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09.10.10 / Von Vergangenheit bis Gegenwart / Das Ausstellungsprojekt »Unsere Partner stellen sich vor« geht weiter

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-10 vom 09. Oktober 2010

Von Vergangenheit bis Gegenwart
Das Ausstellungsprojekt »Unsere Partner stellen sich vor« geht weiter

Das Oberschlesische Landesmuseum von Ratingen-Hösel setzt seine Ausstellungsreihe der grenzüberschreitenden Partnerpräsentationen mit Troppau (Opava) fort

Dass grenzüberschreitende Aktivitäten mit Institutionen in Polen und Tschechien ein wichtiger Bestandteil der Arbeit des Oberschlesischen Landesmuseums von Ratingen-Hösel sind, wurde im Laufe der Jahre durch gemeinsame Projekte schon mehrfach demonstriert. Um die gute Zusammenarbeit einmal mehr zu unterstreichen, wurde 2009 eine neue Ausstellungsreihe ins Leben gerufen, bei der sich die wichtigsten ausländischen Kooperationspartner dem nordrhein-westfälischen Publikum präsentieren können.

Nachdem im vergangenen Jahr die traditionelle gesamtschlesische Hauptstadt Breslau die Möglichkeit hatte, im Rahmen des Ausstellungsprojektes „Unsere Partner stellen sich vor“ verschiedene Arbeits-, Forschungs- und Sammlungs-Schwerpunkte zu präsentieren, steht in diesem Herbst Troppau (Opava) im Mittelpunkt.

Das „Schlesische Landesmuseum Troppau“ (Slezské zemské muzeum) hat die Dokumentation „Stadt Troppau – Kultur und Geschichte“ gemeinsam mit dem Gastgeberhaus vorbereitet. Die langjährige Partnerinstitution des Oberschlesischen Landesmuseums ist übrigens das älteste und drittgrößte Museum Tschechiens. Die oberschlesische Stadt blickt auf eine facettenreiche Geschichte zurück, die in der Ausstellung anhand von Objekten, Skulpturen, Malereien, Dokumenten, Büchern und Fotografien thematisiert wird. Da Troppau auf dem 50. Breitengrad liegt, wurden für die Präsentation der Geschichte dieser Region 50 exemplarische Werke ausgesucht.

Ein Blick in die Chronik der Stadt besagt, dass das im Jahre 1318 entstandene Herzogtum Troppau ursprünglich an der mährisch-schlesischen Grenze lag, aber später ein Teil von Schlesien wurde. Die „kulturelle Hauptstadt“ der mährisch-schlesischen Region war als „weiße Perle Schlesiens“ bekannt. Nach den schlesischen Kriegen des 18. Jahrhunderts verblieb die Stadt Troppau in der Habsburgermonarchie, wo sie die Rolle des Verwaltungsmittelpunktes Österreichisch-Schlesiens übernahm. 1938 kam Troppau unter deutsche Verwaltung, wurde dann 1945 wieder in die Tschechoslowakei eingegliedert.

Bis 1989 wurde die schlesische Identität in der Tschecho-slowakei bekämpft. Es wurde vor allem von „Nordmähren“ gesprochen.

Die Ausstellung in Ratingen-Hösel soll auch dazu beitragen, das Schlesienbild zu erweitern. Schlesische Kultur und Tradition lassen sich nämlich nicht allein durch die ehemals preußischen Landesteile verstehen.

Zu den herausragenden Exponaten der Sammlung gehören unter anderem die gotische Skulptur „Heilige Helena“ aus der Zeit um 1510, das „Gesangbuch der Troppauer Literatenbruderschaft um 1600“ und die Geige des Troppauer Geigenbauers Josef Ruszicka. Die Goldschmiedekunst wiederum ist durch eine Kanne von Martin Rudolf aus dem 17. Jahrhundert vertreten. Zu den früheren Ausstellungsstücken zählt ein spätmittelalterlicher Krug aus Ahornholz, der bei den Ausgrabungen im historischen Zentrum von Troppau gefunden wurde. Interessant ist auch das Stadt-Wappen mit einem Sensemann. Diese Zeichnung stammt aus einer der ältesten erhaltenen Chroniken der Stadt von Anfang des 19. Jahrhunderts.

In der Schau werden auch wissenschaftliche und kulturelle Institutionen von überregionaler Bedeutung vorgestellt, darunter die Schlesische Universität, das Landesarchiv sowie das Schlesische Theater und die Schlesische Stiftung. Die historische Stadt wird aus insgesamt zehn Gesichtspunkten beleuchtet: Symbole, Archäologie, Wirtschaft, Kirche, Kunst, Museumswesen, Theater, Pressewesen, Sport und Alltag.

Auch der Bezug zur Gegenwart findet in der Ausstellung seinen Platz. Troppau − seit dem 14. Jahrhundert mit Oberschlesien verbunden − gilt heute als ein bedeutendes Geschäfts- und Kulturzentrum am Rande des Industrieballungsgebiets von Ostrau  (Ostrava). Sehenswürdigkeiten wie die Probsteikirche Mariä Himmelfahrt, die spätgotische Heilig- Geist-Kirche, die St.-Adalbert-Kirche, die Kirche der Hl. Hedwig sowie mehrere Barockpalais und Schlösser locken zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland an.

Zu der Ausstellung, die in Ratingen-Hösel noch bis zum 31. Ok-tober 2010 zu besichtigen ist, gibt es einen reich illustrierten, zweisprachigen Katalog.      D. Göllner


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