29.03.2024

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06.11.10 / MELDUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-10 vom 06. November 2010

MELDUNGEN

80000 Zloty für sieben Jahre

Allenstein – 80000 Zloty (ungefähr 20000 Euro) für sieben Jahre Zwangsarbeit in sowjetischen Lagern, diese Entschädigung hat das Landgericht in Allenstein den Erben einer nicht mehr lebenden Einwohnerin der Region zugesprochen. Frau Zuzanna stammte aus einer Bauernfamilie, ihr Eigentum lag auf dem Gebiet der heutigen Republik Weißrussland. Als es sich im Jahre 1945 zeigte, dass dieses Land nicht polnisch bleibt, kämpfte Frau Zuzanna aktiv in der Untergrund-Opposition. Für die Hilfe, die sie den gegen die Bolschewiki kämpfenden Partisanen zukommen ließ, erhielt sie 25 Jahre Verbannung nach Magadan am Ochotskischen Meer. Nach dem Tode Stalins wurde sie begnadigt und kehrte nach Polen zurück. Nach 1990 begann sie zusammen mit ihrem Mann für eine Entschädigung für die Gesundheitsschäden, die sie in den Lagern erlitt, zu kämpfen. Frau Zuzanna hat das Urteil nicht mehr erlebt. Vor Gericht wurde sie von ihrem Sohn Jan vertreten. Wie er nach der Urteilsverkündung sagte, sind 80 Tausend Zloty Entschädigung zweimal zuwenig. Das Gericht aber hat, wie in vielen ähnlichen Fällen, für jeden Monat Zwangsarbeit Tausend Zloty anerkannt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. PAZ

 

Erweiterung um 40 Plätze

Neuendettelsau/Allenstein – Das Pflegeheim in Allenstein, das vom Neuendettelsauer Werk über die polnische Laurentius-Stiftung betrieben wird, soll um 40 Plätze erweitert werden. Das wurde auf der Jubiläumsfeier zum fünften Geburtstag der Einrichtung bekanntgegeben. Das Pflegeheim, das 68 Plätze hat, ist beliebt, 70 Personen stehen momentan auf der Warteliste. Der Woiwode Marian Podziewski lobte bei der Feier das „europäische Niveau“ des modernen Hauses und die „liebevolle und professionelle Zuwendung“. Die Mitarbeiter werden von der Diakonie Neuendettelsau in einer eigenen Fachschule für Altenpflege in direkter Nachbarschaft des Heims ausgebildet. Etwa die Hälfte der 43 Mitarbeiter, so der Leiter des Europa-Instituts der Diakonie Neuendettelsau, Thorsten Walter, kommen aus dieser Schule. Wie der Leiter der Diakonie Neuendettelsau, Rektor Hermann Schoenauer, bekanntgab, soll Mitte 2011 die Arbeit an einem Erweiterungsbau beginnen. Neben den 40 neuen Plätzen soll der Neubau Mehrzweckräume für Schulen und Veranstaltungen enthalten. In dem Pflegeheim stehen auch Plätze für junge Menschen zur Verfügung, die ein Freiwilliges Soziales Jahr machen wollen. Insgesamt fünf Diakonische Helferinnen und Helfer haben die Chance, ein Jahr in Allenstein und damit „in einer der schönsten Gegenden Polens zu verbringen“, so der Leiter des Neuendettelsauer Europa-Instituts.        G.H.


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