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18.09.10 / Vor dem Verfall gerettet / Kirche und Pfarrhaus in Wannaggen erstrahlen in neuem Licht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-10 vom 18. September 2010

Vor dem Verfall gerettet
Kirche und Pfarrhaus in Wannaggen erstrahlen in neuem Licht

Im September war es so weit: Nach langem Warten konnte Pfarrer Remingijus Semecklis das Pfarrhaus in Wannaggen, Kreis Memel, endlich beziehen. Es war nicht so einfach gewesen, die noch fehlenden 10000 Euro für die Heizungsanlage zu beschaffen. Durch Schäden, die erst bei der Gebäudesanierung sichtbar wurden, erhöhten sich die Kosten erheblich.

Kirche und Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz und wurden durch die Bundesrepublik Deutschland als Kulturgut der Deutschen im östlichen Europa anerkannt. Nur dadurch war es möglich, an Kirche und Pfarrhaus eine vollständige Gebäudesanierung durchzuführen.

Die Renovierung der Kirche wurde schon 2004 abgeschlossen. Finanziert wurde das Projekt aus verschiedenen Quellen. Die Gesamtkosten betrugen 121400 Euro.

Die Arbeiten am Pfarrhaus konnten erst 2009 beginnen. Bedingt durch langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie überholte Kostenvorschläge und gestiegene Material- und Lohnkosten stiegen die Gesamtkosten erheblich, so dass die Renovierung im August 2010 mit einem Kostenaufwand von 231500 Euro abgeschlossen wurde.

An der Finanzierung des Pfarrhauses haben sich die Denkmalbehörde der Republik Litauen, die Kirchengemeinde Wannaggen, die Bundesrepublik Deutschland und das Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) sowie die Nordelbische Kirche beteiligt.

Die Rettung von Kirche und Pfarrhauses war nur deshalb möglich, weil der Kirchenvorsteher Manfred Sprogys und die Kirchengemeinde den starken Willen hatten, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Kräften die Gebäude zu erhalten. Die Spenden von ehemaligen Gemeindemitgliedern weltweit machte ihnen Mut.

Ohne den unermüdlichen Einsatz von Johann Sköries, geboren 1922 in Wannaggen, heute wohnhaft in 79331 Teningen, Beethovenstraße 1, wäre die Rettung der Kirche nicht vorstellbar gewesen. Er hat der Gemeinde die Finanzierungsmöglichkeiten in Deutschland erschlossen und sie auf ihrem Weg durch die Behörden in Litauen beraten und unterstützt.

Johann Sköries gebührt Dank und Anerkennung aller Heimatvertriebenen für die Rettung „Deutschen Kulturgutes im östlichen Europa“.

Am 3. Oktober 2010 findet um 13 Uhr ein Dankgottesdienst in der Kirche in Wannaggen statt. Hans Paul Karallus


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