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18.09.10 / Größenwahn

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-10 vom 18. September 2010

Größenwahn
von Rebecca Bellano

Meint EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso das ernst? Will er wirklich ein Kamera-Team, das rund um die Uhr bereitsteht, um ihn abzulichten? Acht Internet-Experten, die seinen Internetauftritt ständig aktualisieren und seine Seiten bei Facebook und Twitter pflegen? Dazu vier zusätzliche Redenschreiber, die offenbar nichts anderes tun sollen, als die Reden der anderen EU-Kommissare daraufhin zu überprüfen, dass sie Barroso nicht widersprechen?

Gewiss kann es der EU nicht schaden, wenn sie sich mit einer neuen Kommunikationsstrategie darum bemüht, verständlicher zu werden. Doch die genannten Stäbe an Fotografen, Internetexperten und Redenschreibern bezeichnet die FDP-Europapolitikerin Silvana Koch-Mehrin mit vollem Recht als „Größenwahn“.

Sollten sich diese Pläne bestätigen, dann hätte Barroso jegliche Bodenhaftung verloren, seine Image-Offensive könnte furios nach hinten losgehen. Schon jetzt soll Barroso pro Jahr etwa 730000 Euro für Reisen und Repräsentationszwecke abrechnen. Wenn er jetzt noch eine halbe Armada an Hofberichterstattern einstellt, dann sprengt das jede vernünftige Dimensionen einer vom Steuerzahler finanzierten Selbstvermarktung. Denn um die europäische Sache dürfte es bei der ganzen Angelegenheit kaum gehen. Schließlich eint die Bürger der EU, egal aus welchem Land sie kommen, seit Jahren die Sorge, dass Brüssel in erster Linie die eigene Bürokratie und somit das Stellentableau fördert. Hoffen wir, dass diese Pläne nicht Wirklichkeit werden!


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