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16.10.10 / Unbefristet in Afghanistan / »Von Abzug redet niemand« – Ein Stellvertreterkrieg mit China?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-10 vom 16. Oktober 2010

Unbefristet in Afghanistan
»Von Abzug redet niemand« – Ein Stellvertreterkrieg mit China?

Noch vor der neuerlichen Attacke auf Bundeswehrsoldaten am vergangenen Donnerstag gab es irritierende Meldungen aus und über Afghanistan. Während die Bundesregierung bisher die sogenannte „Übergabe in Verantwortung“ ab 2011 als Beginn des Abzugs darstellte und zumindest dieser Deutung nicht widersprach, kamen nun aus dem Bundesverteidigungsministerium ganz andere Töne. Generalinspekteur Volker Wieker meinte, die angespannte Lage am Hindukusch sei nur aus einer „Position der Stärke“ beherrschbar. Dies sei eine „unbequeme Wahrheit, die den Verlockungen einer allzu frühen Dividende entgegensteht“. Noch deutlicher wurde Verteidigungs-Staatssekretär Rüdiger Wolf: „Von Abzug redet niemand.“

Diese Wortmeldungen bestätigen die gerade in dieser Zeitung wiederholt geäußerte Einschätzung, dass der Afghanistan-Einsatz, der kein exakt definiertes Ziel hat, völlig unbefristet ist. Auch die andere, in der PAZ wiederholt geäußerte Befürchtung, die (mit China verbündete) Atommacht Pakistan sei in diesem Konflikt längst kein Verbündeter der Isaf mehr, sondern womöglich sogar bereits deren Hauptgegner, hat neue Nahrung bekommen. Zehn Tage lang hatte Islamabad eine wichtige Nachschubroute für die Isaf-Truppen gesperrt, nachdem Nato-Hubschrauber bei Einsätzen auf pakistanischem Gebiet pakistanische Soldaten getötet hatten. Auch die immer dichtere Folge von US-Drohnenangriffe auf Terrorbasen in Pakistan, bei denen auch zivile Opfer zu beklagen sind, hat Gegensätze mit Pakistan erkennbar gemacht und vertieft. In den USA erschienen zudem neue Berichte, der pakistanische Geheimdienst ISI hintertreibe die Ausgleichsversuche der Regierung Karzai mit afghanischen Taliban.             PAZ


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