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02.10.10 / Verlockung des Geldes / Mysteriöse Investoren und ein Mord sorgen für Aufregung in der Provinz

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-10 vom 02. Oktober 2010

Verlockung des Geldes
Mysteriöse Investoren und ein Mord sorgen für Aufregung in der Provinz

Saint-Denis ist ein malerisches kleines Dorf im Périgord, einer Landschaft im Südwesten Frankreichs. In Martin Walkers Roman „Grand Cru“, zu Deutsch „Edler Wein“, darf der Weinkenner und Polizeichef Bruno in seinem verschlafenen Heimatstädtchen seinen zweiten Fall lösen.

Wie auch in Brunos erstem Fall, dem Kriminalroman „Bruno Chef de police“, ist der Ortspolizist wegen seiner Verbundenheit mit dem charmanten Städtchen Saint-Denis und seinen Bewohnern durch ein furchtbares Verbrechen persönlich betroffen und legt all sein Herzblut in die Aufklärung der Ereignisse und die Ermittlung des kaltblütigen Täters.

Dieses Mal konstruiert der schottische Autor seinen Krimi um Themen wie den Anbau von Gengetreide, Umweltaktivismus, mögliche Auswirkungen der Globalisierung und die Skrupellosigkeit gewissenloser Geschäftemacher herum. Doch das Ergebnis ist leidlich spannend.

Als Freund und Berater des Bürgermeisters darf Bruno dabeisein, als der amerikanische Unternehmensberater Bondino dem Bürgermeister ein attraktives Angebot für das ziemlich verschlafene und finanziell relativ klamme Städtchen Saint-Denis macht:

„Dann wäre ich bereit, eine achtstellige Summe in ihren Verwaltungsbezirk zu investieren, genauer gesagt, über zehn Millionen Dollar. Nein, ich muss mich korrigieren, über zehn Millionen Ihrer Euros. Für Saint-Denis hieße das: jede Menge neuer Arbeitsplätze und jede Menge Steuereinnahmen. ,Und was würden Sie mit dieser großen Summe anstellen?‘ ,Land kaufen, eine hochmoderne Kellerei samt Besucherzentrum und Hotelbetrieb aufziehen, Wein anbauen, Qualitätsweine erzeugen und in aller Welt vertreiben.‘“

Dass dies eine einmalige Chance für seine Heimat ist, da stimmt Bruno dem Bürgermeister zwar zu, doch kommt dieses Angebot zu einem Zeitpunkt, wo seltsame Dinge im Ort vor sich gehen und die Forderung, die der Amerikaner an sein Angebot knüpft, macht Bruno schon etwas stutzig.

Trotz netter Atmosphäre: Leider beweist „Grand Cru“, dass nicht alle „in Serie“ ermittelnden Polizeiinspektoren ein Garant für wirklich gute Kriminalromane sind.      Vanessa Ney

Martin Walker: „Grand Cru – Der zweite Fall für Bruno Chef de police“, Diogenes Verlag, Zürich 2010, geb., 380 Seiten, 21,90 Euro


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