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25.09.10 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-10 vom 25. September 2010

Leserforum

Verdienste von Ärzten sind sehr unterschiedlich – Realeinkommen seit 1990 halbiert

Zu: „Ärzte jammern auf hohem Niveau“ (Nr. 36)

Würde ich nicht seit fast einem Jahr die PAZ zu meiner vollen Zufriedenheit beziehen, hätte ich Sie anlässlich des Kurzartikels „Ärzte jammern auf hohem Niveau“ wieder abbestellt. Ich kann nur hoffen, dass die anderen Artikel besser recherchiert sind. Anstatt grob verzerrende Zitate von „Schmierblättern“ in den Raum zu stellen, könnte man doch besser ein schönes Bild drucken.

Die Verdienstspannen von Ärzten sind in Deutschland äußerst unterschiedlich. So haben sich die bayrischen Hausärzte sicherlich gute Honorare erkämpft, auch dank des hinter Ihnen stehenden Herrn Söder.

In Westfalen-Lippe, wo ich seit 1989 als Allgemeinarzt niedergelassen bin, habe ich mit einer Durchschnittsbezahlung pro Patient und Quartal von zirka 90 D-Mark angefangen, heute sind es rund 45 Euro pro Patient und Quartal bei gestiegenen Kosten und Inflation. Die meisten Ärzte haben, wie selbst vor einigen Monaten im linken „Stern“ beim Berufsgruppen-Verdienstvergleich zu lesen war, über die letzten 20 Jahre hinweg inflationsbereinigt die Hälfte ihres Einkommens eingebüßt und standen daher im Vergleich zu unseren „Lehrern“ (siehe Pisa und neue PAZ: „Leere auf goldenem Boden“), den Gewinnern, als die Berufsgruppe mit den höchsten Einkommensverlusten da. Wenn ein durchschnittlicher westfälischer Hausarzt-Kollege auf die Hälfte des angegebenen Einkommens käme, dürfte er schon froh sein, von dem ja neben Steuern alle Vorsorge- und Sozialleistungen selbst zu bezahlen und sogar nur teilweise absetzbar sind bei eigenwirtschaftlichem Risiko als Selbständiger, dafür aber für Arbeitsunlustige das Füllhorn des Wohlfahrtsstaates bereitsteht. Da aber, wie auch im letzten linken „Stern“ zu lesen war, die Lebensqualität eines angestellten Arztes von Mitte 40 der eines 70- bis 80-Jährigen gleichzusetzen ist und diese angestellten Ärzte dann bei der Niederlassung vom Regen in die Traufe kommen, wird sich das „Medizinerproblem“ demnächst von selbst regeln.

Dr. med. Holger Krück, Hagen

 

 

Aus eigener Tasche

Zu: „Tempelhüter darf zurückkehren“ (Nr. 36)

Ich bedanke mich für die Veröffentlichung in der PAZ und hoffe auf Unterstützung aus der Leserschaft. Nur sind es manchmal kleine Veränderungen, mit denen sich eine andere Situation darstellen lässt. Als Initiator der Rückführungsaktion stelle ich nicht 1000 Euro zur Verfügung, sondern 10000, unabhängig von den reinen Verwaltungskosten, die ich auch aus eigener Tasche begleiche.

Hagen Mörig, Braunschweig

 

 

Da kommen »Heymat«-Gefühle auf

Zu: „Ihr eigenes Deutschland“ (Nr. 36)

Das neue Deutschland, das Frau Foroutan vorschwebt, das mit den neuen (guten) Deutschen, sollte aber einen treffenderen Namen haben: Es gibt doch eine Zentralafrikanische Republik, warum nicht auch eine „Zentraleuropäische Republik“?

Frau Foroutan „forscht“ doch offensichtlich in diese Richtung, aber mühsam mit der schwierigen Unterscheidung von „alten“ und „neuen“ Deutschen. Wenn wir als Staatsangehörigkeit „zentraleuropäisch“ anzugeben hätten, gäbe es keinen Zweifel, dass wir alle Verbindungen mit der Vergangenheit, der geschichtlichen wie der kulturellen, endlich radikal abgeschnitten hätten. Wir würden ein neues „Heymat“-Gefühl entwickeln und von dem schwer lastenden Makel der Abstammung von Verbrechern mit einem Schlag befreit sein. Wer sich dann noch als Deutscher bezeichnete, würde sich allein damit als Faschist entlarven. Und wenn man dann Deutsch nur noch als zweite Amtssprache verwenden würde, wäre auch die Integration der „hybriden Identitäten“ sicher viel leichter.

Die Förderung der „Forschungen“ von Frau Foroutan mit deutschen Steuergeldern zeigt, dass fortschrittliche Politiker das Ziel erkannt haben. Es erscheint also, jedenfalls in Zentraleuropa, durchaus möglich, ein Volk auch unblutig, sozusagen mit einem sanften Genozid, von der Bildfläche verschwinden zu lassen. Man braucht es nur dazu zu bringen, sich selbst abzuschaffen und das Land anderen zu übergeben.   

Ulrich Diekert, Brühl

 

 

Keine Lust mehr auf Beliebigkeit und Tabus

Zu: „Schuss vor den Bug“ (Nr. 37)

Durch die Geschichte meiner in Danzig geborenen Mutter mit allem, was damit einhergeht, ist meine Seele sehr sensibel für die Belange der Vertriebenen, die ich – trotz meiner erst 38 Jahre – seit vielen Jahren unterstütze.

Allein die letzten Tage verschaffen Frau Steinbach allergrößten Respekt unseres Volkes, und ich spreche für unzählige Personen aus meinem Freundes- und Bekanntenkreis. In meinem ganzen Leben war es mir und meiner Generation nicht vergönnt, einmal einen geradlinigen Politiker zu hören; nur Claqueure, Hofschranzen und – tatsächlich – solche, die unser Land verraten, Tag für Tag.

Frau Steinbach allein hat die ungeheuerlichen Zustände der Parteien, insbesondere der „Union“ treffend beschrieben und als einzige Person überhaupt beim Namen genannt, was Frau Merkel ist: Totengräberin der christlichen Werte und der „Christlich“ Demokratischen Union.

Die CDU/CSU, oder was davon übrig ist, ist nur noch ein Sammelbecken von feigen Politkarrieristen, eine so ungeheuerliche Zumutung gegenüber dem eigenen Volk, dass mir die Luft wegbleibt. Diese Partei hat mit und unter Frau Merkel auf Jahre, vielleicht Jahrzehnte, zerstört, was tief in unseren deutschen Herzen verankert sein muss: Liebe zum Vaterland, zur Muttererde, Ehre unseren Gefallenen, ehrendes Andenken unseren Vertriebenen, Bezug und Passion für unsere deutsche Kultur, für die ferne Heimat im Osten. Alles dies soll aufgehen in einem politischen Einheitsbrei, den Frau Merkel ohne Widerstand zubereitet und verabreicht.

Meine Generation hat die Nase gestrichen voll von Beliebigkeit, Gender, Tabus, politischer Korrektheit, Vergessen und von der unbeschreiblichen Dummheit, Schlichtheit und Bildungsarmut derer, die sich jetzt ihr gegenüber äußern! Wir haben sie satt, diese „Union“, diese „Sozialdemokraten“, diese „Liberalen“, die doch alle kaum noch zu unterscheiden sind.

Daniel Jung, Berlin

 

 

Äntschi ist genau das, was wir verdient haben

Zu: „Brüllende Klasse“ (Nr. 35)

Aber, aber Herr Heckel. So harsche Kritik an der Genossin Angela. Wo sie doch mit ihrem ganzen Gewicht Deutschland dient, wie sie versprochen hat.

Ich zähle Ihnen mal ihre Verdienste auf: Sie hat ihre Partei gründlich gesäubert. Nicht nur den unerträglichen Hohmann hat sie weggesäubert, sondern auch ein paar renitente Abweichler, wie den Merz. Andere nicht mehrTragbare sind freiwillig gegangen. Nun ist die Partei stubenrein und die Genossin Merkel kann sich der Schwesterpartei SPD mit dem eisernen Besen widmen.

Und sorgt sich unsere Mutti nicht mit ihrem ganzen Herzen um arme Migrantenkinder aus Anatolien und aus dem deutschen Prekariat? Aber dafür sollten doch die Steuerzahler und Frühaufsteher Verständnis haben und noch mehr Steuern zahlen, damit die türkische Mutti sich noch ein Kind und damit auch einen Flachbildfernseher leisten kann.

Äntschi kümmert sich besorgt um das Klima. Sie ist die einzige Regierungschefin in der Welt, die die Temperatur um genau zwei Grad ansteigen lassen kann. Darum brauchen wir auch so viele Windmühlen und Biodiesel. Genossin Angela kann das alles bewirken. Dann hat sie noch Griechenland und den Euro großherzig gerettet. Und nicht zu vergessen: Sie hat jedes Jahr mindestens einmal versprochen, die Stiftung gegen Vertreibungen zu unterstützen. Auch das hat sie gehalten. Dass ihr dabei Frau Steinbach abhanden gekommen ist, ist halt ein Kollateralschaden.

Geschichte kennt sie auch hervorragend. Belehrt sie doch zu jeder sich bietenden Gelegenheit unwissende Staatsmänner über die Alleinschuld Deutschlands am Zweiten Weltkrieg und an allen weiteren Übeln, die vom deutschen Michel ausgehen. Die Staatsmänner sind ihr dafür sichtlich dankbar und klatschen immer lauten Beifall. Also unsere Äntschi ist genau das, was wir verdient haben.

Wenn wir endlich irgendwann einmal einsichtig sind, werden wir unsere geniale Kanzlerin abwählen. Bis diese Zeit kommt, wird es ja Deutschland wohl noch geben.    

Dr. Knut Wuntke, Milow

 

 

Befehlsempfänger des Zeitgeistes

Zu: „Die Staatsaffäre“ (Nr. 36)

Anscheinend ist für manche Zeitgenossen die Meinungsfreiheit teilbar, je nachdem was man als opportun ansieht und hören will – alles andere ist verdammungswürdig, auch eine Art unsere Demokratie zu kultivieren. Die betrifft nicht weniger die Attacken der CDU gegen Erika Steinbach. Die Ungezogenheit ist kaum zu unterbieten.

Kurzum: Herrn Thilo Sarrazin ist nochmals zu danken. Dass sich plötzlich die etablierten Parteien um ihren Dämmerschlaf gebracht fühlen, ist nur verständlich. Eigentlich sollten sie die Willensvollstrecker der Bürger sein und nicht Befehlsempfänger des Zeitgeistes.                      

J. F. Wilhelm Hörnicke, Eschborn

 

 

Nationalfarben contra Brüssel

Zum Leserbrief „Schwarz-Rot-Gold steht für Freiheit... “ (Nr. 31)

Die Farben Schwarz-Rot-Gold wählte die deutsche Widerstandsbewegung vor 200 Jahren gegen die französische Fremdherrschaft napoleonischer Heere. Die drei Farben bedeuteten: Nach der schwarzen Nacht der Fremdherrschaft und mit dem roten Blut des Befreiungskrieges wird Deutschland eine goldene Zukunft erleben. Die Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche von 1848 belebte diese Farben neu. 1948 beschloss der Parlamentarische Rat diese Nationalfarben erneut. Wie lange behauptet sich dieses deutsche Freiheitssymbol noch gegen die blaue Europa-Fahne?         

Karl-H. Dittmar, Bad Arolsen

 

 

Integration kann gelingen

Zu: „Die Staatsaffäre“ (Nr. 36)

Die Meinungsfreiheit ist ein Grundpfeiler in einem demokratischen Staatswesen. Herr Sarrazin nutzte sein Grundrecht, warum soll er deswegen seinen Job verlieren?

Nach dem letzten Krieg gelang es unter viel schwierigeren Bedingungen als heute die aus den von Russland eroberten Gebieten vertriebenen Deutschen sehr schnell zu integrieren. Warum soll das nicht auch mit Menschen gelingen, die zu uns kommen um zu arbeiten, dann gibt es keine Parallelgesellschaft. Deutschland ist keine Insel in Europa und der Welt. Bitte bedenken Sie das bei Ihrer Berichterstattung.   

Bernd Marterer, Schopfheim

 

 

Dubiose Schuldscheine aus Zeiten des Ersten Weltkrieges

Zu: „Erblast von Versailles“ (Nr. 33)

In der Rubrik „Die Schulden-Uhr“ hatte Ihre Zeitung bereits in der Ausgabe vom 12. Dezember 2009 berichtet, dass am 3. Oktober 2010 die letzten Reparationsschulden aus dem Versailler Vertrag von 1919 getilgt würden. Wenn es jetzt plötzlich heißt, dass noch weitere Verpflichtungen aus bisher nicht bekannten Schuldscheinen anstünden, dann kann dies wirklich nur als unerhörte Abzocke bezeichnet werden, der Deutschland auf keinen Fall, also auch bei einer erfolgreichen Klage vor dem Bezirksgericht in Miami, nachkommen darf. Die Fakten, an die hier noch einmal erinnert sei, sprechen nämlich eine eindeutige Sprache:

Auf einer Konferenz in Paris im Januar 1921 hatten die Alliierten das Deutsche Reich zunächst zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 269 Milliarden Goldmark in 42 Jahresraten verurteilt. Wenige Wochen später wurde auf einer weiteren Konferenz in London die Summe auf 132 Milliarden Goldmark reduziert. Wegen der Inflation geriet Deutschland jedoch in Zahlungsschwierigkeiten. Unter der Leitung des US-amerikanischen Finanzfachmanns Charles Dawes wurde deshalb ab Januar 1924 ein Plan erarbeitet (Dawes-Plan), der nach einer erneut in London stattfindenden Konferenz in Kraft trat und der folgendes vorsah: Das Deutsche Reich hatte bis 1928 einen Betrag in Höhe von 5,4 Milliarden Reichsmark (RM) zu zahlen, ab 1929 sollten dann jährlich 2,5 Milliarden RM geleistet werden, wobei hierfür kein Zeitraum genannt war.

Als Deutschland 1926 in den Völkerbund aufgenommen wurde, kam das Reparationsthema erneut zur Sprache, um es möglichst endgültig zu lösen. Unter dem Vorsitz des Amerikaners Owen Young berieten die Alliierten ab Februar 1929 daher über eine Revision der deutschen Reparationsverpflichtungen. Unter dem Eindruck des Beginns der Weltwirtschaftskrise kam man im Januar 1930 auf einer Konferenz in Den Haag zu einer Regelung (Young-Plan), die wie folgt aussah: Die deutschen Schulden werden auf 34,5 Milliarden Reichsmark festgesetzt, zahlbar in einem Zeitraum von 59 Jahren (bis 1988). Doch schon bald führten die Auswirkungen der internationalen Finanzkrise zu der Erkenntnis, dass Deutschland vorerst wohl kaum in der Lage sein dürfte, die gestellten Bedingungen zu erfüllen, und so wollte man das Problem denn durch die Zahlung einer einmaligen Abfindungssumme lösen. Diese wurde auf einer Konferenz in Lausanne im Sommer 1932 auf drei Milliarden RM festgesetzt, womit die Reparationsfrage als beendet galt. Tatsächlich aber war sie es nicht, denn daneben stand noch die Rückzahlung von Anleihen in Höhe von 130 Milliarden Goldmark aus, die zur Begleichung der Entschädigungssummen aus dem Dawes- beziehungsweise dem Young-Plan aufgenommen werden mussten. Diese wurden allerdings durch Hitler in den 30er Jahren eingestellt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die Bundesrepublik Deutschland im Londoner Schuldenabkommen vom 27. September 1953 die deutschen Auslandsschulden seit dem Ersten Weltkrieg, die auf 14 Milliarden Deutsche Mark (D-Mark) veranschlagt und bis 1988 getilgt wurden. Die Zinsrückstände sollten dann innerhalb von 20 Jahren nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten abgezahlt werden, was auch geschah. Am 3. Oktober 2010 steht nun die Begleichung der letzten Rate an, womit ein Schlussstrich unter das alliierte Diktat von 1919 gezogen sein müsste.

Wenn die Bundesregierung aufgrund eines plötzlich aufgetauchten Schuldschein-Pakets dubioser Herkunft dennoch weiter zahlen sollte, dann wird tatsächlich der Tag nicht mehr fern sein, dass man Deutschland noch Schadenersatz für den Dreißigjährigen Krieg auferlegt, wie im Internet – eigentlich eher scherzhaft gemeint – zu lesen war. Wie Herr Mahlitz in seinem hervorragenden Kommentar dazu aber feststellt, hilft – leider! – nötigenfalls nur „ein Wink mit der Faschismus-Keule“, und schon ziehen wir wieder „Scheckheft und Geldbörse“. Deutschland, quo vadis?            

Wolfgang Reith, Neuss

 

 

Verdienst anderer

Zu: „Humanitäre Hilfe“ (Nr. 34)

Im Ostpreußenblatt befindet sich auf Seite 19 eine Notiz über die Verleihung des Ehrenzeichens. Hierin werde ich als ausschlaggebender Faktor bei der Gründung des Landfrauenverbandes genannt.

Der guten Ordnung halber muss ich Ihnen mitteilen, dass dieses nicht korrekt ist. Ich habe zwar wesentlich Weichen in Ostpreußen und auch der Bundesrepublik Deutschland gestellt. Das eigentliche Verdienst gebührt aber den Schwestern Frau Tietz und Frau Zettler (früher Preußisch Eylau, dann Marburg) sowie Frau Wagner-Rybinska in Mokainen bei Wartenburg, Ostpreußen, der Leiterin des heutigen Verbandes.        

Dr. Horst Hüttenbach, Bonn


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