25.04.2024

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25.09.10 / Egon Klepsch gestorben

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-10 vom 25. September 2010

Egon Klepsch gestorben

Mit großer Trauer haben viel Vertriebene die Nachricht vom Tod des sudetendeutschen Europapolitikers Egon Klepsch (CDU) aufgenommen. Der 1930 im böhmischen Tetschen-Bodenbach Geborene wurde zunächst in die Sowjetzone vertrieben, wo er in Magdeburg Abitur machte und in Rostock Geschichte und Geographie studierte. Nach Übersiedlung in den Westen promovierte er 1954 in Marburg. Schnell machte Klepsch in der CDU Karriere: Von 1963 bis 1969 war er Bundesvorsitzender der Jungen Union, 1965 war er zeitweilig Organisator des Wahlkampfes von Ludwig Erhard im Bundeskanzleramt. Ab 1964 engagierte er sich auf europäischer Ebene. Von 1965 bis 1980 gehörte er dem Bundestag an, von 1973 bis 1994 dem Europäischen Parlament – die gleichzeitige Mitgliedschaft in beiden Parlamenten war damals noch möglich. Von 1977 bis 1982 und 1984 bis 1992 war Klepsch Vorsitzender der EVP-Fraktion und erwarb sich dabei große Verdienste darum, aus der Straßburger Versammlung nach und nach ein echtes Parlament zu machen. Von 1992 bis 1994 war Klepsch Präsident des Europäischen Parlaments, seine sudetendeutschen Wurzeln hat er zeitlebens nie vergessen.      K.B.


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