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11.09.10 / »Geht woanders spielen« / Nicht nur Linksextreme suchen Gewalt gegen Polizei

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010

»Geht woanders spielen«
Nicht nur Linksextreme suchen Gewalt gegen Polizei

Dass es Krawalle geben würde, stand von Anfang an fest. So ist es jedes Mal, wenn das links-alternative Hamburger Schanzenfest endet. Auch das Hoffen des schwarz-grünen Senats auf ein friedliches Ende verhinderten die Festnahmen, die Verletzten und die Zerstörung nicht. Allerdings kann man in der Bilanz einige Knospen der Hoffnung erkennen.

Weniger, weil das Ausmaß der Unruhen nicht an das der Vorjahre anknüpfte. Alle Seiten lobten das gezielte und konsequente Vorgehen der Polizei, die sich lange Zeit zurückhielt. Das war nicht zuletzt dem Einsatz vieler Schanzenbewohner − darunter auch Linksautonome − geschuldet, die sich energisch gegen Provokateure aus den eigenen Reihen wehrten.

So schlossen viele Cafés demonstrativ zur Abendstunde („geschlossen gegen Gewalt“), aus dem Fenster hängende Banner rieten zugereisten Chaoten: „Geht woanders spielen.“ Einige Autonome betätigten sich anfangs als Feuerlöscher und versuchten, Genossen an der Errichtung von Barrikaden zu hindern. „Das ist unser Viertel, verschwindet von hier“, bekamen viele irritierte zugereiste Krawalltouristen zu hören.

Bezeichnend ohnehin, dass keiner der 42 Festgenommenen aus dem Szeneviertel kam, die Hälfte von ihnen noch nicht mal aus Hamburg. Nach Polizeiangaben waren fast alle Festgenommenen alkoholisiert. Zudem hatten viele einen Migrationshintergrund. Indiz dafür, dass das Stadtteilfest bei vielen als willkommener Anlass gilt, sich einfach nur mit „den Bullen“ anzulegen.

Randalierer, die in kleinen Gruppen agierten, zerstörten mehrere Schaufenster und legten zeitweise eine naheliegende S-Bahn-Strecke lahm. Einige Passanten erlitten Schnittwunden, die Polizei beklagte elf verletzte Beamte.  Carlo Clemens


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