23.04.2024

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06.11.10 / Kalte Dusche

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-10 vom 06. November 2010

Kalte Dusche
von Hans Heckel

Die neuen Töne aus Ankara lassen aufhorchen: Israel als neuer Gefahrenherd, der Iran und die Islamisten hingegen keine Bedrohung mehr – so die für manchen überraschende Lage-analyse des türkischen Sicherheitsrats. Das ist eine kalte Dusche für all jene, die eben noch von der „Europatauglichkeit“ des Landes phantasiert haben.

All die süßen Reden, der radikalislamische Hintergrund der Regierung Erdogan sei bloß die Erfindung notorischer Fremdenfeinde, verhallen in der unübersehbaren Realität. Aber nicht bloß für deutsche Träumer sollte die Wende Ankaras Anlass zur Einkehr sein. Auch die USA wären nun eigentlich aufgerufen, in Berlin in aller Form Abbitte zu leisten.

Jahrelang drängte Washington die zögerliche deutsche Kanzlerin Merkel, ihre Vorbehalte gegen einen EU-Beitritt der Türkei aufzugeben. Nun demaskiert sich der orientalische Protegée der USA als Gegner Israels und nähert sich gleichzeitig dem Iran an.

Wer allein davon noch nicht kuriert ist, den sollten die Auslassungen des türkischen Außenministers zu den anvisierten Folgen eines türkischen EU-Beitritts endgültig zur Vernunft bringen. Das europäische Christentum müsse „islamischer“ werden, wenn die Türken zur EU gehörten, prophezeit Ahmet Davutoglu in dreister Anmaßung.

Schon jetzt beobachten die Deutschen voller Sorge das Einsickern der Scharia in ihr Rechtssystem. Davutoglu hat frank und frei ausgesprochen, wohin die Reise gehen soll.


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