19.04.2024

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30.10.10 / In Kürze

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-10 vom 30. Oktober 2010

In Kürze

Jugendwort des Jahres gesucht

Heute schon geflamt, eskaliert und resettet? Oder einem Dulli, Crossi oder Lowbob begegnet? Nein? Na, solange kein Verdacht auf Schnitzelhusten besteht, ist die Welt ja trotzdem noch in Ordnung! Wer gerade kein Wort verstanden hat, der spricht wohl nicht die Sprache der Jugend – zumindest wenn es nach Meinung des Langenscheidt Verlages geht. Seit drei Jahren sammelt man hier in Zusammenarbeit mit der Jugendzeitschrift „Spiesser“ und dem Social Network MySpace emsig Jugendwörter, von denen die besten 300 jährlich in dem Buch „Hä?? Jugendsprache unplugged“ veröffentlicht werden. „Durch die vielen Tausend Wort-einsendungen bemerkten wir, wie kreativ die Jugendsprache ist und wollten dies zusätzlich mit dem Wettbewerb ,Jugendwort‘ würdigen“, erzählt Redakteurin Eva Betz-Weiß. Deshalb wird aus den 30 Top-Wörtern in einer Abstimmung auf www.jugendwort.de nun auch das Jugendwort des Jahres gewählt – und jeder Jugendliche kann bis zum 31. Oktober mitmachen. Neben „flamen“ (nörgeln), „resetten“ (etwas zurück-nehmen), „eskalieren“ (exzessiv feiern), Dulli (Idiot), Crossi (jemand mit braungebrannter, lederiger Haut) und Lowbob (schlechter Spieler oder Anfänger) gehen 24 weitere Begriffe auf der Internetseite ins Rennen. Von Schnitzelhusten (Schweinegrippe) über Nippelwetter (nass und kalt) und Änderungsfleischerei (Schönheitsklinik) bis hin zum Arschfax (Unterhosenetikett, das aus der Hose hängt) ist die Auswahl groß.

Alle Wörter, die es ins Buch und das Voting im Internet geschafft haben, wurden von Experten nach strengen Kriterien wie Kreativität, adäquate Wortneubildung, Originalität, Aktualität und Verbreitung geprüft. Im vergangenen Jahr  spiegelte das von mehr als 50000 Teilnehmern gekürte Siegerwort die Lage in Deutschland sehr deutlich wieder: „Hartzen“ bedeutet nicht nur, arbeitslos zu sein und Hartz IV zu bekommen, sondern auch sinnlos herum zu lungern.

„Es ist nicht so, dass es die Jugendsprache in ganz Deutschland für alle gibt, stattdessen hängt sie von der Region, der Clique und den Hobbys ab“, erläutert Eva Betz-Weiß. „Außerdem haben wir neben der Übersetzung der Jugendsprache ins Hochdeutsche auch einige französische, spanische und englische Begriffe im Buch.“ Wer also im nächsten Urlaub gleich locker-lässig im Slang mit Gleichaltrigen quatschen möchte, findet in „Hä?? Jugendsprache unplugged 2011“ die Grundkenntnisse. Zudem können sowohl während als auch nach der Abstimmung bis zum 31. Oktober neue Wörter für das Buch und die Abstimmung im nächsten Jahr eingesendet und aktuelle Wortkreationen im Forum diskutiert werden.

Unter allen Einsendern wird ein iPod verlost – ansonsten müssen der Ruhm und die Ehre ausreichen, dass das eigenkreierte Wort vielleicht in der nächsten Ausgabe des Wörterbuchs erscheint. Anne Kirchberg


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