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11.09.10 / Herkunft und Identität sichtbar gemacht / Am »Tag des offenen Denkmals« sind an diesem Wochenende auch sonst verschlossene Bauwerke zu besichtigen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-10 vom 11. September 2010

Herkunft und Identität sichtbar gemacht
Am »Tag des offenen Denkmals« sind an diesem Wochenende auch sonst verschlossene Bauwerke zu besichtigen

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) präsentiert derzeit 22 ihrer Förderprojekte im Museum in Bad Hersfeld. Denkmale der verschiedensten Gattungen aus ganz Deutschland werden in einer Fotoausstellung vorgestellt. Der Bogen reicht von der Wismarer Georgenkirche über die Alte Kapelle in Regensburg bis zum Fachwerk-hausprogramm in Quedlinburg. Die Restaurierung der vorgestellten Projekte wurde von der DSD unterstützt. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren konnte die Stiftung dank privater Spenden und aus Mitteln der Lotterie „GlücksSpirale“, der Rentenlotterie von Lotto, über 3600 bedrohte Baudenkmale retten helfen.

Seit 1993 koordiniert die Stiftung auch den „Tag des offenen Denkmals“, den deutschen Beitrag zu den „European Heritage Days“ unter der Schirmherrschaft des Europarats. Alle 49 Länder der europäischen Kulturkonvention beteiligen sich im September und Oktober an diesem Ereignis. In Deutschland findet der „Tag des offenen Denkmals“ am 12. September statt. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto „Kultur in Bewegung – Reisen, Handel und Verkehr“. Insgesamt werden rund 7500 Bau- und Bodendenkmale der Öffentlichkeit zugänglich sein. Den Kultur- und Geschichtsbegeisterten werden historische Verkehrsmittel, Straßen, Kanäle und Schienenstrecken oder alte Lagerräume sowie Kaufmannshäuser gezeigt. Bei Führungen, Präsentationen und Ausstellungen erfahren sie von Eigentümern und Fachleuten spannende Details aus der Geschichte der Denkmale. Außerdem können sie sich unmittelbar vor Ort über den baulichen Zustand und die Maßnahmen zur Instandsetzung der Objekte informieren.

In der Hauptstadt Berlin sollen mehrere Führungen etwa im Deutschen Technikmuseum das Interesse an dem Thema Mobilität wecken. Eine Wanderung führt vom Güterbahnhof zum City-Park Gleisdreieck. Fachleute erläutern die Planung und Entwicklung sowie ökologische Besonderheiten dieses Gebiets. Eine Fahrradtour führt von Friedrichshain nach Charlottenburg und dabei über viele Spreebrücken. Es gibt aber auch Brücken, die sind gar keine wie die Carl-Zuckmayer-Brücke. Sie führt die Fußgänger über die Mulde des alten Fenngeländes (morastig-sumpfige Niederung) und der dort überirisch laufenden U-Bahn (Station Rathaus Schöneberg). An den Eisenbahnkönig Henry Strausberg aus dem ostpreußischen Neidenburg erinnert sein Grabmal auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof, auf dem auch die Gebrüder Grimm ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Dorthin führt eine Radtour, die am Matthäikirchplatz beginnt. Brücken, Straßen, Kanäle und historische Bahnhöfe, aber auch zum Unesco-Welterbe gehörende Siedlungen, sie alle sind Zeugnisse von Bewegung und Ruhe und verdienen Aufmerksamkeit und Achtung. Berlin ist nur ein Beispiel von vielen.

Denkmale machen Herkunft und Identität eines Volkes sicht- und greifbar. So ist ihre Erhaltung nicht nur eine Verpflichtung gegenüber dem historischen Erbe, sondern auch eine Orientierungshilfe für Gegenwart und Zukunft. Der „Tag des offenen Denkmals“ öffnet die Augen für manch vergessenes Bauwerk.       os

Die Ausstellung der Förderprojekte ist bis zum 26. September im Museum in Bad Hersfeld, Im Stift 6a, Dienstag bis Sonntag von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr geöffnet.


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