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25.09.10 / Beinahe verschlafen / ILA bleibt nun doch in Berlin – kein Verdienst der Politik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-10 vom 25. September 2010

Beinahe verschlafen
ILA bleibt nun doch in Berlin – kein Verdienst der Politik

Die nächste Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) findet 2012 nun doch wieder in Berlin-Schönefeld statt. Wegen der Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) zieht die Messe jedoch auf ein neues Gelände im Westen des neuen Flughafens um. Diese Entscheidung traf der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI).

Monatelang war der Standort Berlin unsicher. Schuld daran war die örtliche Politik. Am alten Standort konnte die ILA nicht mehr stattfinden, weil dort  der BBI entsteht. Bereits 2006 hatten Berlin und Brandenburg sowie die Messe Berlin eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, zeitig Vorschläge für einen neuen Ort vorzulegen. Aber Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit und Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD) ließen sich Zeit.

Bis dem BDLI der Geduldsfaden riss: Nach dem Motto „Wir können auch anders“ schrieb der Verband den Ausrichtungsort frei aus. Gierig griffen Hannover, Köln/Bonn, Stuttgart, München/Oberpfaffenhofen und Leipzig/Halle zu und reichten Konzepte ein. Erst durch den möglichen Verlust der Schau und den damit drohenden Image- und Geldverlust raffte sich auch die Hauptstadtregion auf und legte  ein Konzept vor. Im Mai nahm der BDLI Leipzig/Halle und Berlin-Schönefeld in die engere Auswahl und traf schließlich die erwartete Entscheidung zugunsten des bisherigen Veranstaltungsortes. Alles andere wäre für die rot-roten Regierungen in Berlin und Potsdam eine Blamage erster Ordnung gewesen.

Die erste Flugausstellung in Deutschland fand 1909 in Frankfurt am Main statt. 1912 drängten Flugbegeisterte erstmals in die Ausstellungshallen am Berliner Zoo. Der Erste Weltkrieg stoppte zunächst weitere Veranstaltungen. Erst 1928 begrüßte die Hauptstadt eine neue „Internationale Luftfahrtausstellung“.

Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete der Flughafen Hannover-Langenhagen erstmals 1957 eine „Internationale Reiseflugzeugschau“ aus. Dort blieb die Schau bis zur deutschen Vereinigung. 1992 zog die ILA dann wieder nach Berlin.

Die Schau zählt heute mit dem Pariser „Aerosalon“ und der „Farnborough Air Show“ in England zu den größten Luftfahrtmessen der Welt. Auf der ILA 2006 war erstmals der Airbus A 380 zu sehen.     Theo Maass


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