20.04.2024

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13.11.10 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-10 vom 13. November 2010

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 983883100.

Ein neues Buch über die Stadt Angerburg im Angebot der Kreisgemeinschaft – 65 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg lässt uns unser Gedächtnis schon mal im Stich. Von daher ist es wichtig, wenn man über ein Nachschlagewerk verfügen kann. Rechtzeitig zu Weihnachten ist ein sehr informatives Buch über die Stadt Angerburg von Wolf Möller erschienen. Der Titel des Buches lautet: „Angerburg, Beschreibung der Stadt und ihrer Einwohner“. Es ist nach Straßen mit Hausnummern nebst Abbauhöfen und -siedlungen mit vielen Bildern und Skizzen geordnet. Für dieses Buch hat der Autor viele Beiträge von Angerburgern in einer außerordentlichen Fleißarbeit verarbeitet, wozu viele Telefonate geführt werden mussten. Es ist ein sehr lesenswertes Buch mit 430 Seiten entstanden, das über die Geschäftsstelle der Kreisgemeinschaft zum Preis von 10 Euro, zuzüglich 3 Euro Versandkosten, bezogen werden kann. Dieser sehr günstige Preis war nur möglich, weil der Autor den Text druckfertig erstellt und alle vorbereitenden Kosten selbst getragen hat. Somit verfügt die Kreisgemeinschaft Angerburg über drei Standardwerke: „Der Kreis Angerburg“ von Erich Pfeiffer, erschienen 1973 und in einer Neuauflage 1998 veröffentlicht. 1998 ist dann das Nachschlagewerk „Angerburg von A–Z“ von Bernd Braumüller erschienen und als wichtige Ergänzung nun das Buch von Wolf Möller. Damit die Geschichte des Kreises und der Stadt Angerburg sowie seiner Bewohner nicht in Vergessenheit geraten, gehören diese Bücher in den Bestand aller heimattreuen Angerburger und geschichtlich Interessierter.

 

HEILSBERG

Kreisvertreter: Aloys Steffen, Telefon und Fax (02234) 71906, Am Clarenhof 18, 50859 Köln.

Treffen der Kreisgemeinschaft Heilsberg – Wir haben einen sonnigen Herbsttag an diesem 9. Ok-tober 2010, dem „Jahr 65“ nach unserem Exodus aus der Heimat. Dennoch sind der Einladung nach Köln von Aloys Steffen, dem Vorsitzenden unserer Kreisgemeinschaft, zu dem diesjährigen Kreistreffen zu unser aller Freude und Erstaunen wieder viele gefolgt. Schon in St. Maria in der Kupfergasse füllen sich zum 10 Uhr-Gottesdienst die Bänke, und die ersten freundlichen Kontakte werden schon dort geknüpft. Visitator Dr. Lothar Schlegel feiert mit zwei Konzelebranten, Pfarr. Oskar Müller und Pater Paul Greif, S.J., die HI. Messe: und wir sind sofort wieder „zu Hause“; auch die evangelischen Mitchristen sind, wie immer, dazu eingeladen. Das Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen zueinander ist wieder da. Die Wurzeln unserer gemeinsamen Herkunft und Vergangenheit sind der Grund dafür.

Nach dem Gottesdienst stehen die Menschen in kleinen Gruppen vor dem Gotteshaus und scheinen zunächst die Zeit zu vergessen, doch dann wird in dem in der Nähe liegenden Kolpinghaus International das Wiedersehen fortgesetzt. Dort begrüßt uns nach dem Mittag-essen Aloys Steffen und erinnert als erstes an jene, die den Weg hierher nicht mehr auf sich nehmen können und übermittelt Grüße. Stellvertretend für alle Verstorbenen wird Herr Landrat Hanekamp genannt, der von Seiten des Landkreises Emsland die Patenschaft für die Kreisgemeinschaft Heilsberg über viele Jahre gefördert hat. „Auch über seine Zuruhesetzung hinaus standen wir mit dem Verstorbenen in Verbindung. Er besuchte und kannte unsere Heimat genau und blieb ein Freund unserer Kreisgemeinschaft. Wir verdanken ihm viel und trauern mit seiner Familie um ihn.“ sagte Aloys Steffen u.a.

Auch ein herzliches Willkommen gilt den weit angereisten Landsleuten aus Heilsberg (Lidzbark  Warminski). Weiter berichtet er über seine diesjährigen Besuche in der Heimat: In Heilsberg traf Herr Steffen im Juni dieses Jahres den Bürgermeister. Nicht nur, um ihm endlich das Geschenk anlasslich des 700jährigen Stadt Jubiläums seiner Stadt in 2008 zu überreichen, wozu damals der Zeitrahmen nicht zur Verfügung stand. Es handelt sich um ein Ansichts-Bild der Stadt aus dem Jahr 1853, das durch Zufall in München vor wenigen Jahren ersteigert werden konnte. Ein weiterer Gesprächspunkt mit dem dortigen Bürgermeister betraf das von diesem in Heilsberg 2008 Aloys Steffen überreichte historische Buch der Stadt bis 1945, jedoch in polnischer Sprache. Bei einer ins Deutsche vorzunehmenden Übersetzung wäre man dort bereit, sich in einem angemessenen Rahmen an den Kosten zu beteiligen. Dieses eventuelle Vorhaben und erfreuliche Angebot wird hier zu überprüfen sein, nachdem die für 2011 zugesagte Rezension dieses 600 Seiten umfassenden eindrucksvollen Werks von Dr. Hartmann. zuletzt Archiv-Direktor im geheimen Staatsarchiv Berlin, vorliegt. Im heutigen Heilsberg gibt es viele große und interessante Baustellen, hören wir. Sie versprechen eine interessante Zukunft. Auch über das Sommertest der Landsmannschaft Ostpreußen im Juni dieses Jahres im früheren Hohenstein berichtet Herr Steffen. Des weiteren erfahren wir von der Gestaltung der „Bischofs-Allee“ in Balden / Wutrienen in der heutigen Gemeinde Groß Purden südlich von Allenstein. Auf dieser Allee soll an alle ermländischen Bischöfe erinnert werden. Ihre Namen und Lebensdaten werden auf einzelnen Steinen und Tafeln zu lesen sein, für die Paten und Förderer gesucht werden. So plant die Kreisgemeinschaft Heilsberg, die Patenschaft für einen Stein des in Guttstadt geborenen Bischofs AUGUSTINUS BLUDAU (1908– 1930) zu übernehmen. Auf Schautafeln im großen Saal des Kolpinghauses können Interessierte heute die bisher dort errichteten „Steine“ betrachten, vielleicht auch bewundern. Weitere Ergänzungen hierzu fügte Dr. Lothar Schlegel hinzu. Er war zusammen mit dem derzeitigen Hochmeister des Deutschen Ordens, Bruno Platter aus Wien, dort, um gemeinsam den Stein des ersten Bischof des Ermlands, ANSELMUS (1250–1278), der dem Deutschen Orden angehörte und dort beheimatet war, einzuweihen. – Doch auch weitere Projekte in der Heimat dienen als Brücke zwischen uns und den heutigen Bewohnern und laden dorthin ein. 

Dr. Lothar Schlegel berichtete weiter über die große Feier in Münster, wo Kardinal Joachim Meisner im Auftrag des Papstes vor wenigen Wochen die Seligsprechung von Kaplan Gerhard Hirschfelder aus Glaz (1907–1942) vorgenommen hat, der für seinen Einsatz und sein Bekenntnis für die Jugend im Dritten Reich sein Leben im KZ Dachau verlor. (Seine Worte damals waren der Grund dafür: „Wer den jungen Menschen den Glauben aus dem Herzen reißt, ist ein Verbrecher“). Ferner hörten wir zu unserer Freude, dass das von Kardinal Meisner 2003 In Werl eröffnete Erhebungsverfahren (Seligsprechungsprozess) für Bischof Maximilian Kaller am 17. Oktober 2010 abgeschlossen wurde und die Akten danach gebündelt und versiegelt nach Rom gesandt wurden. Dr. Schlegel, der seit zehn Jahren als Visitator der Ermländer arbeitet, kündigte an, dass ihm zusätzlich weitere Visitatoren-Ämter übertragen wurden. Wir werden ihn seltener sehen als bisher. Danke, dass er bei uns war. Der Leiter des Kreis-Archivs Meppen, Heiner Schapp, übermittelte Grüße von Landrat Hermann Bröring aus dem Emsland, mit dem unsere Kreisgemeinschaft seit nunmehr 55 Jahren eine enge Patenschaft verbindet. Wir verdanken ihr unter anderem auch den in diesem Jahr unter der „Regie“ von Herrn Schüpp kürzlich erschienenen Heimatbrief der Kreisgemeinschaft Heilsberg (Nr. 14) mit sehr lesenswerten Beiträgen. Herr Schüpp hat die diesbezüglichen Arbeit von Dr. Horst Köpnick, der 2006 verstorben ist, dankenswerterweise übernommen. Auch in Zukunft wird man sich im Emsland, führte er fort, für den Brückenschlag als Versöhnung in die alte Heimat einsetzen. Wer den umfangreichen Heimatbrief in Händen hält und manchen Beitrag hierzu liest, weiß, welche Brücken auch in den letzten Jahren gebaut wurden, die viel Liebe und Zeit erforderten, aber auch Freude bereiteten – beiden Seiten. Ein besonderer Dank an Heiner Schüpp in Meppen. (Fortsetzung in Folge 46)

 

JOHANNISBURG

Kreisvertreter: Dr. Manfred Solenski, Fichtenstraße 14, 26316 Varel, Telefon (04451) 4581, Fax (04451) 9189298, E-Mail: solenski@kreis-johannisburg.de. Schriftführerin: Ingelore Friedrich, Hitzackerweg 1, 30625 Hannover, Telefon (0511) 578649, E-Mail: friedrich@kreis-johannisburg.de, Internet: www.kreis-johannisburg.de

„Zukunft braucht Herkunft“ ist das Motto einer Patenschaftsveranstaltung am 12. November, 18 Uhr, im Bürgersaal, Schleswiger Kreishaus – Der Kreis Schleswig-Flensburg und die Kreisgemeinschaft Johannisburg laden zu einer gemeinsamen kulturellen Veranstaltung ein am 12. November, 18 Uhr, Bürgersaal, Schleswiger Kreishaus. Mit Vorträgen, einer Lesung des bekannten Schriftstellers Arno Surminski und musikalischer Umrahmung sollen die tragischen Umstände von Flucht und Vertreibung vor 65 Jahren, aber auch der Neubeginn und die durch unsere Partnerschaft gebauten deutsch-polnischen Brücken gewürdigt werden.

Programm – 18 Uhr Eröffnung: Landrat Bogislav-Tessen von Gerlach, 18.15 Uhr Historischer Rückblick: Dr. Matthias Schartl, 18.30 Uhr Mein Leben in Masuren: Mira Kreska, 18.40 Uhr Grußworte der Kreisgemeinschaft Johannisburg: Dr. Manfred Solenski, 19 Uhr Imbiss, 19.40 Uhr Lesung: Arno Surminski, 20.10 Uhr Ausblick und Perspektive: Kreispräsident Eck-hard Schröder. Musikalisch umrahmt wird das Programm durch die Kreismusikschule.

Hintergrund – Seit 1954 unterhält der Kreis Schleswig-Flensburg eine Patenschaft mit der Kreisgemeinschaft Johannisburg. Die Patenschaft wurde in der Nachkriegszeit übernommen, um den Vertriebenen aus Masuren zu helfen, ihre kulturelle Identität zu bewahren und sich in die neue Gesellschaft einzugliedern. In Anknüpfung an diese Patenschaft hat der Kreis Schleswig-Flensburg mit der Stadt (1998) sowie mit dem Kreis Pisz (2000) eine Partnerschaft begründet. Meilensteine dieser Partnerschaft sind ein seit Jahren gewährtes Kreisstipendium für polnische Schüler sowie die Kontakte von Schulen, Feuerwehren und Vereinen. Weitere Informationen erteilt Frau Lück, Telefon (04621) 87289.

 

LABIAU

Kreisvertreterin: Brigitte Stramm, Hoper Straße 16, 25693 St. Michaelisdonn/Holstein, Telefon (04853) 562, Fax (04853) 701. info­@stramm­verlag. de, Internet: www.labiau.de.

Silbernes Ehrenzeichen für Frau Ilse Hunger – Die Laudatio hielt Uta Lüttich, Bundesvorsitzende der ostpreußischen Frauenkreise, und überreicht wurde diese Auszeichnung vom Sprecher der Landsmannschaft Ostpreußen, Wilhelm v. Gottberg. 

Liebe Frau Hunger, liebe Ilse, als Herr v. Gottberg mir die Zusage gab, anlässlich unserer Delegierten- und Kulturtagung nach Stuttgart zu kommen, fragte er mich, ob bei dieser Tagung eine Ehrung vorgenommen werde. Spontan bist du, liebe Ilse, mir eingefallen und ich habe diese Frage mit „Ja“. beantwortet. Dein Vorgänger, Herr Passarge, hatte dir und euerm Vorstand im Jahr 2006 mitgeteilt, dass er mit Erreichung seines Pensionsalters den Vorsitz in der Reutlinger Kreisgruppe aufgibt, da er seinen Ruhestand genießen wolle und viel reisen werde. Somit stellte sich die Frage der Nachfolge. Andreas Praß kam in die nähere Wahl, war aber nur bereit, den stellvertretenden Vorsitz zu übernehmen. Und da eine Kreisgruppe ohne Vorsitzenden nicht existieren kann, hast du gesagt, „na dann mach’ ich es eben“, so ist mir berichtet worden. Am 11. März 2006 fand die Wahl in Reutlingen statt und wie hätte es anders sein können: du wurdest einstimmig und mit viel Beifall zur Ersten Vorsitzenden gewählt. Die Reutlinger Kreisgruppe hat mit dir eine Vorsitzende, die mit Herz und Seele der Heimat Ostpreußen verbunden ist, besonders deinem Geburtsort Kaimen im Kreis Labiau, wo du am 20. Juli 1931 das Licht der Welt erblicktest. Gleich nach der Wahl hast du mit deinem Stellvertreter Andreas Praß eine Broschüre herausgegeben, in der Ihr Eurer tiefen Liebe zu Ostpreußen Ausdruck gebt. Du unterstützt seit vielen Jahren den Kindergarten in Kaimen, hast Geld und Sachspenden gesammelt, steigst mit unzähligen Pungels, Pacheidels und natürlich auch Koffern in Stuttgart in den Linienbus nach Königsberg ein, nicht ohne die Fahrer vorher überzeugt zu haben, dass du das alles für dein ganz persönliches Wohlbefinden in der Heimat brauchst, wo du nach 25-stündiger Busfahrt wieder aussteigst, dort wirst du schon sehnlichst erwartet, denn für die Kinder dort bist du die Oma Ilse. Und wenn du selbst nicht fahren kannst, dann gibst du die Sachspenden einem Linienbus nach Königsberg mit. Für dich ist Ostpreußen nicht die „alte Heimat“ oder das „ehemalige Ostpreußen“, für dich ist Ostpreußen die „verlorene Heimat“, um deren Verlust du auch heute noch trauerst. So hast du auch eure 60-Jahrfeier der Reutlinger Kreisgruppe unter das Motto die „verlorene Heimat“ gestellt. Helga Breuninger, Tochter des letzten Chefs des traditionsreichen Stuttgarter Kaufhauses, hat in einem Interview auf die Frage, was ist aus psychologischer Sicht das Wichtigste bei der Nachfolge geantwortet: „Vertrauen, Zutrauen, Liebe und Achtung ...“. Damit möchte ich das Wort an Herrn v. Gottberg weitergeben, der die Ehrung vornehmen wird.

 

ORTELSBURG

Kreisvertreter: Dieter Chilla, Bussardweg 11, 48565 Steinfurt, Telefon (02552) 3895, E-Mail: d.chilla@kreis-ortelsburg.de. Geschäftsführer: Hans Napierski, Telefon (0209) 357391, E-Mail: h.napierski@kreis-ortelsburg.de. Internet: www.kreis-ortelsburg.de

Hauptkreistreffen – In diesem Jahr findet das Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft Ortelsburg ausnahmsweise im November statt. Grund: Das Kulturzentrum unserer Patenstadt wurde umgebaut und ist erst in diesen Tagen wieder für Veranstaltungen nutzbar. Am Sonntag, dem 21. November, werden die Veranstaltungsräume ab 9 Uhr geöffnet. Die Festveranstaltung beginnt um 11.30 Uhr. Parkmöglichkeiten sind in der Tiefgarage, des Kulturzentrums und auf den anliegenden Parkplätzen vorhanden. Landsleute, die ihre Reise zum Hauptkreistreffen mit einem Besuch der Ortelsburger Heimatstube verbinden möchten, sind am  20. und am 22. November in der Zeit von 11 bis 15 Uhr herzlich willkommen. Die Heimatstube befindet sich in Herne, Gräffstraße 43. Wir bitten unsere Landsleute, trotz der fortgeschrittenen Jahreszeit auch in diesem Jahr an dem Hauptkreistreffen, dem Herzstück der Kreisgemeinschaft, teilzunehmen.


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