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11.09.10 / Teure Töchter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010

Teure Töchter
von Rebecca Bellano

Obwohl die Änderungen bei den Eigenkapitalvorschriften für Banken, Basel III genannt, viel bedeutender sind als die nur jährlich eine Milliarde Euro betragende Bankenabgabe, spielen diese in der politischen Debatte offenbar keine Rolle. Ob das daran liegt, dass den meisten Politikern das ökonomische Verständnis fehlt, oder sich Basel III einfach weniger schlagzeilen-trächtig anhört als Bankenabgabe, mag dahingestellt sein. Fakt ist, die Banken weltweit sollen demnächst ihre Risiken mit mehr Eigenkapital unterlegen.

Das ist im Grunde gut und wichtig, wenn auch im Detail derzeit noch schwer zu beurteilen. Doch die Bankenkrise brach ja in erster Linie nicht aus, weil die Banken zu viele reguläre, aber leider faule Kredite direkt in ihren Büchern hatten, sondern weil sie merkwürdige Wertpapierkonstrukte geschaffen hatten, die zum Teil gar nicht in ihren Bilanzen auftauchten. Wir erinnern uns noch an die Zeit, als plötzlich viele nie zuvor gehörte englische Namen irgendwelcher Auslands-Töchter unser doch als so grundsolide erachteten Landesbanken in die Schlagzeilen drängten. Besonders teuer wurde uns die Depfa Bank mit Sitz in Dublin, einer Tochter der Hypo Real Estate, deren Rettung den deutschen Steuerzahler Milliarden kosten wird. Wurde hier eigentlich schon etwas getan, um so etwas künftig zu verhindern?


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