20.04.2024

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06.11.10 / Großes Ostpreußen-Jubiläum / Rund 2000 Besucher beim diesjährigem Landestreffen in Rostock

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-10 vom 06. November 2010

Großes Ostpreußen-Jubiläum
Rund 2000 Besucher beim diesjährigem Landestreffen in Rostock

Die Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern gelten als die größten Zusammenkünfte von Ostpreußen − neben dem Deutschlandtreffen.

Zum 15. Landestreffen der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern waren mehr als 2000 Besucher in die Stadthalle Rostock gekommen. Mit etlichen Bussen reisten wieder ganze Kreis- und Ortsgruppen an, darunter drei Busse aus dem Raum Anklam-Greifswald-Neubrandenburg. 30 Helfer aus Anklam, Neubrandenburg und Rostock sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Als sehr nützlich erwiesen sich wieder die anderthalb Meter großen selbstgefertigten Schilder aller 40 ostpreußischen Heimatkreise auf den Tischen mit den dazugehörigen Anwesenheitslisten. So konnten sich die Landsleute anhand der Eintragungen leichter finden. Ungezählte Wiedersehensfreude war zu beobachten.

Der Landesvorsitzende der Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern, Manfred Schukat, eröffnete eines der bestbesuchten Landestreffen. Den musikalischen Auftakt machte das Blasorchester der Hansestadt Rostock. Umrahmt vom Marsch „Preußens Gloria“ zogen die Fahnen aller 40 ostpreußischen Heimatkreise und 20 weitere landsmannschaftliche Fahnen ein, von den Teilnehmern mit stehendem Applaus begrüßt. Danach sprach Pfarrer Dr. Daniel Havemann das geistliche Wort, dem die Totenehrung folgte.

Zum zweiten Mal konnten die Ostpreußen in Mecklenburg-Vorpommern den Botschafter der Republik Litauen in Deutschland in ihrer Mitte begrüßen – diesmal   Mindaugas Butkus, der seit einem Jahr sein Land in Berlin vertritt und die Veranstaltung in Rostock mit seinem Besuch beehrte. Der Botschafter betonte vor allem die 700-jährige deutsch-litauische Nachbarschaft und das überwiegend fruchtbare Verhältnis Ostpreußen – Litauen. Dafür stehen Namen wie Christian Donalitius, Dr. Wilhelm Storost-Vydunas, Johannes Bobrowski und andere. Viele Ortsnamen auf den Schildern waren ihm bekannt. Und so lud er die Teilnehmer zum Besuch in das heutige Litauen ein. Für seine Ausführungen erntete der Botschafter nicht nur den Applaus der versammelten Ostpreußen und herzliche Dankesworte, sondern auch echten ostpreußischen „Meschkinnes“ – eine Flasche Bärenfang. Die Grüße der Landsmannschaft Ostpreußen überbrachte Hubertus Hilgendorf, Kreisvertreter von Rastenburg. Weitere Grußworte entboten Holger Matthäus, Senator der gastgebenden Hansestadt Rostock, Ulrich Hojczyk vom Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommerns, Barbara Rużewicz vom Dachverband der deutschen Vereine in Ermland-Masuren und Reinhard Wegener vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. In seiner Entgegnung berichtete Manfred Schukat von zahlreichen Besuchen der Soldatenfriedhöfe in Ostpreußen, Pommern und Schlesien mit seinen Heimatreisegruppen. Eine spontan durchgeführte Spendensammlung erbrachte über 1300 Euro für die umfangreiche Arbeit der Kriegsgräberfürsorge. Die Feierstunde wurde in dankbarem Gedenken an 20 Jahre Wiedervereinigung mit dem stehend gesungenen Deutschlandlied und einem Platzkonzert des Blasorchesters der Hansestadt Rostock beendet.

In der Mittagspause gab es reichlich Gelegenheit zum Suchen und Kennenlernen an den Tischen der Heimatkreise. Dicht umlagert wurden auch der Anklamer Bücherstand mit Heimatliteratur, Landkarten, großen und kleinen Flaschen „Bärenfang“, dessen Umsätze in die Deckung der Unkosten des Treffens fließen. Der Bund Junges Ostpreußen, eine Bernsteinverkäuferin und der Handarbeitsstand der Schweriner Ostpreußengruppe hatten ebenfalls regen Zuspruch. Zur Unterhaltung spielte das Harmonika-Duo Ulla & Willi auf. Bei Kaffee und Kuchen am Nachmittag richteten sich alle Augen, Fotoapparate und Kameras auf die mit Fahnen und leuchtenden Sonnenblumen festlich geschmückte Bühne. Unter der Moderation von Heimatsänger Bernd Krutzinna alias „BernStein“ standen am Nachmittag viele Ensembles auf dem Programm. Zuerst brachte der Shanty-Chor „De Klaashahns“ aus Rostock-Warnemünde stimmungsvolle Seemannslieder und -potpourris zu Gehör. Die blauen Jungs hatten ihren Zuhörern zur Freude eigens das Ostpreußenlied einstudiert. Zu diesem Treffen waren auch wieder etliche Landsleute aus der Heimat eingeladen. Die Chöre der deutschen Vereine aus Lötzen, Heilsberg, Bartenstein und Osterode hatten die weite und tagelange Anreise mit zwei Bussen aus Ostpreußen bis nach Rostock nicht gescheut. Festlich gekleidet zeigten sie ihr Können mit Heimatliedern und Gedichten. Das Tanzensemble der Jugendgruppe „Tannen“ aus Osterode präsentierte sich mit modern gestalteter Folklore. Eine Augenweide war ebenfalls die Kinder- und Jugendtanzgruppe „SAGA“ aus Bartenstein, die mit hübschen ostpreußischen Trachten und Volkstänzen aufwartete. Auch Heimatsänger BernStein brachte bekannte und neue, oft selbst verfasste Ostpreußenlieder aus seinem Repertoire zu Gehör.

Bis zuletzt ließ in der großen Stadthalle die frohe Stimmung der Ostpreußen nicht nach. Friedhelm Schülke


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