20.04.2024

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09.10.10 / MELDUNGEN / ZURPERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-10 vom 09. Oktober 2010

MELDUNGEN / ZURPERSON

Auge um Auge in Saudi-Arabien

Riad – Saudische Ärzte haben es abgelehnt, einem Verurteilten ein Auge auszustechen, weil dadurch auch andere Organe beeinträchtigt werden könnten. Der Mann hatte jemandem ein Auge ausgeschlagen und war nach der Scharia zum Verlust des eigenen Auges verurteilt worden. Die Ärzte schlugen vor, den Mann stattdessen per Laser zu blenden. Im August hatten sich Mediziner geweigert, einem Verurteilten die Wirbelsäule zu zertrümmern.             H.H.

 

Russen: Deutsche Teilung absurd

Moskau – Eine Umfrage zur deutschen Vereinigung und Gorbatschows Rolle dabei ergab, dass Russen die deutsche Einheit durchweg positiv sehen. Sie sei „einfach unausweichlich“, die Teilung Deutschlands eine „tragische und absurde Situation“ gewesen. Gorbatschows Rolle bewerten Russen dagegen eher negativ. Sie glauben, dass die Vereinigung nur deshalb erfolgt sei, weil er nichts dagegen unternahm. Ohne ihn wäre sie vermutlich nur später erfolgt.    MRK

 

Zwischen zwei Welten

Die 62. Buchmesse in Frankfurt hat am 6. Oktober begonnen. Am Wochenende 9./10. Oktober lädt sie Privatbesucher zu einem Bummel durch die Messehallen ein. Seit 2005 wird jedes Jahr am Vorabend der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Buchpreis des Börsenvereins des deutschen Buchhandels verliehen. In diesem Jahr ging der mit 25000 Euro dotierte Preis erstmals an ein Buch aus der Schweiz. Melinda Nadj Abonji erhielt die literarische Auszeichnung mit der größten Publikumsresonanz in Deutschland für ihren autobiographischen Roman „Tauben fliegen auf“, der im Jung und Jung Verlag erschienen ist. Die 42-jährige Autorin aus Zürich schildert darin aus der Perspektive der Tochter Ildiko die Geschichte der ungarischen Familie Kocsis aus der serbischen Woiwodina, die in die Schweiz übersiedelt, um dort eine Existenz in der Gastronomie zu gründen. Die Autorin erzählt, wie das Kind die Welt, in der alles neu ist, unkritisch sieht, die junge Frau allmählich die Brüche zwischen diesen verschiedenen Welten wahrnimmt und die  sich anbahndenen jugoslawischen Kriege die Heimreisen der Familie überschatten.

Nadj Abonji selbst wurde am 22. Juni 1968 im serbischen Becej geboren. Nachdem sie ihr Studium an der Universität Zürich 1997 abgeschlossen hatte, verfass­te sie literarische Texte und nahm 2004 am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teil. Gemeinsam mit dem Rapper „Jurczok 1001“ tritt sie als Solo-Performerin und Musikerin (Gesang und Geige) auf. Die Autorin nahm an zahlreichen Literaturfestivals in der Schweiz und Deutschland teil und erhielt vor dem Buchpreis bereits Auszeichnungen für ihre Erzählungen und ihren ersten Roman „Im Schaufenster im Frühling“.    M. Rosenthal-Kappi


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