19.04.2024

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18.09.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-10 vom 18. September 2010

In Kürze

Bobrowski in Werben

Unter dem Motto „Literatur in den Gärten und Häusern der Stadt“ findet vom 1. bis 3. Oktober in Werben an der Elbe ein Fest der Begegnung statt. Im Laufe der drei Tage gibt es in öffentlichen und privaten Räumen der Hansestadt ein dichtes Programm aus Lesungen, Ausstellungen und Filmvorführung, das im Zeichen des Werkes von Johannes Bobrowski (1917–1965) und seiner Rezeption steht. Geboren wurde Bobrowski in Tilsit, in Rastenburg und Königsberg ging er zur Schule, die Sommerferien verbrachte er im Memelland bei den Großeltern. In Berlin studierte er und arbeitete als Lektor bei verschiedenen Verlagen. Vielleicht war es ihm deshalb auch gegeben, Brücken zu schlagen zwischen Ost und West, zwischen Vergangenheit und Gegenwart. „Noch einmal gültig darstellen, ehe es ganz vergangen ist“, darin sah er seine Aufgabe.

Der Dichter („Sarmatische Zeit“, „Schattenland Ströme“, „Levins Mühle“, „Litauische Claviere“), der Anreger und Vorbild für sein Schaffen unter anderem in Klopstock sah, wurde selbst zum Anreger für viele Nachwachsende, für Dichter gleichermaßen wie für Grafiker, Bildhauer und Komponisten. Und noch heute werden seine Texte immer wieder einmal neu aufgelegt. Als Johannes Bobrowski am 2. September 1965 in Berlin an den Folgen einer Blinddarmentzündung starb, ging mit ihm ein Mahner, der mit seiner kraftvollen Sprache heute durchaus seines-gleichen sucht.

Die Johannes-Bobrowski-Gesellschaft e. V. ist Trägerin der Veranstaltung in der Hansestadt Werben, die aus Mitteln der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt gefördert wird. Nähere Informationen bei der Johannes-Bobrowski-Gesellschaft e. V., Geschäftsstelle Nogatstraße 9, 12051 Berlin, Telefon (030) 6817107. E-Mail: w.mueller-brandes@t-online.de oder unter www.johannes-bobrowski-gesellschaft.de             os

 

Schopenhauer über den Tod

Der Wunsch, den jeder hat, dass man nach seinem Tode seiner gedenken möge, und der sich bei den Hochstrebenden zum Wunsche des Nachruhms steigert, scheint mir aus der Anhänglichkeit am Leben zu entspringen, die, wenn sie sich von jeder Möglichkeit des realen Daseyns abgeschnitten sieht, jetzt nach der allein vorhandenen, wenn gleich nur idealen, als nach einem Schatten greift“, schreibt Arthur Schopenhauer in „Senilia – Gedanken zum Alter“, nachzulesen auch in „Über den Tod – Gedanken und Einsichten über letzte Dinge“, jetzt von Ernst Ziegler bei C. H. Beck, München, neu herausgegeben (Originalausgabe, 106 Seiten, broschiert, 8,95 Euro). Arthur Schopenhauer, der Meisterdenker des Pessimismus, ist der Überzeugung, dass der „Kern unseres Wesens“ im Tod unversehrt bleibt. Die vorliegende Ausgabe will in einer leserfreundlichen und verständlichen Auswahl mit den Gedanken des Philosophen aus Danzig vertraut machen.          Os


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