20.04.2024

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09.10.10 / Erschaudern

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-10 vom 09. Oktober 2010

Erschaudern
von Hans Heckel

Die Aussagen von US-Notenbank-Chef Bernanke lassen erschaudern. Im Kern hat der Herr des Dollars erstmals öffentlich die Möglichkeit eingeräumt, dass die USA zahlungsunfähig werden könnten, wenn sie nicht bald das Ruder in der Haushaltspolitik herumreißen. Das aus dem Munde eines Mannes, der bis vor kurzem nur die Segnungen schuldenfinanzierter Konjunkturstützen pries und insbesondere Deutschland wegen seiner „falschen Sparsamkeit“ anfuhr.

Die Schadenfreude bleibt einem allerdings im Hals stecken, wenn man sich die Folgen eines finanziellen Einbruchs der USA vor Augen führt: Aufgrund seiner globalen Bedeutung würde Amerika die gesamte Welt mit sich reißen. Was das für den deutschen Export bedeutet, übersteigt alles, was wir an „Krise“ bislang erlebt haben.

Allerdings sollte die jähe Kehrtwende in Übersee auch eine Lehre sein, sich nicht zu sehr von Belehrungen aus dem Ausland leiten zu lassen. Jahrzehntelang waren es die angelsächsischen „Experten“, die Deutschland Rückständigkeit vorhielten, weil der industrielle Sektor hierzulande viel zu stark, die Dienstleistungen zu schwach entwickelt seien. Heute beneiden sie uns wegen unserer starken Industrie und stöhnen unter unserem Wettbewerbsvorteil.


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