345 Seiten, 19,95 Euro


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