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18.09.10 / Das Problem fängt unterm Kopftuch an

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-10 vom 18. September 2010

Moment mal!
Das Problem fängt unterm Kopftuch an
von Klaus Rainer Röhl

Nun ist wieder Ruhe im Karton, freut sich die Kanzlerin und mit ihr die SPD, die Grünen, die Partei „Die Linke“ und die linke Presse. Sarrazin ist entlassen und Erika Steinbach ausgebootet. „Zur Strecke gebracht“, schreibt der konservative Herausgeber der „FAZ“ Berthold Kohler über Sarrazin, „keiner der Vorwürfe ist ihm erspart geblieben, mit denen hierzulande Menschen zum Schweigen gebracht und aus der Gemeinschaft der Demokraten ausgeschlossen werden sollen“. So, nun schweigen die Vöglein im Walde. Über allen Gipfeln ist Ruh. Wirklich?

Die Probleme bleiben. Zum Beispiel die Weigerung einer beachtlich großen Gruppe der als Gäste oder Asylanten in unser Land gekommenen Muslime, die deutsche Leitkultur oder auch nur die Grundwerte unserer Verfassung anzuerkennen, bleibt, ihre Zahl steigt schnell. Die Angst vieler Deutscher vor der fortschreitenden Islamisierung des Landes bleibt auch bei uns ebenso wie in den USA: eine Riesenmoschee nach der anderen wie in Köln oder in Manhattan zwei Steinwürfe neben Ground Zero. Der Einfluss der Islamisten wächst. Überall in der Welt.

Wer darüber besorgt ist, wird immer wieder von politisch korrekten Medien ermahnt, dass man ja nicht den Islam verteufeln und in jedem Muslim einen potentiellen Terroristen wittern dürfe, denn der Islam sei eine Religion wie jede andere, seine Anhänger friedlich und arbeitsam und liebenswert wie alle anderen Menschen auch. Wer kennt nicht einen türkischen Gemüsehändler, eine Krankenschwester oder Reinemachefrau, den guten ägyptischen Zahnarzt oder den arabischen Studenten in der Nachbarschaft, auf die alle diese Annahmen zutreffen. Doch machen Sie mal einen Test und sprechen den freundlichen Nachbarn auf den 11. September 2001 an. Wenn Sie den Gesprächspartner gut genug kennen, hören Sie vielleicht doch den Einwand, dass Amerika auch Kriege mit so vielen Toten gegen islamische Länder geführt hat und man das Attentat auf die Zwillingstürme deshalb verstehen müsse. Als Ausdruck der Verzweiflung. Aber der Islam sei eine friedliche Religion, und man könne ihn nicht mit dem militanten Islamismus gleichsetzen.

Also: Sind alle Muslime Terroristen? Im Prinzip nein, aber die islamistischen Terroristen berufen sich auf den Islam, gewinnen letztlich Anhänger unter den Muslimen und werden im Zweifelsfall auch von der Gemeinschaft geschützt. Tatsächlich bewegt sich der Selbstmordattentäter in einem Land mit muslimischer Bevölkerung und in muslimisch beherrschten Wohnvierteln der großen europäischen Städte wie ein Fisch im Wasser.

Was wir unbedingt verstehen sollen: andere Länder, andere Sitten. Klar. Aber in Deutschland – auch andere Sitten? In Iran wurde gerade unter Berufung auf die „Scharia“ eine Frau wegen Ehebruchs zum Tode durch Steinigen verurteilt – auf westlichen Druck abgemildert auf 99 Peitschenhiebe. Steinigungen und Auspeitschungen von „sittenlosen“ Frauen sind in Saudi-Arabien und anderen nach der „Scharia“ ausgerichteten Ländern keine Seltenheit. Finden wir das gut? Wollen wir da weiter Freunde des radikalen Islam sein, vor allen Dingen die Frauen?

Der Kampf hat längst begonnen. Wie lange er dauert, hängt nur von unserem Widerstand ab. Wie dieser Kampf des Islam gegen den Rest der Welt geführt werden soll, ist auch bei den militanten Islamisten umstritten. Es ist eine Bewegung mit vielen Facetten. Ein Freibrief für Selbstmordattentate auf Schulbusse steht nicht im Koran. Aber das Kleingedruckte macht es auch beim Koran möglich. So erlaubt das heilige Buch der Moslems mit seinen vielen Suren schon eine ganze Menge Gewalt gegen Andersgläubige. Zum Beispiel: „Die Vergeltung für die, die gegen Allah und seinen Gesandten Krieg führen und auf der Erde herumreisen, um Unheil zu stiften, soll dies sein, dass sie getötet und gekreuzigt werden, oder dass ihnen Hände und Füße wechselseitig abgehackt werden, oder dass sie aus dem Land verbannt werden.“ (Sure 5, 33)

„Die Männer haben Vollmacht und Verantwortung gegenüber den Frauen, weil Allah die einen vor den anderen bevorzugt hat … Ermahnt diejenigen, von denen ihr Widerspenstigkeit befürchtet, und entfernt euch von ihnen in den Schlafgemächern und schlagt sie.“

Das sind Originalzitate des allerdings reichhaltigen, poetischen und auch viele milde und sanfte Sprüche enthaltenden Koran. (zitiert nach: „Der Koran“, Gütersloh 1987, Übersetzung von der islamischen Weltorganisation anerkannt). Aber wie werden diese Verse ausgelegt?

Das ist von Moschee zu Moschee verschieden: Ayatolla steht da gegen Ayatolla, Mullah gegen Mullah, Imam gegen Imam. Schiiten gegen Sunniten, Sunniten gegen Wahabiten, die erst im 18. Jahrhundert gegründete, noch radikalere Abspaltung, die einst den Staat Saudi-Arabien gegründet hat. Der Streit geht schon lange, weil es keine oberste, von allen anerkannte Instanz gibt. Nur der Terror wächst mit jedem Tag

Das Problem fängt nicht beim Kopftuch an, sondern unter dem Kopftuch, im Kopf. Es geht nicht um Religionen. Der Kampf ist kein „Krieg der Kulturen“. Das Problem ist nicht der Islam, und vielleicht noch nicht einmal sein Streben nach Vormacht. Das hatte er schon seit der Gründung dieser Religion durch Mohammed. Die Frage ist aber: Sind die Drahtzieher und Hintermänner der globalen Terror-Netzwerke um Al-Kaida überhaupt religiös? Sind sie nicht, ähnlich wie die anderen Terroristen auf der Welt, Menschen mit einer schweren seelischen Störung, besessen von Hass und Zerstörungswut? Menschen mit einer fixen Idee, die sie nur religiös begründen? Die Führer der globalen Terror-Netzwerke, die „Zeit“ nannte sie einmal „Islam-Faschisten“, sind jedenfalls bereit, für diese Idee beliebig viele Menschen in den Tod zu schicken. Seit einigen Jahrzehnten hat sich bei ihnen der Gedanke festgesetzt, dass der Westen reif ist für eine Übernahme. Symptome dafür sind ja genug vorhanden. Also Kapitulation? Aber niemand kann uns sagen, was dann kommt.

Bei Afghanistan hieße das ja schon fast „zurück in die Steinzeit“. Burka an, und Frauen wieder raus aus den Schulen, Krankenhäusern und Universitäten? Das Kopftuch und die Scharia breiten sich weltweit aus. Auch in Deutschland. Aber: „Den Muslimen muss das Gefühl vermittelt werden, dass dies auch ihr Land ist“, sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, vor einiger Zeit. Doch Cigdem Akkaya vom Essener Zentrum für Türkeistudien, mit deutschem Steuergeld gefördert, war noch einen Tick ehrlicher: „Die Leute werden Abschied nehmen müssen von der Illusion, Deutschland gehöre den Deutschen.“ Danke für die offenen Worte.

Über allen Gipfeln ist Ruh? Ruhe im Land nach der Ausschaltung von Sarrazin und Steinbach? Ich hoffe, nicht. Über allen Gipfeln ist Unruh. In allen Wipfeln spürest du – jetzt einen Hauch...

Den Autor erreichen Sie unter klausrainer@gmx.de.


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